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Hausarzt-Service in Beijing
  2011-02-24 09:25:50  cri
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Vor kurzem hat die Beijinger Gesundheitsbehörde bekannt gegeben, das sie bis zum Ende 2012 in der Lage sein wird, einen Hausarzt-Service für alle Haushalte in Beijing anbieten zu können. So werden die Einwohner der Hauptstadt Teil ihrer ärztlichen Angelegenheiten von zu Hause aus erledigen können.

Die schwierigen Bedingungen in den Krankenhäusern Beijings sind seit langem bekannt. Besonders schwierig wird es, wenn man nur zu einem ambulanten Termin dorthin muss. Vor allem in den großen und bekannten Krankenhäusern der Stadt haben die Ärzte alle Hände voll zu tun. Wer sich nicht rechtzeitig anmeldet, kann unter Umständen gar nicht drangenommen werden. Und wenn der zuständige Arzt einen besonders guten Ruf hat, kann die Anmeldezeit mehrere Tage betragen.

Schlange stehen gehört hier zum Alltag. Zuerst wartet man, um sich anzumelden, dann auf die Behandlung selbst. Und wenn man noch die verschriebenen Medikamente holen will, reiht man sich in die nächste Schlange ein. So nimmt ein einziger Krankenhausbesuch ohne weiteres einen halben Tag in Anspruch.

Doch hat die Kritik an dem herrschendem System in den vergangenen Jahren zu schrittweisen Reformen geführt. Um den Ansturm auf die großen Krankenhäuser zu mindern, wurden medizinische Zentren in Wohnvierteln etabliert. Sie konzentrieren sich auf ambulante Behandlung, Prävention, Aufklärung, oder Familienplanung. Das Serviceangebot ist ganz auf die Bedürfnisse der Einwohner ausgerichtet. So wurde die öffentliche Medizinversorgung in den betroffenen Wohnvierteln erheblich verbessert.

Vor allem bei den älteren Menschen sind die medizinischen Zentren in den Wohnvierteln sehr beliebt. Bei kleineren Unpässlichkeiten und manchen chronischen Beschwerden brauchen sie nicht mehr in ein Krankenhaus zu gehen und können gleich in ihrer Nähe behandelt werden. Und die Ärzte kennen die Patienten und ihr Krankheitsbild ganz genau und können meist besser und schneller reagieren.

Zwar gab es am Anfang Zweifel an der fachlichen Kompetenz der lokalen Ärzte. Doch ist der Gesundheitsminister Chen Zhu zuversichtlich, dass diese bald verschwinden werden.

„Die Bürger haben nicht genügend Zuversicht in die Wohnviertel-Kliniken und wollen nur die großen Krankenhäuser besuchen. Ich bin überzeugt, durch den vollständigen Ausbau der medizinischen Einrichtungen in Wohnviertel haben wir schnell eine schöne, neue Zukunft."

Auch die Krankenhäuser haben einen großen Beitrag dazu geleistet. Sie arbeiten enger mit den Gesundheitszentren in den Wohnvierteln zusammen. Bei harmlosen Erkrankungen werden die Patienten an die Wohnviertel-Kliniken verwiesen, nur schwere Fälle werden in den großen Krankenhäusern behandelt. Und wenn die erste Behandlung dort abgeschlossen ist, werden die Patienten zur Weiterbehandlung zurück an die Wohnviertel verwiesen. Zudem werden Experten aus den großen Krankenhäusern zu Sprechzeiten in die Wohnviertel-Kliniken geschickt. So gewinnen die lokalen Versorgungsangebote immer mehr Anerkennung bei den Einwohnern.

Ein weiterer Ausbau der lokalen medizinischen Versorgung ist der Aufbau eines Hausarzt-Systems. Laut Ding Xiangyang, dem stellvertretenden Bürgermeister Beijings, kann das Angebot innerhalb von zwei Jahren auf die ganze Stadt ausgeweitet werden.

„Ich hoffe, in zwei Jahren haben alle Einwohner in Beijing einen Hausarzt. Wenn man krank wird, kann man das zuerst seinem zuständigen Hausarzt mitteilen. Danach kann entschieden werden, ob der Patient im Wohnviertel oder in einem großen Krankenhaus behandelt wird."

Dieses Angebot soll von einem dreiköpfigen medizinischen Team geleistet werden. Es besteht aus einem Facharzt, einer Krankenschwester und einem Arzthelfer. Jedes Team kann mit höchstens 600 Familien einen Vertrag über die medizinische Betreuung schließen. Sie beinhaltet einen jährlichen Gesundheitscheck, einen individuellen Gesundheitsplan und telefonische Beratung. Senioren, Kinder, und Frauen und kann das Team auch zu Hause aufsuchen. Familien, die keinen solchen Vertrag haben, können sich lediglich telefonisch beraten lassen.

Zur Zeit wird der Service in den Stadtteilen Dongcheng, Xicheng und Fengtai angeboten. Die Ärztin Zhao Man bietet derzeit den Hausarzt-Service in einem Wohnviertel im Stadtteil Dongcheng an:

„Ich helfe mit meinem Team unseren Patienten bei der Prävention von Krankheiten und der medizinischen Betreuungen nach der Behandlung in der Ambulanz."

Übersetzt von Li Qian

Gesprochen von Qiu Jing

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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