Liebe Redaktion,
ein Sprichwort lautet: Der Weg ist das Ziel, darin steckt eine Menge Wahrheit. Wenn man eine Reise unternimmt, kann der Weg zum Ziel bereits viel Interessantes bereithalten. Auf Radio China International ist der Spruch in abgewandelter Form anwendbar. Bevor das Sendeprogramm beim Hörer im Zielgebiet ankommt, bedarf es in seiner Herstellung sicher einer Menge Arbeit und Motivation. Die Definition des Begriffes kann man aber auch in einem zeitlichen Rahmen sehen. Von nunmehr 70 Jahren erblickte CRI das Licht der Welt und ist damit fast 3 Jahre jünger als ich selbst. Zum Zeitpunkt der Gründung des Senders habe ich als Kind die Stimmen aus Beijing logischerweise noch nicht gehört. Aber später in der Jugendzeit fischte ich auf dem Kurzwellenteil unseres Röhrenradios schon ab und zu etwas Chinesisches heraus. Das machte mich neugierig und das Staunen nahm kein Ende, wie das Gesendete aus solch weiter Entfernung in das heimatliche Wohnzimmer gelangen konnte. Ein leidenschaftlicher Anhänger des Rundfunkfernempfangs wurde ich Ende der 80er Jahre. Damals teilte ich der Redaktion mit, in welch technischer Qualität der Empfang war und kommentierte die Wortbeiträge. Der Weg vom ersten Kontakt bis zur Gegenwart ist erfüllt mit Sympathie für CRI und seine fleißigen Mitarbeiter. In den Stimmen der Moderatorinnen und der Moderatoren spürt man Wärme und Herzlichkeit. Durch aufmerksames Hören und die Korrespondenz entwickelte sich eine radiophone Freundschaft. Durch die vielfältigen Informationen steigerte sich mein Wissen über China. Als Musikfreund hat besonders die traditionelle chinesische Musik für mich einen hohen Stellenwert. Wenn ich bei CRI die schönen Melodien höre, fühle ich mich von der chinesischen Kultur magisch angezogen. Ich kann nicht genug davon bekommen und mit meinen Sinnen genießen. CRI auf dem Weg baut Brücken zwischen verschiedenen Kulturkreisen. Dies fördert das Verständnis untereinander und ist hilfreich bei der Überwindung von Vorurteilen. Beim Hörer muss auf dem Weg nicht immer gleich Akzeptanz erwartet werden, jedoch ist eine tolerante Haltung bereits ein bedeutsamer Schritt zur Völkerverständigung. Insgesamt war und ist Radio China International auf einem sehr guten Wege und ich bin zuversichtlich, dass es so bleiben möchte. 1988 erhielt ich vom Sender die erste QSL. Als Motiv ist die Skulptur vom Gott des langen Lebens zu sehen. Möge das Bild symbolträchtig für die Zukunft von CRI und mich selbst gelten, damit ich noch lange dieser Rundfunkstation auf dem Weg zu mir meine volle Aufmerksamkeit widmen kann.
Herzlichen Glückwunsch zum 70. Geburtstag!
Damit verbleibe ich mit den allerbesten Grüßen
Euer Hörer Hermann Heyne-Pietschmann