Vor einigen Jahren hat der National Geographic China die fünf schönsten Seen Chinas gekührt: den Qinghai-See in der Provinz Qinghai, den Kanas-See in Xinjiang, den Namco-See in Tibet, den Tianchi-See in der Provinz Jilin und Hangzhous Westsee in der Provinz Zhejiang. Heute statten wir dem ersten der fünf, also dem Qinghai-See, einen Besuch ab. Kommen Sie einfach mit.
Der Qinghai-See ist Chinas größter Binnen- und Salzwassersee. Etwa 150 Kilometer westlich von der Provinzhauptstadt Xining gelegen, erstreckt sich der "Koko-nor" in einem Becken im Nordosten Qinghais. "Koko-nor" ist mongolisch und bedeutet soviel wie "blaues Meer". Der einheimische Reiseleiter Li Yucai erklärt, die meisten lokalen Einwohner glaubten, der See gleiche dem Meer, da sie selbst keine Vorstellung davon hätten. Deswegen nennen sie den See auch "westliches Meer". Die geographischen Merkmale des Sees sind beeindruckend.
"Der Qinghai-See gehört zu den fünf schönsten Seen in China. Er ist Chinas größter Salzwassersee. Aus geographischen Gründen fließt Wasser ausschließlich ein und nicht ab. Der See ist mit einer Fläche von 4.500 Quadratkilometern beinahe so groß wie die Provinzhauptstadt Xining. Er erstreckt sich auf einer Höhe von 3.196 Metern über dem Meeresspiegel und ist durchschnittlich 19 Meter tief. Der tiefste Punkt des Sees misst 39 Metern."

Da sowohl Tiefe als auch Zusammensetzung des Wassers an verschiedenen Stellen des Sees unterschiedlich sind, variiert jahreszeitenbedingt die Wasserfarbe. Manchmal ändere sich die Farbe sogar mehrmals täglich, berichtet Li Yucai. Der Qinghai-See ist für viele ein faszinierendes Mysterium.
"Bei entsprechendem Wetter leuchtet der See in insgesamt sieben Farben. Die einheimischen Tibeter nennen ihn deswegen den siebenfarbigen heiligen See. Im Juli ist die Landschaft hier am schönsten. Die grenzenlosen Rapsfelder am Ufer des Sees stehen in voller Blüte. Blauer Himmel, weiße Wolken und ein goldenes Rapsblütenmeer bilden zusammen eine herrliche Szenerie."

Der See ist außerdem für seine Fauna berühmt, vor allem für seinen Reichtum an verschiedenen Fisch- und Vogelgattungen. Am nordöstlichen Ufer befindet sich die 500 Quadratmeter große Vogelinsel. Sie dient als Zufluchtsort für zahlreiche Vogelarten auf ihren Reisen durch Asien. Immer wieder im Frühling und Sommer machen auf ihr auch über 100.000 Zugvögel Rast - ein atemberaubender Anblick. Schon aus weiter Entfernung kann man die Vögel hören. Sehen und Beobachten ist von einer großen Terrasse aus möglich.

Wang Feng kommt aus der nordchinesischen Provinz Shaanxi. Er hat schon seit langem den Traum, einmal den Qinghai-See zu besuchen. Nun ist er endlich in Erfüllung gegangen.
"Ich habe gehört, dass die Provinz Qinghai viel Sehenswertes zu bieten hat, wie zum Beispiel den Qinghai-See und das Kumbum-Kloster. Ich fühle mich wohl hier. Blauer Himmel und jadegrünes Wasser befreien mich von meinen Sorgen. Die Bevölkerung in Qinghai ist sehr gastfreundlich. Die Umwelt und insbesondere die Luft hier sind sehr gut. Der Ort ist nicht nur geeignet fürs Reisen sondern auch sehr lebenswert."
In der Region um den See sind mehrere Nationalitäten angesiedelt, darunter die Han-, die tibetische und die mongolische Nationalität. Man kann Pferde oder gar Yak auf dem weiten Grasland reiten, oder bei tibetischen Hirten verschiedene Spezialitäten wie Milchtee, Buttertee, gebratene Gerste-Nudeln und Gerste-Schnaps probieren.

Zu erreichen ist der Qinghai-See über die Fernbusstation der Provinzhauptstadt Xining. Die Fahrt dauert etwa vier Stunden. Einige Reiseagenturen bieten Busverbindungen an, die regelmäßig zwischen dem See und der Xininger Innenstadt verkehren. Auch die höchste Eisenbahnlinie der Welt, die Qinghai-Tibet-Eisenbahn, fährt am "blauen Meer" vorbei.
Im Winter ist der See über drei Monate lang zugefroren. Die beste Reisezeit liegt daher zwischen April und August.
Geschrieben von: Jiang Kun
Übersetzt von: Zhu Liwen
Gesprochen von: Zhu Liwen



Wir über uns






