„Wir liefern bereits seit zehn Jahren Produkte nach China, die eingesetzt werden in der Energietechnik. Anfangs haben wir über große Kontraktoren wie Siemens und ABB geliefert. Und jetzt arbeiten wir mit den chinesischen Kontraktoren zusammen."

Die Zusammenarbeit mit chinesischen Kontraktoren ist für Ribe-SubCon nur eine vorübergehende Lösung. Langfristig will das österreichische Unternehmen einen Partner in China finden. Preg hat mit der Suche nach einem zuverlässigen Geschäftspartner bereits begonnen. Unterstützung erhält er auch von Regierungsebene. Vor kurzem fand in Beijing das chinesisch-österreichische Handelsforum 2011, „Sino-Austria-Connect", statt. Ranghohe Regierungsvertreter, Experten sowie Unternehmer aus beiden Ländern trafen sich dabei, um über den Ausbau ihrer wirtschaftlichen Zusammenarbeit zu diskutieren. Doktor Christoph Leitl, der Präsident der Österreichischen Handelskammer, ist vom Nutzen dieses Forums überzeugt:

„Wir haben im vergangenen Jahr eine Steigerung des bilateralen Handels um 40 Prozent gehabt. Und wir haben auch einige erfolgreiche Investitionen hier in China durchgeführt. Die wesentlichsten Felder sind Energie- und Umwelttechnologie, Infrastruktur und Chemie. Und die heutige Kontaktbörse soll dazu dienen, dass man sagt, wo ist jemand, mit dem ich zusammenarbeiten kann, wo eine Möglichkeit besteht, und wie können wir diese Möglichkeit in die Praxis umsetzen."

Mit dieser Frage beschäftigt sich auch Wan Jifei, der Präsident der chinesischen Kommission zur Förderung des internationalen Handels. In der Zusammenarbeit mit Firmen aus Österreich sieht er eine Win-Win-Situation für beide Länder:

„Eine der wichtigsten Aufgaben Chinas besteht darin, die Umwandlung seines Wirtschaftsmodells zu beschleunigen. Wir schenken dem Energiesparen und der Reduzierung der Schadstoffemission, dem Umweltschutz sowie der Erschließung erneuerbarer Energien größte Aufmerksamkeit. Gleichzeitig fördern wir die internationale Zusammenarbeit in diesen Bereichen tatkräftig. Österreich spielt in diesen Bereichen eine führende Rolle und ist an einer Zusammenarbeit mit China interessiert. Für Österreich ist Chinas Riesenmarkt und sein großes Entwicklungspotenzial natürlich sehr attraktiv. Diese gegenseitig nutzbringende und sich ergänzende Partnerschaft zwischen den beiden Ländern wird die bilateralen Wirtschafts- und Handelsbeziehungen weiter fördern."

Doktor Christoph Leitl von der Österreichischen Handelskammer teilt die Einschätzung von Wan Jifei. Am Forum „Sino-Austria-Connect" bekräftigte er die Bereitschaft Österreichs zur Zusammenarbeit mit chinesischen Partnern:

„Wir verfolgen sehr genau die Schwerpunkte, die Sie bei der Entwicklung Ihres Landes haben – insbesondere auch Energieeffizienz und Umwelttechnologie. Hier haben wir Österreicher eine Pionierrolle in Europa, und wir können mit dieser Pionierrolle auch in Ihrem Land wertvolle Dienste leisten."

Leitl will die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen China und Österreich nicht auf einige bestimmte Bereiche beschränken. Langfristig soll die Kooperation in allen Industriezweigen stattfinden:

„Wir haben schon viele Unternehmen aus China in Österreich. Sie sind erfolgreich. Sie sind ein wichtiger Bestandteil unserer Wirtschaftslandschaft in Österreich. Und ich ermutige Sie, kommen Sie zu uns! Wir haben viel zu bieten: viele Kooperationen, viele Möglichkeiten."

Um eine Win-Win-Situation zu schaffen, braucht es natürlich den guten Willen von beiden Seiten. Wan Jifei, der Präsident der chinesischen Kommission zur Förderung des internationalen Handels, ist sich dessen bewusst und will mit gutem Beispiel vorangehen:

„Unsere Kommission wird sich nach Kräften für mehr Chancen für Unternehmen aus beiden Ländern engagieren. Gleichzeitig wollen wir die Kooperation mit der Österreichischen Handelskammer verstärken, um weitere Beiträge für die bilateralen Handelsbeziehungen zu leisten."

Noch hat Michael Preg von der Ribe-SubCon GmbH keinen passenden Partner in China gefunden. Die Kontakte, die er am Forum „Sino-Austria-Connect" geknüpft hat, werden ihm die Suche aber zweifellos erleichtern. Dasselbe gilt für die anderen Unternehmer aus China und Österreich, die an diesem Handelsforum teilgenommen haben.

Übersetzt und gesprochen von Zhang Chen