Die beiden Jahrestagungen des NVK und der PKKCV sind bereits in der vergangenen Woche eröffnet worden. Abgeordnete des NVK und Mitglieder der PKKCV haben Anträge rund um die Entwicklung des Landes und der Interessen der Bevölkerung vorgelegt. In den folgenden Tagen stehen weitere wichtige Themen zur Diskussion. Dazu gehört vor allem die Förderung der Beschäftigung von Hochschul- beziehungsweise Universitätsabsolventen.
Zunächst ein Blick auf die Beschäftigungssituation der Hochschul- bzw. Universitätsabsolventen im vergangenen Jahr. Offiziellen Angaben zufolge gab es 2009 in China 6,11 Millionen Hochschulabsolventen. Zuständige Regierungsbehörden haben der Beschäftigung der Absolventen oberste Priorität eingeräumt. Dank umfangreicher Maßnahmen haben Statistiken zufolge rund 87 Prozent eine Anstellung gefunden. 2010 wird die Zahl der Absolventen weiter zunehmen. Die NVK-Abgeordnete Zhang Surong ist besorgt. Die Beschäftigungssituation für Hochschulabsolventen sei mittlerweile zum Brennpunkt geworden.
"Ich interessiere mich für die Förderung der Beschäftigung von Hochschulabsolventen und habe dazu zwei Vorschläge. Zum einem sollen zuständige Behörden im ganzen Land der lokalen Situationen entsprechend geeignete Maßnahmen erarbeiten. Zum anderen müssen Standards für die Regelung der Löhne und Sozialabsicherung festgelegt werden."
Chinesische Studentinnen haben auf dem Arbeitsmarkt mit größeren Hindernissen zu kämpfen als ihre männlichen Kommilitonen. Trotz Initiativen seitens der Regierung sehen sich Frauen bei der Jobsuche mit Vorurteilen konfrontiert. Hao Yi studiert am Handelsinstitut der Beijing Union University und wird ihr Studium im Sommer dieses Jahres abschließen. Die Suche nach einer passenden Stelle bereitet ihr Kopfzerbrechen.
"Vor einigen Tagen habe ich im Internet ein interessantes Stellenangebot gefunden. Als ich mir die Anzeige genauer ansah, wurde deutlich, dass dafür nur Männer gesucht werden. Angesichts dieser Situation bleiben für uns Frauen bei der Jobsuche viele Türen geschlossen."
Dass Frauen bei der Suche nach einer ihrer Ausbildung entsprechenden Arbeitsstelle benachteiligt werden, ist ein globales Problem. Auch Deutschland sei dabei keine Ausnahme, wie Jiang Jianguo, ehemaliger Deutschlandkorrespondent der chinesischen Tageszeitung "Renmin Ribao", berichtet. Jiang erwartet von der Regierung stärkere Maßnahme , gegen derartige Diskriminierung vorzugehen. Auch die Frauen selbst sollten für ihre Rechte eintreten.
"Erstens: Die Regierung muss natürlich die gesellschaftlichen Kräfte, zum Beispiel Gewerkschaften und Frauenorganisationen, mobilisieren und verstärken. Damit die Gesellschaft und die Arbeitgeber auch zu dieser Kenntnis kommen können, dass Studentinnen, Akademikerinnen oder einfach Arbeiterinnen eigentlich unentbehrliche Arbeitskräfte unserer Gesellschaft sind. Und zweitens: Insbesondere die Frauen selber. Sie müssen selber auch mal überall für ihre Rechte kämpfen. Und nur dadurch kann dieses Phänomen wahrscheinlich nach und nach geändert oder verändert werden. "