1993 gab es in Daejeon, der fünftgrößten Stadt Südkoreas, eine besondere Weltausstellung. Dabei beschränkten sich die Aussteller zum ersten Mal auf spezielle Fachgebiete. Dieses Großereignis brachte die südkoreanische Wirtschaft nach den Olympischen Spielen in Seoul im Jahr 1988 auf einen zweiten Höhenflug.
Dajeon liegt 170 Kilometer südlich von der südkoreanischen Hauptstadt Seoul. Obwohl die High-Tech-Expo in Daejeon nicht mit einer Weltausstellung von heute zu vergleichen ist, brach sie damals bezüglich der Zahl der beteiligten Länder und internationalen Organisationen alle Rekorde. Yoon Young-Sook vom Wissenschaftspark der Expo in Daejeon hatte 1993 gerade das Studium abgeschlossen. Da sie fließend Englisch spricht, fand sie leicht eine Anstellung. Aufgrund ihrer hervorragenden Arbeit konnte sie auch nach der Expo im Wissenschaftspark bleiben. An das Großereignis kann sie sich noch gut erinnern, auch wenn es schon 17 Jahre her ist:
"Während der Expo kamen über 14 Millionen Touristen aus aller Welt. 108 Länder und 33 internationale Organisationen waren beteiligt."
Das Motiv der Expo in Daejeon lautete „Neuer Weg zum Höhenflug": Neue Verkehrsmittel, Raumfahrttechnologien und elektronische Kommunikationstechniken dominierten die Ausstellungshallen. Umweltschutztechnologien sowie Forschungsergebnisse im Bereich neuer Materialien und alternativer Energien wurden ebenfalls präsentiert. Die High-Tech-Branche fuhr alles auf, was sie zum damaligen Zeitpunkt zu bieten hatte. Über 200.000 Menschen fanden auf der Expo einen Job. Durch Wissenschaft und Technik konnte sich auch die Industrie rasch weiterentwickeln.
Die Expo gab der Stadt Daejeon in Sachen Wirtschaft und Kultur einen Entwicklungsschub von zehn Jahren. Verkehr und Infrastruktur sind komplett umgekrempelt worden. In der Wissenschaftszone Taedok Science Town haben sich bis heute über 100 Forschungsinstitute angesiedelt, darunter das Südkoreanische Institut für Chemie, das Südkoreanische Institut für Normen und Standards und das Südkoreanische Energieforschungsinstitut. Der Einfluss der Expo auf die Stadtentwicklung sei enorm, erklärt der Leiter des Büros für Wirtschaft, Wissenschaft und Technik, Lee Taek-Ku:
"Die erfolgreiche Austragung der Expo war für die Entwickung der Stadt Daejeon von besonderer Bedeutung. Taedok Science Town gilt als Symbol der wissenschaftlich-technologischen Entwicklung des Landes. 1993 feierte das Wissenschaftszentrum sein 20-jähriges Bestehen. Durch die Expo in Daejeon fanden die Errungenschaften aus Wissenschaft und Technik ein internationales Publikum. Neue Straßen und die Verbesserung der gesamten Infrastruktur kamen auch der lokalen Wirtschaft zu Gute. Gleichzeitig wurde das Image der Stadt gestärkt und das Blickfeld der Bürger erweitert."
Nach der Expo hat das Organisationskomitee beschlossen, das Ausstellungsgelände zu einem Wissenschaftspark umzugestalten. Jedes Jahr werden im Park verschiedene Aktivitäten veranstaltet. Zahlreiche Grund- und Mittelschüler kommen, um an verschiedenen wissenschaftlichen Versuchen teilzunehmen. Die Stadtverwaltung wolle den Wissenschaftspark nun umgestalten, sagt Lee Taek-Ku:
"Es ist vorgesehen, den Park durch private Initiativen und Geldmittel nachhaltig zu entwickeln. Gemeinnützige und kommerzielle Zwecke sollen miteinander kombiniert werden."
Lee Taek-Ku ist überzeugt, dass die Expo 2010 in Shanghai ein voller Erfolg wird:
"Die Austragung der Expo ist für die Stadt Shanghai und die Bürger eine gute Möglichkeit, sich der ganzen Welt vorzustellen. Ich hoffe, dass die Shanghaier die Expo als Chance wahrnehmen, ihre Stadt weiter zu einer internationalen Metropole zu entwickeln."
Gesprochen von: Lü Xiqian
Text von: Jin Minguo, Zhang Ling