
Mit der wirtschaftlichen Entwicklung hat das Auto zunehmend Einzug in private Haushalte auf der ganzen Welt gehalten. Ein preisgünstiges, leistungsstarkes Fahrzeug spricht natürlich viele an. Solch ein Auto kann auch aus China kommen. In den folgenden Minuten bringen wir Ihnen den chinesischen Autohersteller Great Wall Motors (GWM) etwas näher.
Als privater Autohersteller in China begann Great Wall Motors bereits im Jahr 1997, Produkte ins Ausland zu exportieren. Über zehn Jahre in Folge liegt das Unternehmen bezüglich der Anzahl und Summe der Exporte landesweit vorn. 2006 brachte GWM den Geländewagen „Haval" auf den Markt, der dann erstmals nach Italien ausgeführt wurde. Damit wurde „Haval" die erste chinesische Marke auf dem EU-Markt. Im Juni und Dezember 2009 wurde der GWM-Pickup „Wingle" zwei Mal Absatzmeister in Italien. 2011 hat das Unternehmen ein Joint Venture in Bulgarien gegründet. Das war der erste Schritt eines chinesischen Autobauers in Richtung Montage und Demontage in Europa.
Laut Wang Jianlin, dem stellvertretenden Generalmanager der Absatzabteilung von GWM, ist dieser Erfolg in erster Linie auf die Qualitätsstrategie der Firma zurückzuführen. Dank strikter Qualitätsnormen hat das Unternehmen beim Crashtest die Maximalwertung von fünf Sternen erhalten. Im Bereich der Energieeinsparung und Schadstoffemission hat GWM die Anforderungen der Märkte in Nordamerika und Europa erfüllt. Bezüglich der Karosseriestabilität habe der chinesische Autobauer die deutschen und bei Beständigkeit und Feinheit die japanischen Normen erreicht, erklärt Wang Jianlin weiter.
„Unsere Untersuchungen haben ergeben, dass die Marktbedürfnisse in Europa vielfältig sind. Chinesische Produkte und Marken müssen sich präzise positionieren. Die Positionierung von GWM für den europäischen Markt lautet: hohes Preis-Leistungsverhältnis und vernünftiger Preis. Dies geht vor allem auf die Entwicklungsstrategie der Firma zurück. So hat man festgelegt, qualitative Produkte auf High-Tech-Anlagen und erstklassiges Design zu stützen."
Um auf den europäischen Automobilmarkt zu kommen, müsse man sowohl gut darauf eingestellt, als auch technisch gut gerüstet sein, so Wang Jianlin. Auch in diesem Bereich habe sich GWM an die Bedürfnisse angepasst:
„Entsprechend des EU-Marktes haben wir spezielle Produkte für die EU entwickelt. Sie unterscheiden sich von denen für den chinesischen Markt und anderen Regionen der Welt. Wir haben viel investiert. Auch muss man die Marktbedürfnisse berücksichtigen. Zum Beispiel schenkt Europa der Energiesparung große Beachtung. So haben wir das Turboladersystem und den Dieselmotor VVD entwickelt. Derzeit gilt in Europa die Abgasnorm Euro V, und in China die Euro IV. Wir haben vorzeitig eine Menge von Anlagen gekauft, und unsere Produkte erfüllen alle die Euro-V-Norm."
Europa ist ein wichtiger Automobilmarkt und beheimatet verschiedene traditionsreiche Automarken. Selbst für berühmte US-amerikanische und japanische Autohersteller ist es nicht leicht, sich auf dem europäischen Markt zu behaupten. Wie kann Chinas GWM in Europa zu einer Erfolgsgeschichte werden? Wang Jianlin über die Erfahrungen seiner Firma beim Marketing:
„Um uns anzupassen, orientieren wir uns seit dem ersten Tag des Eintritts am EU-Markt. Beispielsweise soll der Kundendienst Vorrang haben, auch muss man die Öffentlichkeitsarbeit berücksichtigen. Dieser Markt unterscheidet sich von den anderen. Da haben wir zuerst einen Ausgangspunkt gefunden, und dann die ganze Region miteinbezogen. Das sind Erfahrungen, die wir nach der Erforschung des europäischen Marktes gesammelt haben."
GWM hat Fahrzeuge in mehr als 100 Länder exportiert und in über 70 ein Marketingnetz gesponnen. Europäische Länder, gerade Italien und Russland, sind zum wichtigen Exportziel von GWM geworden. Außerdem ist das Unternehmen dabei, Autohändler in mehreren europäischen Ländern zu finden. In absehbarer Zukunft ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass wesentlich mehr Autos „Made in China" Europas Straßen bevölkern.
Übersetzt: Yan Wei
Gesprochen: Lü Xiqian