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Das chinesische Tiefsee-U-Boot „Drache"
  2010-11-22 15:41:58  cri
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Zwischen Mai und Juli 2010 führte das erste in China entwickelte bemannte Tiefsee-U-Boot „Drache" eine Reihe von Tests in einer Tiefe von unter 3.000 Metern unter dem Meeresspiegel durch. Es tauchte dabei bis zu 3.759 Meter tief ins südchinesische Meer. Damit ist China nach den USA, Frankreich, Russland und Japan die fünfte Nation, die bemannte Tieftauchtechnik beherrscht.

Der Kapitän Ye Cong hat die Forschung und Entwicklung beim Tiefsee-U-Boot „Drache" ständig begleitet. Im Jahr 2002 startete das chinesische Wissenschaftsministerium das bemannte Tiefseetauchprojekt im Rahmen des nationalen High-Tech-Plans „863". Es dauerte ganze sieben Jahre, bis der erste chinesische Tieftaucher „Drache" als Ergebnis von Forschungen auf den Gebieten Schiffbau, Maschinenbau, Akustik, und elektronische Steuerung entwickelt wurde.

„Drache" ist weltweit die bislang erste bemannte Tauchmaschine, die in einer Meerestiefe von 7.000 Metern arbeiten kann. Mit einem Taucher und zwei Forschern an Bord kann „Drache" Missionen in der extremen Umgebung der Tiefsee durchführen. Ye Cong erklärt uns:

„Die Arbeitstiefe ist die bisher tiefste weltweit. Zudem haben wir moderne Telekommunikationsanlagen, die uns Sprachkommunikation ermöglichen. Wir nutzen Chats wie QQ und MSN, sowie Kommunikation über der Wasseroberfläche. Damit können wir auch Bilder live übertragen."

Obwohl „Drache" groß aussieht, ist die Sitzkabine eine kleine Kugel mit einem Innendurchmesser von nur 2,1 Metern. Einschließlich des Steuermanns können nur drei Personen gleichzeitig darin sitzen.

„In der Kabine befinden sich Computer, Sensoren und viele Bildschirme. Die meiste Zeit sitzt der Steuermann, die anderen zwei müssen sich zusammenkrümmen, sie dürfen jedoch nicht liegen."

Beim bemannten Tiefseetauchen beginnt man normalerweise um acht Uhr morgens mit den Vorbereitungen. Neben dem Prüfen der Gefahren am unbekannten Meeresboden müssen Tiefseetaucher auch die hohen Temperaturen an Bord und das Schwanken des Meeres aushalten können.

„Auf Deck war die Temperatur über 30 Grad hoch. Nachdem wir tiefer und tiefer unter Wasser tauchten, ging sie durch die Temperatur des Meereswassers allmählich zurück. In 3.000 Metern Tiefe betrug die Temperatur des Meereswassers nur noch zwei Grad. Während des Tauchvorgangs erlebt man Temperaturwechsel wie in den vier Jahreszeiten."

Beim Abtauchen telefoniert der Steuermann alle zwanzig Minuten mit dem Mutterschiff an der Meeresoberfläche. Der Tauchvorgang besteht aus gleichförmigen Bewegungen, bis man schließlich am Meeresgrund angelangt. Die Bewegungen sind sanft und langsam. Man fühlt sich, als ob man zu Hause auf dem Sofa sitzt.

Bemanntes Tiefseetauchen ist ganz anders als die bemannte Raumfahrt. Der Luftdruck am Meeresgrund ist viel viel höher als im Weltraum. Wenn es an der Tauchmaschine auch nur ein winzig kleines Leck in der Größe eines Sesamkörnchens gibt, wird das einspritzende Meereswasser zu einem scharfen Messer.

„Wenn es irgendein winziges Leck gibt, gleicht es einem Skalpell, vielleicht sogar schlimmer. Der menschliche Körper kann in Rauch aufgehen. Deshalb war die Qualitätskontrolle in jeder Phase extrem streng. Als man am Steuer saß, war man sich sicher, dass man diese Maschine auch steuern kann."

Von 31. Mai bis 18. Juli 2010 unternahm das Tiefsee-U-Boot „Drache" 17 Tauchtests im Südchinesischen Meer. Sieben Mal erreichte es eine Tiefe von 2.000 Metern, vier Mal eine von unter 3.000 Metern.

„Meldung an Kommandostab: Tauchtiefe diesmals 3.757 Meter. Alle Tests durchgeführt. Wir bitten um Erlaubnis zum Aufsteigen......"

Beim Auftauchen wurde an Bord der Song „Mythos" gespielt.

„20.000 Meilen unter dem Meer", der Roman des französischen Science-Fiction-Schriftstellers Jules Verne, erweckt bei vielen Menschen unendliche Phantasien über die Welt am Meeresgrund. Hören wir nun, was der chinesische Tieftaucher Ye Cong dort sah:

„3.000 Meter unter dem Meer gibt es nur wenige Lebewesen. Es ist öde und leer, wie auf dem Mond. Ein Tiefseebewohner sieht wie eine Blume aus. Manchmal schwammen Krabben und Fische ganz nah am Fenster vorbei. Dann konnte man ihre geschickten Bewegungen und ihre schönen Farben bewundern."

Aber wenn alle Lichter ausgehen, sieht man eine völlig andere Welt:

„Die Umgebung am Meeresgrund ist dunkel. Nur das schwebende Plankton leuchtet, wie ein Sternenhimmel am Sommerabend. Wenn man diese Szenen sieht, fühlt man sich so angenehm ruhig. Wir sind nicht dort, um die Natur herauszufordern. Im Gegenteil, in uns wuchs der Respekt über solche anscheinend nie zu lösende Rätsel der Natur."

Gesprochen von: Li Zheng, Lu Ming

Berichtet von: Yuan Dan

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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