Die Internationale Gartenbauausstellung wird in diesem Jahr bereits zum dritten Mal in China veranstaltet. Nach Kunming 1999 und Shenyang 2006 kommt nun auch die Stadt Xi'an zum Zug. Nach drei Jahren Vorbereitung präsentiert sich der Xi'aner Expo-Garten in voller Pracht. Flächenmäßig gab es noch nie eine so große Gartenbau-Expo wie in der alten Kaiserstadt.

Die Vorfreude auf die Internationale Gartenbaumesse ist groß in Xi'an. Die Bevölkerung freut sich auf die Gäste aus aller Welt. Das Expo-Maskottchen heißt „Chang'anhua" oder „die Blume von Chang'an" und nimmt Bezug auf Xi'ans einstigen Namen „Chang'an". Das Maskottchen sieht aus wie ein Granatapfel mit einer gelben Blume auf dem Kopf.

Die Garten-Expo dauert insgesamt 178 Tage. Ihr Austragungsort befindet sich in der neu entwickelten Chanba-Ökozone. Das Herzstück des 418 Hektar großen Areals bildet der Fluss Chanba, der schon seit tausend Jahren durch diese Gegend fliesst. Der Bau der Grünanlage im einst industriellen Chanba wird der Bevölkerung lange über die Expo hinaus was bringen:

„Meine Familie wohnt ganz in der Nähe. Früher herrschte hier das Chaos. Jetzt ist Ordnung eingekehrt. Die Umweltsituation hat sich stark verbessert. Schauen Sie sich mal den schönen blauen Himmel an!"

Zu den architektonischen Höhepunkten der Xi'aner Gartenbau-Expo gehören der Chang'an-Turm, das Guangyun-Tor, das Ziranguan-Gewächshaus sowie der Themenpavillon „Chuangyiguan". Alle vier Gebäude werden nach Ende der Expo weiterhin benutzt.

Das eigentliche Wahrzeichen der Expo ist die „Chang'anta". Der sechsstöckige Turm auf dem Zhongnanshan-Hügel ist schon von weit erkennbar. Von seiner Aussichtsplattform in 99 Meter Höhe hat man eine fantastische Sicht auf die wunderschöne Expo-Landschaft. Beim Expo-Turm handelt es sich um die Modifizierung einer über eintausend Jahre alten Pagode aus der Sui- und Tang-Dynastie. Entworfen wurde das Xi'aner Expo-Wahrzeichen von Zhang Jinqiu von der Chinesischen Akademie für Ingenieurswesen:

„Auf der diesjährigen Internationalen Gartenbaumesse möchten wir den Besuchern nicht nur schöne Häuser, Blumen und Pflanzen zeigen, sondern auch das harmonische Miteinander zwischen Mensch und Natur. Wir wollen, dass die Touristen beim Besuch des Turms das Gefühl haben, ein Teil der Natur zu sein."

Der Chang'an-Turm ist mit vielen bunten Lampen versehen, die das 418 Hektar große Areal während der gesamten Expo-Dauer am Abend beleuchten werden.

Ein weiteres architektonisches Wahrzeichen der Expo ist der Haupteingang. Der Name „Guangyunmen" ist jedoch leicht irreführend, handelt es sich nämlich nicht um ein Tor im eigentlichen Sinn, sondern vielmehr um eine Brücke. Das Tor überbrückt eine 60 Meter breite Hauptstraße und erlaubt bis zu 20.000 Besuchern gleichzeitig den Zugang zum Expo-Gelände.

Das „Guangyunmen" wurde von derselben Firma gebaut, die schon für den Aufbau des Beijinger „Vogelnests" verantwortlich zeichnete. Dong Huantao, der Chefarchitekt des Xi'aner Expo-Gartens, erklärt uns die Grundstruktur des „Guangyunmen":

„Das Guangyunmen besteht aus zwei Teilen. Seine Betonstruktur unten ist unregelmäßig. Darauf ist eine moderne Stahlbrücke angebracht. Die mit Wasserspielen und Blumen geschmückte Rampe verbindet die zwei Teile perfekt. Ein wahrlich imposanter Eingang."

Nach dem Haupteingang trifft der Besucher zuerst auf den Themenpavillon „Chuangyiguan". Seine Außenwand besteht aus Glas und Kupfer. Von außen sieht der Pavillon aus wie ein Bronze-Kunstwerk am See, in das glitzernde Diamanten eingelassen worden sind. Drinnen fühlt man sich schließlich in die Zukunft versetzt:

„Von hier aus kann man den Chang'an-Turm und den Qinlingshan-Berg sehen. Die zwei Etagen im Pavillon sind durch eine Rampe miteinander verbunden. Die Besichtigung des Pavillons ist sogar mit einem kleinen Automobil möglich. Im Pavillon sind einige High-Tech-Produkte ausgestellt. Im „Spatio-Temporal Tunnel" beispielsweise gibt es Gemüse- und Pflanzenarten, die wir noch nie gesehen haben."

Ebenfalls am See gelegen ist das Gewächshaus „Ziranguan". Das kristallartig glänzende Bauwerk ist ein ganz besonderer Blickfang. In Anlehnung an seinen äußeren Glanz trägt das Gewächshaus bereits den Übernamen „Kristall". In ihm werden in erster Linie seltene Pflanzen aus unterschiedlichen Regionen und Klimazonen gezeigt.

Selbstverständlich kommen an der Gartenbau-Expo nicht nur Hobbygärtner auf ihre Rechnung, sondern auch Kulturliebhaber. Ein reichhaltiges Bühnen- und Showprogramm bietet lokale und internationale Kulturvorführungen vom Feinsten.

Mit ihrer großzügig und bis ins letzte Detail durchdachten Gartenanlage will die Stadt Xi'an der Welt beweisen, dass sie nicht nur historisch einiges zu bieten hat, sondern auch umwelttechnisch.