
Dank ihrer günstigen geografischen Lage in der südchinesischen Provinz Fujian besitzt die Stadt Zhangzhou im Kreis Zhangpu einen besonderen Vorteil bei der landwirtschaftlichen Zusammenarbeit mit der Inselprovinz Taiwan. Im Jahr 2005 wurde im Kreis Zhangpu der erste Investitionspark auf dem chinesischen Festland für Bauern aus Taiwan gegründet. Der sogenannte Zhangpu-Investitionspark hat seither viele Taiwaner Investoren angezogen.
Zhang Tangwei, der Geschäftsführer der Zheyu Biotechnologie GmbH, gehört zur ersten Generation von Taiwaner Investoren in diesem Park. Am Anfang baute er Orchideen auf einer Fläche von 2.000 Quadratmetern an. Inzwischen ist seine Orchideen-Plantage auf 20.000 Quadratmeter angewachsen:
„Das Klima in Zhangzhou ist ähnlich wie das Klima in Zentral- und Südtaiwan. Phalaenopsis ist eine subtropische Pflanzenart. Das Wasser, die Luft und das Klima hier sind bestens für den Anbau dieser Orchideenart geeignet."
Eine Unternehmensgründung in Zhangzhou ist für Bauern aus Taiwan viel günstiger als auf Taiwan selbst. Die Kosten für Arbeitskräfte, Dünger und andere Materialien sind in Zhangzhou viel niedriger als auf der nahegelegenen Insel. Hinzu kommt das riesige Marktpotenzial auf dem chinesischen Festland, das viele Taiwaner Bauern anzieht. Die Zheyu Biotechnologie GmbH verkauft ihre Orchideen nicht nur auf dem chinesischen Festland, sondern exportiert sie auch nach Südostasien, Japan, Europa und in die USA:
"Wir pflanzen jährlich sechs bis sieben Millionen Phalaenopsis-Blumen an. Unser Jahresumsatz beträgt ungefähr 20 Millionen Yuan RMB."
Bisher haben sich 70 Agrarunternehmen aus Taiwan mit einem Investitionsvolumen von insgesamt 120 Millionen US-Dollar im Zhangpu-Investitionspark niedergelassen. 90 Prozent aller Agrarprodukte, die auf Taiwan angebaut werden, kann man auch im Zhangpu-Investitionspark finden.
Der Zhangpu-Investitionspark spielt für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Zhangzhou eine immer wichtigere Rolle. Die Stadtregierung ist sich der Wichtigkeit des Zhangpu-Investitionsparks bewusst und hat während der Finanzkrise dementsprechend reagiert. Li Ruihe, der Vorsitzende der Tianfu-Gruppe, lobt die von der Stadtregierung nach Beginn der Wirtschaftskrise ergriffenen Maßnahmen für die im Park ansässigen Taiwaner Unternehmen explizit:
„Die Regierung hat verschiedene Maßnahmen zur Steuerreduzierung durchgeführt und uns während der Finanzkrise wieder neue Zuversicht gegeben. Ich bedanke mich bei der Regierung Zhangzhous für ihre Unterstützung in den vergangenen 16 Jahren."
Momentan beschäftigt sich die Regierung Zhangzhous mit der Verbesserung der Infrastruktur. Nicht nur das Schienen- und Straßennetz soll ausgebaut werden, sondern auch die vorhandenen Hafenanlagen. Zudem soll eine Übersee-Brücke zwischen Xiamen und Zhangzhou errichtet werden. Innerhalb der nächsten zwei Jahre sollen diese gewaltigen Infrastrukturprojekte bereits fertiggestellt sein. He Xiaoming, der stellvertretende Vorsteher des Kreises Zhangpu, will vor allem die vorhandene Hafeninfrastruktur verbessern:
"Wir haben einige Anlegestellen für den Handel mit Taiwan geplant. Auf diese Weise können die Transportschiffe aus Taiwan einfacher anlegen. Auch im Bereich der Quarantäne werden wir die Formalitäten vereinfachen."
Für He Xihao, den Vorsitzenden der Taiwaner Geschäftsleute in Zhangzhou, bildet die enge historische Verbundenheit zwischen Zhangzhou und Taiwan zusammen mit den verbesserten Beziehungen zwischen beiden Seiten der Taiwan-Straße die Grundlage für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt:
"40 Prozent der Taiwaner stammen ursprünglich aus Zhangzhou. Neben dem Klima sind die Taiwaner auch an die Sprache sowie die Sitten und Bräuche in Zhangzhou gewöhnt. Insbesondere die Umsetzung der 'Drei Verbindungen' zwischen den beiden Seiten der Taiwan-Straße, das heißt die Wiederaufnahme von Post-, Verkehrs- und Geschäftsverbindungen, macht die gegenseitige Zusammenarbeit immer effektiver."
Gesprochen von: Qiu Jing
Bearbeitet von: Li Qian