Die Stadt will nach Angaben der Beijinger Entwicklungs- und Reformkommission, dem wichtigsten Wirtschaftsplaner, bis 2015 den jährlichen Kohleverbrauch auf 15 Millionen deckeln und damit ein strengeres Ziel vorgeben als die bisher im gleichen Zeitfenster anvisierten 20 Tonnen. Beijing will außerdem bis 2015 alle Bereiche innerhalb der fünften Ringstraße zu einer kohlefreien Zone erklären, sagte Gao Xinyu, Leiter der Energie-Division der genannten Kommission.
In den vergangenen zwei Jahren hat die Stadt bereits 12 Milliarden Yuan (1,9 Milliarden US-Dollar) in den Ersatz der Kohle-Heizanlagen von 160.000 Häusern in der Innenstadt investiert. Die Regierung bietet den Bewohnern, die im Winter mit Strom heizen, eine Subvention an.
Um das ehrgeizige Ziel zu erreichen, wird die Stadt die vier großen Kohle-Kraftwerke mit Erdgas-Kraftwerke ersetzen, Kohle-Heizungen im Winter verbieten und mehr saubere Energie nutzen, sagte Zhao Lei, stellvertretender Direktor der Kommission.
Die Luftqualität der Stadt hat sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich verbessert, seit 180 umweltschädliche und energieintensive Unternehmen geschlossen und mehr als 200 Zechen aufgeben wurden. In den 1990er-Jahren stammte noch über 40 Prozent des städtischen Energieverbrauchs vom Energieträger Kohle.
Beijing begann im Januar den PM2.5- Feinstaub, also Schwebepartikel von einem Durchmesser unter 2,5 Mikrometer, zu messen, nachdem immer mehr Bürger die Genauigkeit der offiziellen Luftqualitätsmessungen anzweifelten. Auch wenn dicker Smog zu sehen war, meldeten die staatlichen Stellen häufig eine nur geringe Schadstoffbelastung. Zuvor basierten die Angaben zur Luftqualität auf den Messungen von PM10-Feinstaub.
Wenn die Verschmutzung durch die brennende Kohle nicht verringert werden kann, dann ist die Reduzierung der PM2.5-Konzetration nur "leeres Geschwätz", wie Qu Geping sagte, der frühere Chef des chinesischen Umweltschutzamts.
Es sei für die Stadt nicht einfach, dieses Ziel bis 2015 zu erreichen, geschweige denn kohlenfrei zu werden, sagte ein Umweltschutzexperte, der nicht namentlich genannt werden wollte. Es sei nämlich außerordentlich schwer, die rund 2,15 Millionen kleinen Kohlenöfen aus der Stadt zu verbannen.
Quelle: german.china.org.cn