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„Alles Walzer" – Österreich und China im Gleichschritt
  2011-05-27 10:06:50  cri
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Es ist Nachmittag. Die Sonne scheint und die Walzermelodie „Moonriver" ist zu vernehmen. Zu den rhythmischen Klängen tanzen Chinesen und Österreicher gemeinsam – nicht etwa im Wiener Opernhaus, sondern im fernen Beijing.

China und Österreich im Gleichschritt, das gibt es inzwischen schon seit 40 Jahren. Werfen wir einen Blick zurück: Am 26. Mai 1971 unterzeichneten die Botschafter Österreichs und Chinas im rumänischen Bukarest ein Kommuniqué, das die Aufnahme von diplomatischen Beziehungen per 28. Mai 1971 vorsah. 40 Jahre später präsentieren sich die Beziehungen zwischen den beiden Ländern so vielfältig wie nie zuvor. Es gab so viele gegenseitige Besuche – vor allem von Wirtschaftsdelegationen –, dass eine chronologische Erfassung eine fast unlösbare Aufgabe darstellt.

Nicht unlösbar, aber auch nicht ganz leicht fiel Gudrun Hardiman-Pollross die Ausarbeitung eines Programms zur Feier des Jubiläums 40 Jahre diplomatische Beziehungen China-Österreich. Die Kulturrätin der Österreichischen Botschaft in Beijing entschied sich letztendlich für eine Feier der etwas anderen Art:

„Ich wollte eigentlich einmal was anderes machen. ‚40 Jahre diplomatische Beziehungen' ist immer so formell. Und ich habe mir gedacht, wir müssen irgendetwas machen, was auch für die Bevölkerung ist. Deswegen haben wir gedacht, ja machen wir mal ‚Alles Walzer'. In China tanzt man so gerne. Es ist ein Geschenk von den österreichischen Menschen für die chinesische Bevölkerung."

Um einen möglichst großen Teil der chinesischen Bevölkerung an diesem Geschenk teilhaben zu lassen, holte die Österreichische Botschaft acht Tanzlehrer nach China. Vier unterrichten in Beijing und vier in Shanghai. Die Tanzkurse finden an ganz unterschiedlichen Orten statt: auf dem Uni-Campus, im Hotel, oder auch in öffentlichen Parks. Das Echo der chinesischen Öffentlichkeit ist ganz offensichtlich sehr positiv. Wo immer auch die Walzerkurse angeboten werden, bilden sich rasch große Menschentrauben. Jung und Alt zeigt sich gleichermassen interessiert an den ungewohnten Tanzschritten aus der Alpenrepublik. Ob man Talent fürs Tanzen hat oder nicht, spielt keine Rolle. Einzig und allein das Mitmachen zählt.

Alles andere als ein Anfänger ist Guo Yongqing. Man sieht auf den ersten Blick, dass der pensionierte Polizist nicht das erste Mal Walzer tanzt:

„Der Walzer, den wir hier in China tanzen, ist ein wenig anders als der, den man in Wien tanzt. Österreich ist die Heimat der Musik, die Heimat des Tanzes. Wir Chinesen lernen den internationalen Standardtanz erst seit den 1980er Jahren. Natürlich wurde in China auch schon vor der Gründung der Volksrepublik getanzt – in erster Linie aber Gesellschaftstänze. Die Österreicher tanzen immer mit einem ganz besonderen Charme."

Ulrike Wieser aus Guntramsdorf ist eine der acht Tanzlehrer aus Österreich. Die Beijinger zeigten sich von ihren Tanzkünsten ganz angetan. Auch Li Li nahm an ihrem Kurs teil und ist begeistert:

„Sie tanzt so schön und rhythmisch."

Tanzlehrerin Wieser ist zwar zum ersten Mal in China, hat von der lokalen Tanzszene aber schon viel gehört:

„Ich habe schon viel über das Tanztalent der Chinesen gehört und bin begeistert, dass sich alles bestätigt hat, was ich gehört habe. Die Begeisterung für den Tanz und auch für das Talent."

Trotz seiner technologischen Errungenschaften wird Österreich weltweit nach wie vor vor allem als ein Land der Kultur und der Künste wahrgenommen. In China ist das nicht anders. Die Veranstaltung „Alles Walzer" trägt auch nicht gerade zum Bild von Österreich als modernes, technisch fortschrittliches Land bei. Wie bei Guo Yongqing weckt die Veranstaltung aber zumindest das Interesse der Chinesen an Mozarts Heimat:

„Ich war noch nie in Österreich. Trotzdem finde ich das Land sehr reizvoll. Das Neujahrskonzert beispielsweise hat mich sehr beeindruckt. In diesem Jahr wird das Jubiläum 40 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen China und Österreich gefeiert. Die Tanzveranstaltung bringt die Bevölkerungen beider Länder enger zusammen. Die Tanzlehrer aus Österreich haben uns beim Unterricht auch den heiteren Charakter der Österreicher übermittelt. Sie haben uns die Tänze sehr geduldig beigebracht."

40 Jahre sind wahrlich kein langer Zeitraum für die diplomatischen Beziehungen zwischen zwei Staaten. Wie bisher wird die Völkerverständigung auch in Zukunft im Mittelpunkt der Beziehungen zwischen China und Österreich stehen. In diesem Sinne: „Alles Walzer"! Let´s dance! Auf die Freundschaft!

Text und Gesprochen von Chen Yan

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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