Das Skigebiet von Yabuli erstreckt sich über drei Berge.
Im Gegensatz zu Skiorten in Europa oder Nordamerika besteht Yabuli nicht aus historisch gewachsenen Dörfern. Die meisten Anlagen sind relativ neu, die Bars und Restaurants gehören zu den verschiedenen Resorts. Die Abendunterhaltung findet in den Hotels statt. Für den ermatteten Skifahrer gibt es einen Spa-Bereich, für den Sportler, der immer noch nicht genug hat, Sporthallen mit Tischtennisplatten und Badmintonplätzen und für den Freund der typisch chinesischen Abendunterhaltung eine Karaokebar – die chinesische Form des Aprés-Ski.
Die Pisten in Yabuli sind für alle Skibegeisterten geeignet, vom Anfänger bis zum absoluten Skicrack. Wie in jedem anderen Wintersportort kann man sich die Ausrüstung ausleihen und es gibt zahlreiche Skischulen, in denen der Wintersport-Neuling das Skifahren beigebracht bekommt. Interessant ist, dass die Skipisten und Lifte nicht von einer, sondern von unterschiedlichen Gesellschaften betrieben werden.
Die Lifte und Pisten werden von verschiedenen Gesellschaften betrieben.
Harbin war 2009 Austragungsort der Winter Universiade, viele Rennen fanden in Yabuli statt und auch das Athletendorf befand sich hier. Deshalb wurden im Vorfeld die Pisten in der Gegend wettkampftauglich gemacht. Ein Berg wird im Moment noch exklusiv als Trainingsgebiet für das chinesische Wintersportteam genutzt. Es gibt jedoch schon Pläne, es in Zukunft auch der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Um auch in den Sprungdisziplinen bei internationalen Veranstaltungen mithalten zu können, baute man am Dragon Hill eine wettbewerbstaugliche Schanzenanlage. Nun hat man größeres im Blick. Man will sich als Austragungsort für die Olympischen Winterspiele 2022 bewerben. Im Hinblick darauf hat man in Shangzhi bereits ein International Broadcast Center mit angeschlossenem Hotel gebaut.
Für den Fall, dass die Olympischen Spiele 2022 nach China kommen, ist schon mal ein International Broadcast Center gebaut worden.
Von den Hotelanlagen und den Pisten her kann Yabuli durchaus mit Skigebieten in Europa und Nordamerika mithalten. Und ein Urlaub hier ist auf alle Fälle interessant, denn wer kann schon sagen, dass er schon mal in China Ski gefahren ist.
In Yabuli geht die Reise durch Heilongjiang nun auch zu Ende. Mein Fazit: Die Provinz im äussersten Norden Chinas ist auch im Winter eine Reise wert. Von eisigen verschneiten Landschaften mit Temperaturen unter -40 Grad Celsius über eine interessante lebendige Großstadt bis hin zu einem Skigebiet, dass auch hohen Ansprüchen genügt bietet Heilongjiang viel Abwechslung. Ich werde auf jeden Fall wieder hinfahren.
Text und Fotos: Stephanie Karraß