
2011 feiern China und Österreich das 40-jährige Bestehen diplomatischer Beziehungen. Das österreichische AußenwirtschaftsCenter Peking hat dies zum Anlass genommen, einen Imagefilm produzieren zu lassen, der zeigen soll, welche österreichischen Produkte den Alltag der Chinesen durchziehen. Er feierte vor kurzem Premiere. Unsere Reporterin Stephanie Karras war dabei. Nun hören Sie, liebe Hörerinnen und Hörer ihren Bericht:
„Heute Abend feiern wir 40 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Österreich und China. Und ich freue mich, diesen besonderen Anlass mit fast 500 Gästen feiern zu können."
Mit diesen Worten eröffnete Dr. Oskar Andesner, der Österreichische Wirtschaftsdelegierte in China, die Premiere von „Der rote Faden". Durch diesen Imagefilm will man im Jubiläumsjahr die Aufmerksamkeit für österreichische Produkte im chinesischen Alltag wecken. Grundlage der Geschichte ist ein roter Faden, mit dem es laut einer alten Legende etwas Besonderes auf sich hat.
„In einer alten Geschichte heißt es, dass zwei Menschen, die vom Schicksal füreinander bestimmt sind durch einen roten Faden miteinander verbunden seien. Selbst wenn sie eine Zeit lang voneinander getrennt sind, führt er sie immer wieder zusammen."
Im Film verbindet er das Schicksal von Jianguo und Xue miteinander und mit Österreich, der österreichischen Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft. Die beiden lernen sich kennen, als bei einem Ausflug am Qingming-fest das rote Strickgarn von Jianguos Großmutter auf die Decke von Xues Familie fällt. Danach begegnen sich die beiden im Abstand von einigen Jahren immer wieder im Park. Doch dann verlieren sie sich aus den Augen. Als Jianguo von einem Studienaufenthalt in Österreich zurückkehrt, trifft er Xue zufällig auf einer Preisverleihung in der österreichischen Botschaft wieder, sie verlieben sich. Der rote Faden hat ihr Schicksal miteinander verbunden. Verwoben in die Geschichte sind Hinweise auf österreichische Produkte in China, die das Leben der Zwei unbewusst begleiten.
Auf die Idee, Österreich in einem kleinen Spielfilm vorzustellen, sei man nach einem internen Brainstorming gekommen, so der Chef des AußenwirtschaftsCenters Peking. Der Grund dafür:
„Österreich ist nicht so bekannt wie natürlich wie Deutschland oder Japan oder Südkorea, wo die Produkte offensichtlich bekannt sind. So haben wir gedacht, müssen wir etwas machen, wo wir zeigen, welche Produkte hier so im täglichen Leben eines Chinesen aus Österreich kommen."
Es war nicht schwierig, einen Regisseur für den Film zu finden. Schon länger bestanden Kontakte zum amerikanischen Regisseur Victor Muh. Der Hawaiianer mit chinesischen Wurzeln setzte die Geschichte in Bilder um. Da er Österreich aus eigener Erfahrung kennt, er hat 5 Jahre dort gelebt und war in Wien an der Filmakademie, war er genau der richtige für den Film.
Nun soll „Der rote Faden" Österreichern, die mit China Geschäfte machen, zur Verfügung gestellt werden, um für das Land und seine Unternehmen zu werben. Da er in Episoden gedreht wurde, können die Firmen sich auch nur einzelne Teile herausschneiden, und diese dann für ihre Zwecke nutzen. Man wollte ein flexibles Werbemittel schaffen. Auch staatlichen chinesischen Behörden, die mit Österreich in Kontakt stehen, will man den Film anbieten.
Darüber hinaus hat man im Herbst ganz besondere Pläne. Während des Staatsbesuchs des österreichischen Bundeskanzlers in China, soll „Der rote Faden" auf CCTV laufen.
Die Premierengäste fanden den Film gelungen:
„Ganz toll. Das Beste am Film ist, dass wir uns durch ihn ausführlicher über Österreich und Sachen, die mit Österreich zu tun haben, informieren können."
„Ich als Österreicherin bin da nicht die Zielgruppe. Ich denke, dass der wahrscheinlich sehr genau an die chinesische Zielgruppe da angepasst ist. Was ich irgendwie schön gefunden habe, war, dass versucht wurde, irgendwie so eine persönliche Geschichte halt mit Product Placement zu verbinden."
Es bleibt zu hoffen, dass viele Chinesen durch den Film mehr über österreichische Produkte erfahren und der rote Faden Österreich und China weiterhin verbindet.
Text von Stephanie Karraß
Gesprochen von Stephanie Karraß