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Die Kunst der Guzheng-Herstellung
  2011-11-30 15:40:00  cri
     

Die Guzheng ist ein uraltes chinesisches Zupfinstrument. Die älteste Aufzeichnung über das Spielen einer Guzheng reicht bis in das Jahr 237 vor unserer Zeitrechnung, also während der Qin-Dynastie, zurück. Deshalb hat die Guzheng auch den Namen „Qin-Zheng".

Doch auch heute noch genießt das traditionelle Instrument große Beliebtheit. Denn mit der Guzheng lassen sich sowohl geschmeidige und gefühlvolle Melodien ausdrücken als auch imposante Musikstücke interpretieren. Die Feinheit der Musik ist letztendlich auch auf die Qualität des Instruments zurückzuführen. Deshalb wollen wir Ihnen heute das Herstellungsverfahren dieses traditionellen Zupfinstruments vorstellen.

In ihrer Frühphase baute man die Guzheng aus Bambus und gab ihr fünf Saiten. Ihre Form war rechteckig und der Saitenständer ließ sich frei bewegen. Im Laufe der Zeit erhöhte man die Anzahl der Saiten an dem Instrument. Schon in der Tang- und Song-Dynastie vor etwa 1.000 Jahren besaß die Guzheng 13 Saiten, später sogar 16, 18 bzw. 21. Heute wir das Instrument mit 21 Saiten gespielt.

Beim Shanghaier Instrumenten-Hersteller Dun Huang erklärt uns der Instrumentenbaumeister Herr Lu:

„Die Guzheng setzt sich vor allem aus Platten, Boden, Langbrett, Kurzbrett und Holzhaken zusammen. Erst nach der Herstellung wird sie lackiert und dann werden die Saiten und die Saitenstütze eingebaut. Zum Schluss werden die Saiten gestimmt."

Der Resonanzkörper der Guzheng besteht aus Platten, Boden und den beiden Rändern. Die Wahl der Platten ist daher äußerst wichtig:

„Die Platten müssen ausgesprochen gut sein. Die Jahresringe der Rohstoffe müssen geprüft werden. Denn ein Gleichmaß ist unabdingbar. Gute Platten sind eine Garantie für eine gute Klangfarbe und –qualität."

Danach werden die ausgewählten Platten getrocknet. Der Geschäftsführer der ersten Shanghaier Fabrik für Volksmusikinstrumente, Chen Minsheng, meint, dieses Verfahren sei das schwierigste im Herstellungsprozess der Guzheng. Während dieses Vorgangs darf der Hersteller den Arbeitplatz nicht verlassen:

„Die Platten müssen mit einer hohen Temperatur von 38 Grad im Ofen getrocknet werden. Dieser Prozess ist unentbehrlich."

Nach dem Trocknen der Platte werden der Boden und die beiden Ränder verklebt. Dann wird der Holzhaken, der sich auch Yueshan nennt, auf der Platte angebracht. Im Anschluss beginnt man, Kopf der Zither herzustellen, mit der Bemalung, entweder mit Blumenmustern oder mit Jadegravuren oder mit Porzellanverfahren. Häufig verwendet werden dabei Motive mit typischen chinesischen Symbolen und Mustern.

Die Instrumente können nach der Anzahl der Saiten in traditionelle und reformierte Guzhengs kategorisiert werden. Zu der traditionellen Art gehören normalerweise Instrumente mit 12, 13, 14, 15 oder 16 Saiten, während die reformierten Zithern über 21 oder 18 Saiten verfügen.

Daneben wird die Guzheng auch nach ihrer Herkunft in die Kategorien südliche und nördliche Zither geteilt. Die Zithern aus dem Süden kommen in unterschiedlichen Formen vor und sind mit modernen Produktionsverfahren hergestellt. Hierzu zählen die Zithern aus Yangzhou, Shanghai und Suzhou. Die Zithern aus dem Norden zeichnen sich durch eine traditionell manuelle Herstellung und ihre Tonfarbe aus. Zu nennen ist hier die Zitherart Zhuque aus Xi'an.

In der Vergangenheit waren die Saiten der chinesischen Zither vor allem aus Seide. In der Mitte der Qing-Dynastie vor 200 Jahren begann man, bronzene Saiten zu verwenden. Heute werden Bronze-, Metall- und Nylon-Saiten gemischt verwendet.

In dem Prozess der kontinuierlichen Reform und Innovation der Zitherherstellung legt man zwar Wert auf alte traditionelle Verfahren, aber auch moderne Technologien sind hinzugefügt worden. So sind die Tonfarbe und die äußere Form der Zither weiterentwickelt worden. Der Leiter des Instrumenten-Herstellers Dun Huang, Wang Guozhen:

„Wir versuchen auch neue Wege zu gehen. Wir haben eine Riesen-Zither hergestellt, auf der nicht nur eine Person, sondern vier spielen können. Da hört sich die Musik noch schöner. Sie erregte sofort große Aufmerksamkeit und fand Anklang auf Großkonzerten. Zudem haben wir eine Lösung gefunden, dass sich verschiedene Tonleitern mit der Zither darstellen lassen. So kann man auf unseren Zithern mehr Stücke spielen, sogar auch ausländische Musik. Das gibt mehr Leuten die Gelegenheit, chinesische Zithern und unsere Kultur kennen zu lernen."

Den Guzheng-Herstellern ist es gelungen, dass sich zwei weitere Tonhöhen auf der Zither dargestellt lassen. So ist dieses alte Volksmusikinstrument zu einem „orientalischen Klavier" entwickelt worden. Diese neue Art der Zither verfügt nun über größere Ausdruckskraft und ist daher noch geeigneter für die Konzert- und Begleitmusik.

Die Guzheng dient als Botschafter der traditionellen Kultur Chinas. Viele Guzheng-Meister und -fabriken haben ihre Beiträge dazu geleistet. Wang Guozhen noch einmal:

„Die Guzheng ist ein Schatz der chinesischen Musikkultur. Ihren Reiz erkennen immer mehr Chinesen und Ausländer. Wir haben viele Versuche unternommen, die Guzheng-Kultur raus in die Welt zu tragen. Wir haben in Singapur eine groß angelete Ausstellung für traditionelle Musikinstrumente veranstaltet. Bei der Eröffnungszeremonie war der singapursche Präsident zugegen und besichtigte die Ausstellung. Zudem haben wir in Singapur eine Manufaktur für die Herstellung von Guzhengs eröffnet, in der das Publikum das Instrument selbst herstellen kann. Dazu können Interessierte im Dunhuang-Klassenzimmer in Singapur das Guzheng Spielen erlernen."

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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