In Nordchina ist der Winter lang und kalt und man hatte dort früher auf dem Land im Winter lange Zeit wenig zu tun. Am Anfang des letzten Monats im Jahr beginnt man langsam mit den Vorbereitungen für das Frühlingsfest. Man kocht für das Festessen, kauft neue Kleidung, sucht Geschenke für Verwandte und Freunde und macht den Frühjahrsputz. Die Vorbereitungen dauern etwa einen Monat.
Am Abend vor dem Frühlingsfest hängt man rote Laternen vor die Haustüre und klebt mit Glückwünschen beschriebene Spruchrollen und rote Scherenschnitte an Türen und Fenster. Die Familie versammelt sich und genießt ein Festmahl. Vor Mitternacht zündet man Feuerwerk und Kracher. In Nordchina werden Jiaozi, gefüllte Teigtaschen, zubereitet. In Südchina kocht man Gerichte aus Klebreismehl. Gegen Mitternacht schlagen Buddhisten in ihren Klöstern Glocken. Sie glauben, dass dadurch Kummer und Unglück des letzen Jahres verschwinden.
Am Neujahrstag besucht man Verwandte und Freunde und wünscht sich gegenseitig alles Gute im Neuen Jahr.
Auf dem Land dauern die Feierlichkeiten zum Frühlingsfest manchmal bis zum 15. Tag des ersten Monats, also bis zum Laternenfest.
Heute wird das Frühlingsfest nicht nur in China gefeiert. Vor dem Berliner Hauptbahnhof findet seit Jahren eine Feier zum Frühlingsfest statt, am New Yorker Time Square flimmern Bilder des Frühlingsfests von Großbildwänden. Die kanadische und die französische Post geben jedes Jahr Briefmarken mit dem Motiv des chinesischen Tierkreiszeichens heraus.