
Die Kluft zwischen Arm und Reich in China vergrößert sich weiterhin, wobei besonders der Anteil der Wohlhabenden ansteigt, wie eine vor kurzem durchgeführte Umfrage zeigt.
Die Kluft zwischen Arm und Reich in China vergrößert sich weiterhin, wobei besonders der Anteil der Wohlhabenden ansteigt, wie eine vor kurzem durchgeführte Umfrage zeigt. Die Zahl an Familien mit investierbaren Anlagen von über 6 Millionen Yuan (720.000 Euro) wird dieses Jahr 1,21 Millionen erreichen, im Vergleich zu 1,01 Millionen im Jahr 2010, wie eine Studie von der Boston Consulting Group und der China Construction Bank belegt. Die investierbaren Anlagen, die im Besitz wohlhabender Familien sind, werden wahrscheinlich dieses Jahr 27 Billionen Yuan (3,2 Billionen Euro) erreichen. Im vergangenen Jahr waren es noch 23 Billionen Yuan (2,8 Billionen Euro), besagt die Studie. Bis zu 35 Prozent dieser Familien leben in Shanghai, Beijing und in der Provinz Guangdong. Die Studie basiert auf Umfragen von über 2.100 Einzelpersonen mit hohem Eigenkapital.
Der Wohlstand, der von Vermögensmanagern beaufsichtigt wird, stieg 2010 um 33,7 Prozent auf 8,2 Billionen US-Dollar im Vergleich zum durchschnittlichen Wohlstand welweit von 9,2 Prozent, und es wird geschätzt, dass er bis 2015 mit einer zusammengesetzten Rate von 14 Prozent steigt. Die Zahl an Familien in China mit investierbaren Anlagen von über 50 Millionen Yuan (6 Millionen Euro) übersteigen bald die weniger wohlhabende Mehrheit von Familien mit hohem Nettovermögen.
Die reichsten zehn Prozent der städtischen Bevölkerung verdienten 2009 ganze 8,9 Mal so viel Geld wie die ärmsten zehn Prozent. Im Jahr 1985 waren es noch 2,9 Mal so viel gewesen. Das Durchschnittseinkommen der städtischen Bevölkerung 2009 war 3,3 Mal höher als das der ländlichen Bevölkerung, wie es in einem von der Science Press veröffentlichten Bericht heißt.
Der Gini-Koeffizient, ein Schlüsselindikator für Einkommensungleichheit, hat schon seit langem die Warngrenze überschritten, denn die Reichen werden immer schneller reicher. Die wohlhabendesten zehn Prozent der städtischen Bevölkerung verzeichneten von 1985 bis 2009 einen 37-fachen Anstieg des Einkommens, während die mittleren 20 Prozent und die ärmsten 10 Prozent einen Anstieg um das 21-Fache beziehungsweise um das 12-Fache verzeichneten. Umfragen belegen, dass Beamte, Besitzer privater Unternehmen und Angestellte sämtlich eine Ungerechtigkeit darin sehen, wie der Wohlstand in China verteilt ist, heißt es bei People's Daily.