Heutzutage pflegt China enge Handelsbeziehungen mit aller Welt und wird für das Ausland ein immer attraktiveres Investitionsziel. Darunter fällt Chinas wirtschaftliche Kooperation mit lateinamerikanischen Ländern dank des riesengroßen Entwicklungspotentials besonders auf. Wu Guoping vom Forschungsinstitut für Lateinamerika der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften hat lange Zeit die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen China und Lateinamerika erforscht. Im Interview mit CRI erzählt er, dass Chinas WTO-Beitritt nicht nur das Leben der Chinesen sehr verändert habe, sondern auch für das Land von großer Bedeutung sei:
„Der Beitritt zur WTO war für China ein wichtiges Ereignis, denn die Entwicklung der chinesischen Wirtschaft hat davon viel profitiert. 2011 lag der Export fast fünf Mal, der Import ebenso hoch und das Bruttoinlandsprodukt zwei Mal so hoch als 2001. Am schnellsten wuchs das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf: im Vergleich zu 800 US-Dollar im Jahr 2001 ist es jetzt auf 4.000 US-Dollar gestiegen. Außerdem ist die Außenöffnung Chinas ebenfalls beschleunigt worden. Der durchschnittliche Gebührensatz ist von 15,3 auf 9,8 Prozent zurückgegangen. Auch der Dienstleistungssektor sowie viele andere Sektoren sind offener als früher. In diesem Sinne hat China engere Kontakte mit der Welt. "
Dank dem WTO-Beitritt ist China zu einer bedeutenden Kraft auf der Weltbühne geworden. Insbesondere mit lateinamerikanischen Ländern hat China deutliche Fortschritte in der wirtschaftlichen Zusammenarbeit erzielt, zum Beispiel im Bereich der Vereinigung des Freihandelsabkommens. Wu Guoping lobt die bemerkenswerten Erfolge der chinesisch-lateinamerikanischen Kooperation ebenfalls sehr:
„Gleich zu Beginn des WTO-Beitritts befanden sich die Handelsbeziehungen zwischen China und Lateinamerika noch in der Primärphase. Von 2003 an entwickelte sie sich dann offensichtlich rapide, vor allem in den Jahren 2005, 2006 und 2007. Als drittgrößter Handelspartner Lateinamerikas nach den USA und der EU hat China sowohl beim Handel als auch bei Investitionen enge Kontakte aufgenommen. Für ein paar lateinamerikanische Länder wie Brasilien und Chile ist China der größter Handelspartner geworden."
Gegenwärtig spiele China eine wichtige Rolle bei der Stabilisierung der Weltwirtschaft, so Wu Guoping weiter. Die weltweite Finanzkrise habe der chinesischen und der lateinamerikanischen Wirtschaft Herausforderungen sowie Chancen gleichzeitig gebracht. Die dreiseitigen Beziehungen zwischen China, Lateinamerika und den USA würden einander beeinflussen und beschränken. Auch Unsicherheiten dürfe man nicht außer Acht lassen:
„Die USA ist der Haupthandelspartner Chinas. Deswegen würde China einen negativen Einfluss auf Brasilien - seinen eigenen Haupthandelspartner in Lateinamerika - ausüben, sollte China unter einer Rezession in den USA leiden. Eine aktive Zusammenarbeit zwischen China und Lateinamerika kann dabei zu einem gewissen Grad helfen. Einerseits gibt es mehr Möglichkeiten für Investitionen und Handel, andererseits gilt die Vertiefung der bilateralen nachhaltigen Beziehungen als eine Herausforderung. Um dieser Herausforderung besser zu begegnen, sollten beide Seiten trotz der unsicheren Weltwirtschaft neue Entwicklungen fordern."
Aufgrund des umfangreichen Ausblicks der chinesisch-lateinamerikanischen Partnerschaft verfügen beide Seiten über mehrere Kooperationsbereiche und Gelegenheiten. Die intensive Zusammenarbeit und die effektive Kombination des gegenseitigen Interesses beziehungsweise Bedarfs werden Wu Guoping zufolge eine weitere Förderung im Rahmen der WTO und des Freihandelsabkommens ermöglichen:
„Die beiden Seiten sollen zuerst nach mehr Kooperationsmöglichkeiten im Rahmen der WTO streben und dann den beiderseitigen Handel auf eine höhere Ebene bringen. Besonders zur Förderung der Diversifikation der Entwicklung soll mehr Aufmerksamkeit auf Produkte mit hohem Zusatzwert geschenkt werden. Zusätzlich verlangt eine erfolgreiche und umfangreiche Zusammenarbeit gemeinsame Bemühungen von China und Lateinamerika."
Nachdem China die WTO-Mitgliedschaft erhalten hat, integrierte sich das Land aktiv in die Weltwirtschaft. Seither werden vorteilhafte Erfahrungen zum gemeinsamen Nutzen mit anderen Ländern geteilt und die globale wirtschaftliche Entwicklung unterstützt. Zugleich hat China durch den WTO-Beitritt in der internationalen Gemeinschaft festeren Fuß gefasst.
Übersetzt von Ruan Jiawen
Gesprochen von Xu Wei