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"CRI auf dem Weg" von CRI-Stammhörer Helmut Matt
  2011-11-23 10:50:49  cri

Wenn sich jedem auf einen Weg begibt, den er vorher noch nicht gegangen ist, dann kann er viele Überraschungen erleben. Niemand kann erahnen, was einen erwartet und keiner weiß, wo der Weg endet. Manche Wege enden nie. Sie führen in immer neue Wege, öffnen neue Pfade und Perspektiven. Es ist entscheidend, dass man sich auch von Herausforderungen, denen man auf seinem Marsch begegnet, nicht schrecken lässt und für alle Ansprüche, die das Leben stellt, eine angemessene Lösung findet.

Als CRI vor siebzig Jahren aus einer Höhle heraus seinen Sendebetrieb aufnahm, standen die Pioniere des chinesischen Auslandsrundfunks vor einen Weg voll steiler und steiniger Anstiege, Abhänge und Schluchten. Es war ein Weg voller Gefahren und Ungewissheiten. Am 3. Dezember 1941 begann Radio Xinhua, so der damalige Name, Sendungen in Japanisch auszustrahlen. CRI war geboren. China befand sich mitten im antijapanischen Krieg, die neuen Programme waren nicht zuletzt als Bestandteil der Kriegsführung gegen die imperialistischen Eindringlinge zu verstehen.

Die Startbedingungen waren für den jungen Sender alles andere als einfach. Während das Funkstudio in einer Erdhöhle untergebracht war, wurde der eigentliche Sender in einer etwas stabileren, aus Stein gebauten Höhle untergebracht. Die Redaktion selbst befand sich an einem dritten, nicht minder bescheidenen Ort.

Ebenso instabil wie die Lokation war auch der Sendedienst selbst. Immer wieder kam es zu situationsbedingten Ausfällen. Nach einer dreijährigen Zwangspause, in der wegen technischer Probleme nicht gesendet werden konnte, nahm der Sender seine regelmäßigen japanischen Programme erst ab dem Jahr 1946 wieder auf. Nur etwa ein Jahr später, am 11. September 1947 startete Radio Xinhua erstmals ein Programm in englischer Sprache.

Es waren schwere und entbehrungsreiche Jahre, voll Ungewissheit und Gefahr. Doch es sollte sich zeigen, dass der eingeschlagene Weg richtig war. Der Aggressor wurde besiegt und China schlug am 1. Oktober 1949 ein ganz neues Kapitel seiner Geschichte auf. Mit der Gründung der Volksrepublik China durch den Vorsitzenden Mao Zedong endete eine lange und demütigende Periode der Unterdrückung und Fremdherrschaft. China befreite sich aus eigener Kraft. Neue Wege, neue Ziele und neue Hoffnungen wiesen die Richtung – für China, aber auch für den chinesischen Auslandsrundfunk.

Der Weg wurde weiter, die Schritte schneller und leichter, der Kurs wurde gehalten: Die neue Staatsführung unter Leitung der Kommunistischen Partei Chinas erkannte die große strategische Bedeutung eines funktionsfähigen Auslandsrundfunks. Die Meinung der Menschen im Ausland über das neue China sollte nicht gänzlich ausländischer Berichterstattung überlassen werden. Zu den bereits vorhandenen Sendungen in Japanisch und Englisch kamen nun auch die Sprachen der wichtigsten Nachbarländer hinzu. Im Jahr 1950 begannen die offiziellen Sendungen des Landes in Vietnamesisch, Chmer, Thai, Indonesisch und Koreanisch sowie vier chinesischen Dialekten aus Xiamen, Chaozhou und Guangdong sowie die Sprache der Hakka-Nationalität.

Nun zeigte sich, dass man mit gemeinsamer Kraft auch verzweigte Wege gehen kann, ohne das gemeinsame Ziel aus den Augen zu verlieren. Immer mehr Sprachdienste wurden gegründet, weitere Sendeanlagen in Betrieb genommen, ganze Kontinente wurden überbrückt und mit Informationen direkt aus China versorgt.

„Hier ist Radio Peking", so klang es erstmals aus deutschen Radiolautsprechern, als der Sender am 15. April 1960 unter dem Namen „Radio Peking" sein dreißigminütiges deutschsprachiges Programm mit hoher Sendeleistung nach Europa auf den Weg schickte. Zu diesem Zeitpunkt produzierte der chinesische Auslandsrundfunk täglich bereits mehr als 40 Sendestunden in über 16 Sprachen der Erde. Es waren weiterhin entbehrungsreiche Jahre für das chinesische Volk. Der „große Sprung nach vorn" forderte noch immer seinen hohen Zoll und die bitteren Jahre der Kulturrevolution standen erst noch bevor. Ein bitterer Weg! Eine Zeit der Schmerzen!

Jeder Weg hat Kehren: Mit der Politik der Öffnung des Landes durch Deng Xiaoping im Jahr 1978 begannen die fruchtbaren Jahre des Wandels für Radio Peking, das sich schon bald „Radio Beijing" nannte. Am neuen Weg blühten neue Blumen. Die Sendungen wurden bunter, die Berichterstattung vielfältiger, das Meinungsspektrum breiter. Nicht nur das produzierte Programm, sondern auch die Sendeleistung und die Übertragungsqualität verbesserten sich zusehends.

Im Gleichschritt mit der atemberaubenden Entwicklung und Modernisierung des Landes verwandelte sich auch der chinesische Auslandsrundfunk in eine jugendlich-dynamische Medienanstalt des 21. Jahrhunderts. Mit Sendungen in 61 Fremdsprachen und einem in ebenso vielen Sprachen der Welt abrufbaren Internetangebot präsentiert sich der Sender heute farbenfroh und multimedial. „Audio und Video On Demand" ergänzen wie selbstverständlich das traditionelle Radioprogramm und tragen damit den immer breiteren medialen Ansprüchen des 21. Jahrhunderts Rechnung.

Was wäre ein Weg ohne seine Brücken und Stege: „Der Anspruch von Radio China International ist es, die Welt über China, China über die Welt und die Welt über die Welt zu informieren und dabei gleichzeitig das Verständnis und die Freundschaft zwischen der chinesischen Bevölkerung und den Menschen weltweit zu vertiefen", so lautet das Motto von Radio China International heute. Ein Fenster Chinas zur Welt – das war Radio Peking gestern. Selbst eine Brücke auf dem eigenen Weg zu sein, eine Brücke zwischen den Völkern der Welt, eine Brücke zwischen den Kulturen, eine Brücke hinüber in eine Welt des Ausgleichs und Friedens, diesen Anspruch erhebt China Radio International heute.

Es sind die lichten Augenblicke, die Blumen und die Früchte der Felder, die Sterne am Himmel und die freundlichen Begegnungen, die eine Strecke wirklich lohnend machen. Auf dem Weg in die Gedanken und Herzen seiner Hörer leistet China Radio International Unschätzbares: Der offene und weit gefächerte Blick auf das neue China öffnet Horizonte und bringt Menschen und Völker näher zueinander. Die Früchte dieser Arbeit sind nicht zu übersehen: Es sind die Hörer und Internetnutzer, bei denen die Bemühungen des Senders auf fruchtbaren Boden fallen: „Ni Hao" - So fremd und ungewohnt die chinesische Sprache in westlichen Ohren auch klingen mag, die Arbeit und Beharrlichkeit trägt Früchte… Das Fremde wird vertraut, das Ferne nah, das Ungewisse zum freundschaftlich Bewegenden. Mag sein, dass der Weg, den CRI jetzt geht, nie enden mag. Und doch ist der Weg gut und gelangt zu wichtigen Zielen.

Ich wünsche mir sehr, dass Radio China International und ich noch viele Jahre lang gute Freunde und Weggefährten sein werden und gemeinsam Wichtiges und Großes erreichen können.

Herbolzheim, 18. Oktober 2011,
Helmut Matt

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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