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Zehn Jahre chinesische WTO-Mitgliedschaft
  2011-12-07 11:07:53  cri
     

Nach 15 Jahren schwieriger Verhandlungen trat China im Dezember 2001 schließlich der Welthandelsorganisation WTO bei. Für den Prozess der Reform- und Öffnung des Landes bedeutete dies einen Meilenstein. Doch in Wirklichkeit war der Beitritt für China keineswegs einfach, das Wirtschaftswachstum des Landes musste mehrere Rückschläge hinnehmen. Um Vereinbarungen und Forderungen zu erfüllen, war China gezwungen, Maßnahmen zur Reduzierung von Zöllen zu ergreifen, seinen Markt nach außen zu öffnen und Handelssysteme sowie Gesetze neu zu strukturieren. Doch all dies blieb nicht ohne Erfolg. Schätzungen zufolge sanken die Zölle seit dem WTO-Beitritt von durchschnittlich 15,3 Prozent auf derzeit 9,8 Prozent. Mehr als 100 Behörden mit Bezug zum Handel wurden geöffnet, während 3.000 Gesetze und Regelwerke reformiert oder ausgesetzt wurden.

Zu Beginn rief der chinesische WTO-Beitritt großen Widerstand hervor, und so manches Land stellte das Vorhaben in Frage. Doch China beschränkte sich auf konkrete Handlungen, um den Zweifel zu entgegnen. Das Jahrzehnt seit dem Beitritt zählt zweifelsohne zu den eindrucksvollsten Phasen in der Entwicklung Chinas, das Bruttoinlandsprodukt verdreifachte sich, während der BIP pro Kopf von anfangs 800 US-Dollar auf 4.000 US-Dollar im letzten Jahr stieg.

Den chinesischen Unternehmen gelang es schnell, sich dem Umgang mit den Regeln des Marktes anzupassen und ein stabiles, verlässliches Handelssystem zu formen. Das geschäftliche Umfeld gestaltete sich immer offener, und der Gedanke eines gerechten Regelsystems sowie des geistigen Eigentums hinterließen einen zunehmend tiefen Eindruck.

Der ehemalige spanische Botschafter in China, Eugenio Bregolat, zieht als Beispiel die chinesische Autoindustrie heran. Kurz nach dem Beitritt zur Welthandelsorganisation breitete sich die Sorge aus, dass die chinesische Automobilindustrie den Anforderungen des Marktes nicht gewachsen sein könnte. Doch heute, zehn Jahre später, ist China der größte Autoproduzent der Welt, chinesische Unternehmen machen einen großen Teil des globalen Automarktes aus.

„Das Beispiel der Autoindustrie zeigt deutlich, dass China bereit war und ist, den Herausforderungen einer WTO-Mitgliedschaft zu entsprechen, ganz gleich, wie groß die Schwierigkeiten sind. Die wirtschaftlichen Statistiken beweisen diesen Punkt eindeutig. Im vergangenen Jahrzehnt hat sich Chinas Außenhandel rasch entwickelt, China ist die größte Exportnation. Es ist mehr als deutlich, dass China zu den Gewinnern der Globalisierung zählt."

Chinas Eintritt in die Weltwirtschaft bedeutete Nutzen und Profite, nicht nur für China, sondern auch und gerade für internationale Unternehmen, die im Reich der Mitte investieren. Allein im letzten Jahr belief sich der Wert ausländischer Investitionen in China auf mehr als 100 Milliarden US-Dollar. Innerhalb des gesamten Jahrzehnts seit dem WTO-Beitritt flossen insgesamt 700 Milliarden US-Dollar in den Aufbau von 1.400 Forschungsinstituten und anderweitige Unternehmen. Heute, im Angesicht der Finanzkrise, dienen diese Filialen und Tochterunternehmen ihren Mutterkonzernen als Sicherheiten und Anker.

China bedeutet für die Welt nicht nur einen riesigen Markt mit Devisenreserven von mehr als 3.000 Milliarden US-Dollar, sondern bietet den internationalen Handelsströmen auch entscheidende Impulse. Längst ist China ein unerlässlicher Faktor in der Abwehr einer weltweiten Wirtschaftskrise geworden.

Chile ist der zweitwichtigste Handelspartner Chinas in Lateinamerika. Der chilenische Botschafter in China, Luis Schmidt Montes, äußerte sich folgendermaßen:

„Die amerikanische und europäische Wirtschaft sind durch die weltweite Krise in Schockstarre versetzt worden. Allein China kann sich derzeit auf sich selbst verlassen. Die Prosperität und Stabilität seiner Wirtschaft bieten der Weltwirtschaft entscheidende Antriebsimpulse. Wir werden China auch weiterhin unterstützen, da die Entwicklung hier ein Wachstum in Chile gewährleisten kann."

Derweil setzt in China im zehnten Jahr der WTO-Mitgliedschaft eine neue Runde der Entwicklung ein: Der 12. Fünfjahresplan umreißt die Richtung, in die sich das Land zukünftig bewegen soll. So soll etwa der Binnenmarkt ausgebaut und die Konsumkraft der chinesischen Bürger erhöht werden. Darüber hinaus bekräftigten die Spitzenpolitiker Chinas wiederholt, dass China eine aktive und offene Strategie verfolge, um die Regelwerke des Welthandels schützen zu können. Ein chinesisches Wachstum bietet daher auch in Zukunft nicht nur China, sondern der ganzen Welt Sicherheiten, von denen letztendlich jeder profitiert.

Übersetzt von Zhong Xi

Gesprochen von Xiao Lan

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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