Die Weltgartenbaumesse in Xi'an wird 178 Tage dauern. Über 100 Städte, Regionen oder Institutionen aus dem In- wie aus dem Ausland werden daran teilnehmen. Die niedersächsische Stadt Oldenburg ist dabei der zweitgrößte Teilnehmer aus dem Ausland. Man will den Besuchern die Gartenkunst, Kultur und Kunst aus Norddeutschland präsentieren und den Bekanntheitsgrad in China steigern. Die 900-jährige schöne Gartenstadt rühmt sich ihrer Universitäten und Hochschulen und zahlreicher Titel, darunter der „Wissenschaftsstadt 2009". Außerdem ist Oldenburg die „Handelsfreundlichste Stadt Deutschlands", „Stadt mit der besten Infrastruktur" und „Kinderfreundlichste Stadt Deutschlands".

Der Bürgermeister von Oldenburg, Prof. Dr. Gerd Schwandner, spricht in seinem Büro über die Beteiligung der Stadt an der Gartenmesse in Xi'an.

„Oldenburg und die Region um Oldenburg ist sehr stark was den Gartenbau angeht. Es ist sicherlich eines der größten Zentren europaweit. Und wenn man dann die Gelegenheit hat, bei der Weltgartenbau-Ausstellung in Xi'an dabei sein zu dürfen – und dass ist ja eine Hochleistungsschau – dann ist es ein Privileg auf der einen Seite, also wir sind sehr geehrt, dass wir dabei sein dürfen. Aber auch auf der andern Seite ist es eine wunderbare Gelegenheit unsere Kompetenzen, die wir hier in der Stadt, in der Region, haben, einem großen chinesischen Publikum zu zeigen. Und zwar sowohl einem Massenpublikum, also ganz normalen Menschen, die sich für Gartenbau interessieren, aber auch einem Fachpublikum. Und das zweite ist glaube ich auch sehr wichtig."

Oldenburg ist der zweitgrößte ausländische Teilnehmer an der Messe. Die „Ausstellungszone Oldenburg/Ammerland" befindet sich im „Garten der fünf Kontinente" und hat eine Fläche von zirka 2.700 Quadratmetern.

Horst Fischer ist der Leiter des Fachdiensts Stadtgrün vom Stadtplanungsamt Oldenburgs. Er hat Oldenburgs Teilnahme an der Messe mitorganisiert. Herr Fischer lobt die gute Atmosphäre in seiner Ausstellung und empfiehlt einen Besuch.

„Unser Garten basiert eigentlich auf zwei Themen, das ist einerseits hier die Baumschulregion, mit dem Ammerland, es werden also sehr viele Bäume dort dargestellt werden. Aber wir werden auch speziell Oldenburg darstellen. Einerseits mit dem Altstadt-Grundriss der Stadt Oldenburg. Das ist auch so ein bisschen eine Anspielung auf Xi'an. Xi'an war ja eine alte Kaiserstadt und hat einen schönen, rechteckigen Altstadt-Grundriss. Und wir in Oldenburg haben eben auch unseren kleinen aber auch feinen Altstadt-Grundriss, der sich in den Wallanlagen von Oldenburg wiederfindet. Und das wird dargestellt durch einen Rundwege-System durch unseren Ausstellungsgarten."

Im Weiteren erläutert Herr Fischer die fünf Motivzonen „Wissensdrang", „Entdeckergeist", „Lust des Lebens", „Tradition" und „Leidenschaft". Im Bereich „Wissensdrang" präsentiert das akustisch-technische Zentrum Oldenburgs anschaulich zwei unterschiedliche Typen von akustischen Geräten. In der Motivzone „Entdeckergeist" finden sich Bilder und Exponate zum Thema Pflanzenwachstum. Dabei wird jeder Schritt dieses Prozesses verdeutlicht, um dem Betrachter die Techniken der Setzlingszucht zu erläutern. „Lust des Lebens" zeigt Bilder von Landschaften und Sehenswürdigkeiten und gibt Reiseinformationen über Oldenburg und Umgebung. Interessante Aspekte greift der Teil „Tradition" auf. Hier können die Besucher überraschende Verbindungen zwischen chinesischer Teekultur und dem Gartenbau in Oldenburg und ganz Europa sehen. Und schließlich widmet sich der Bereich „Leidenschaft" ganz der Klassik. Es werden die Oldenburger Staatsoper, Museen und das kulturelle Leben der Stadt im Allgemeinen vorgesellt.

Zuo Wei ist die Leiterin des Kontaktsbüros China-Initiative in Oldenburg. Sie erinnert sich noch an den Beschluss ihrer Stadt zur Teilnahme an der Weltgartenbaumesse in Xi'an.

„Man kann sagen, dass die Teilnahme Oldenburgs an der Weltgartenbaumesse ein Zufall ist, der irgendwann eintreffen musste. Oldenburg verfügt über mehrere bekannte Gärten und Gartenbaugesellschaften in Deutschland, sogar in ganz Europa. Als das Organisationskomitee der Gartenmesse 2009 Oldenburg besuchte, wurde es von der Kompetenz dieser Stadt beim Gartenbau tief beeindruckt."

Oldenburg und Xi'an sind seit 2007 Partnerstädte. Man hat die Einladung zur Teilnahme natürlich mit Freude angenommen. Delegationen der beiden Städte haben einander besucht und schließlich eine Vereinbarung über die Teilnahme unterzeichnet.

Oldenburgs Bürgermeister Schwandner dankt Xi'an für Hilfe und Unterstützung bei der Vorbereitung:

„Wir als Stadt ja in Xi'an jetzt gut verdrahtet sind, wir kennen dort Unternehmen, wir kennen vor allem die Stadtverwaltung. Und das hat uns dann schon geholfen bei der Realisierung des Gartens. Da sind wir auch sehr dankbar, denn wir haben eine unglaubliche Unterstützung durch die Stadtverwaltung bekommen. Die Größe aber allein ist nicht so wichtig, sondern es geht ja auch darum, dass man Know-how, Können, Kompetenz zeigt. Und da ist die Größe manchmal nicht so wichtig."

Gerd Schwandner spricht weiter über Gründe für die Teilnahme an der Gartenmesse. Man will nicht nur Oldenburg in Asien bekannt machen, sondern auch die Kooperation mit Xi'an festigen und intensivieren. Es sollen neue Bereiche für die Zusammenarbeit geschaffen werden. Und man will über Umweltschutz aufklären und den Ruf Oldenburgs bei den Touristen aber auch bei den Studenten aus China festigen.

Zum Schluss spricht der Bürgermeister seine Grußworte an die Gartenbaumesse in Xi'an:

„Ich drücke ihnen die Daumen, dass die angepeilten zwölf Millionen Besucher weit übertroffen werden, dass es auch zur Prestigebildung von Xi'an innerhalb Chinas, aber auch als internationale Stadt beiträgt. Und da bin ich guter Dinge, denn die Stadt ist große Klasse, sie ist einfach zu erreichen, sie bietet sehr viel, und sie hat etwas – jetzt aus europäischer Sicht – sie hat eine Größe, wo man sich sofort wohlfühlt."