Nach der globalen Finanzkrise hat sich die Situation in den meisten chinesischen Unternehmen wieder erholt. Nun muss in China ein neues wirtschaftliches Entwicklungsmodell umgesetzt werden. Bei der wirtschaftlichen Umstrukturierung spielt die Entwicklung der modernen Dienstleistungsbranche eine bedeutende Rolle. In der folgenden Sendung berichten wir über die Entwicklung des Dienstleistungsektors in der chinesischen Hafenstadt Qingdao.
Auf der Finanzmeile Xianggang reihen sich zahlreiche Hochhäuser aneinander. Über 140 verschiedene Finanzorganisationen beschäftigen sich hier jeden Tag mit dem Wirtschaftsausbau in Qingdao. Rund 20 ausländische Banken und Versicherungsorganisationen gelten als stärkste Unterstützer der exportorientierten Wirtschaft Qingdaos, erklärt der Direktor des Büros für wirtschaftliche Koordination, Bai Guangzhao:
Das Finanzwesen, das sich aus Bankwesen, Wertpapier und Versicherungen zusammensetzt, ist in Qingdao bereits hoch entwickelt. Die Struktur ist relativ erfolgreich und wird immer weiter ausgebaut."
Eine moderne Dienstleistungsbranche mit niedrigem Energieverbrauch und hoher Produktionsfähigkeit stand in den letzten Jahren im Mittelpunkt der Wirtschaftsentwicklung in Qingdao. Gegenwärtig würde sich der Fokus vor allem auf den Finanzsektor richten, sagt Bai Guangzhao:
"Wir haben ein nationales Zentrum für Vermögensmanagement geplant. Es gibt weltweit drei große Finanzzentren: die Wall Street in New York, der Financial District in London und die Schweiz. Mehr als ein Viertel des globalen Kapitals wird heute in der Schweiz verwaltet. Da Qingdao in vielen Bereichen Ähnlichkeiten aufweist, dient die Schweiz als Vorbild. Es gibt in China keine andere Stadt, in der ein derartiges Zentrum für Vermögensmanagement entstehen soll. Das ist für uns eine Chance."
Weltweit bekannte Elektro-Unternehmen wie Haier und Hisense haben in Qingdao ihren Sitz. Außerdem befindet sich in Qingdao der größte Hafen Nordchinas. 150.000 Kunden strömen täglich in das im letzten Jahr eröffnete Einkaufszentrum „Wanda Plaza". Neben Steuereinnahmen habe das vor allem auch neue Arbeitsplätze gebracht, meint Wang Jianlin, Vorsitzender der Wanda Group:
"Wanda Plaza ist nicht nur das größte Geschäftszentrum in Qingdao, sondern in ganz Shandong. 10.000 Menschen haben dort einen Job gefunden. Jährlich fließen 100 Millionen Yuan RMB an Steuergeldern in die öffentlichen Kassen."
In Qingdao gilt auch die innovative Kulturindustrie als großer Wirtschaftsfaktor für die Zukunft. Die lokale Regierung hat für die Entwicklung in diesem Bereich erhebliche finanzielle Mittel locker gemacht. Im vergangenen Jahr wurde der Industriepark für Zeichentrick und Karikaturen fertig gestellt. Bis heute hätten sich dort bereits mehr als 20 Unternehmen aus dem In- und Ausland niedergelassen, sagt der Vorsitzende der Beijinger Animationsfirma Haute Route, Zhang Luwei:
"Qingdao bietet gute Voraussetzungen für die Entwicklung der Zeichentrickbranche. Wir werden dort ein Zentrum für Animation errichten. Bis Ende dieses Jahres soll die Hälfte der Angestellten unserer Firma, ungefähr 1.000 Personen, in Qingdao arbeiten."
Im vergangenen Jahr ist ein 30 Zonen und 300 Projekte umfassendes Konzept über die Entwicklung der Dienstleistungsbranche in Qingdao veröffentlicht worden. Bis 2012 soll der Anteil der Dienstleistungsbrache am Bruttoinlandsprodukt 50 Prozent übertreffen.
Text von Li Qian
Gesprochen von Zhang Chen
Weitere Links:
1. Die Entwicklung der Neuen Industrien in Qingdao