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Per Sessellift von „Yin" nach „Yang" - der Schweizer Expo-Pavillon
  2010-09-28 08:39:22  cri
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Die Schweiz ist für hohe Berge, saubere Seen, Schokolade oder hochwertige Präzisionsinstrumente weltweit bekannt. In ihrem Pavillon auf der Weltausstellung in Shanghai setzt die Alpenrepublik auch auf ein traditionell chinesisches Konzept.

Der 4.000 Quadratmeter große Schweizer Pavillon über die Interaktion zwischen Stadt und Land befindet sich in der Zone C des Expo-Geländes. Er besteht aus zwei riesigen zylinderförmigen Gebäuden mit einem begrünten Dach. Die Grünfläche auf dem Pavillon-Dach steht für die Natur, während die beiden Zylinder das Stadtleben symbolisieren. Ein Sessellift befördert die Besucher im Innern des einen Zylinders hinauf aufs Dach und wieder zurück nach unten. Die Designer des Pavillons hätten sich von der chinesischen Vorstellung des „Yin und Yang" inspirieren lassen, erklärt Manuel Salchli, der Leiter des Schweizer Pavillons:

„Unsere Designer haben sich vom taoistischen Konzept „Yin und Yang" inspirieren lassen. So gibt es im Pavillon viele kreisförmige Designs. Wir haben beispielsweise zwei riesige zylinderförmige Gebäude. Die Besucher werden von einer spiralförmigen Sesselbahn nach oben und danach wieder nach unten befördert. In der chinesischen Philosophie des „Yin und Yang" ist das Gleichgewicht sehr wichtig. In unserem Pavillon betonen wir die Harmonie zwischen Mensch und Natur."

Die Edelstahl-Fassade des Schweizer Pavillons ist mit interaktiven LED-Leuchten bestückt, die nicht nur auf das Sonnenlicht, sondern auch auf andere Umwelteinflüsse wie etwa das Blitzlicht von Kameras reagieren. Mit dieser „intelligenten" Fassade wolle die Schweiz die Besucher auf den Einfluss der Umwelt aufmerksam machen, so Salchli:

„Die Besucher können die Fassade unseres Pavillons schon aus der Ferne erkennen. Unsere Fassade mit den LED-Leuchten ist die einzige transparente Fassade auf dem Expo-Gelände. Sie ist die größte Besonderheit in unserem Pavillon."

Eine drei Meter breite Rampe führt die Besucher in den ersten Zylinder. Am Anfang der Rampe sind zehn Bildschirme platziert, an denen Kurzfilme über die Schweiz ausgestrahlt werden. Im Innern des zylinderförmigen Gebäudes werden die Besucher von zwölf virtuellen Schweizer Persönlichkeiten begrüßt, die auf Knopfdruck einen bestimmten Aspekt ihres Landes vorstellen oder über ihr Leben und ihre Hobbys sprechen.

Unmittelbar danach wird auf einer zehn Meter hohen Leinwand der Film „Die Alpen: ein Gigant der Natur" gezeigt. Li Jiaqi, ein Schüler aus Xi´an, ist von den imposanten Schweizer Alpen begeistert:

„Ich finde die Technologien der Schweiz sehr fortschrittlich. Durch die Filme habe ich einen anschaulichen Eindruck von der Landschaft in der Schweiz erhalten. Die Naturlandschaft und das Grün in der Schweiz sind sehr schön."

Nach einem kurzen Spaziergang auf der Rampe hinunter zum zweiten zylinderförmigen Gebäude erreichen die Besucher die Hauptattraktion des Pavillons: den Sessellift. Der Sessellift bringt die Besucher von der „Stadt" hinauf aufs Dach in die „Natur". Die vierminütige Fahrt ist eine sinnliche Erfahrung: während man das frische Gras auf dem Dach riecht und Kuhglockengeläute hört, ragen in der Ferne die Hochhäuser der Metropole Shanghai in den Himmel. Herr Zhang aus Beijing hat die Fahrt mit dem Sessellift soeben beendet:

„Ich finde es schön. Zuvor musste ich über zwei Stunden lang anstehen. Auf dem Sessellift war es sehr angenehm. Die Landschaft, das begrünte Dach und die Pflanzen schaffen eine schöne Atmosphäre. Ich habe nicht viele Chancen, zum Skifahren in die Schweiz zu reisen. Ich möchte daher auf diese Weise einen Eindruck von der Landschaft in der Schweiz kriegen."

Der Sessellift im Schweizer Pavillon kann jeden Tag maximal 20.000 Passagiere befördern. Aus Sicherheitsgründen wird die Anlage täglich gewartet. Der Sessellift bildet das Bindeglied zwischen der „Stadt" und der „Natur" im Schweizer Pavillon. Dazu noch einmal Manuel Salchli, der Verantwortliche des Schweizer Expo-Auftritts:

„Die Sesselbahn symbolisiert sowohl den Stadtverkehr als auch das Reisen in der Schweiz. Sie ist daher heiß begehrt. Die Schweizer fahren schon seit langem mit der Sesselbahn. Im Winter fahren sie mit ihr zum Skifahren. Im Sommer genießen sie mit ihr die schöne Berglandschaft."

Wie viele andere Länder auch befasst sich die Schweiz mit der Frage, wie man die fortschreitende Urbanisierung mit dem Umweltschutz unter einen Hut bringen kann, ohne dabei Einbußen beim Lebensstandard in Kauf nehmen zu müssen. Die Schweiz versuche diese Herausforderung durch eine Balance zwischen den Städten und den ländlichen Gebieten zu lösen, erklärt Salchli:

„Der Pavillon befasst sich mit der Interaktion zwischen der Stadt und dem Land in der Schweiz. Zum Beispiel fahren die Menschen, die auf dem Land wohnen, morgens zur Arbeit in die Stadt. Und die Menschen, die in der Stadt wohnen, fahren am Wochenende zur Erholung aufs Land. Unser Motto lautet: Gute Wasser- und Luftqualität, öffentlicher Verkehr und nachhaltiges Bauen."

Der Schweizer Pavillon zählt seit dem ersten Tag der Expo zu den Beliebtesten. In ihm erfahren die Besucher nicht nur sehr viel Wissenswertes über das Alpenland, sondern können auch seine Spezialitäten probieren. Nicht essbar hingegen sind die vielen roten LED-Leuchten an der Fassade des Schweizer Pavillons. Sie werden nach der Expo allesamt verkauft und sind damit ein hervorragendes Beispiel für die Nachhaltigkeit, für welche die Schweiz in ihrem Pavillon Werbung macht.

Übersetzt von: Lü Xiqian

Gesprochen von: Lü Xiqian

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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