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Reifen-Recycling im Interesse der grünen Wirtschaft
  2009-11-09 19:12:50  cri
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Reifen, die alt und nicht mehr brauchbar sind, sind international als „schwarze Verschmutzung" bekannt. Zahlreiche gestapelte unbrauchbare Reifen belasten die Umwelt und regen Krankheitserreger an. Die chinesische Firma Hitech Development GmbH in Tianjin beschäftigt sich seit fünf Jahren mit der Forschung über unbrauchbare alte Reifen. Der Firma ist es nun gelungen, alte Reifen in neuartige umweltfreundliche Materialien zum Pflastern von Straßen umzuwandeln. Drei Millionen alte Reifen konnten so durch die Firma wieder verwendet werden, was einer Einsparung von 30.000 Tonnen Erdölressourcen entspricht. Näheres darüber berichten wir in den folgenden Minuten:

Yu Qiang ist der Geschäftsführer der Tianjiner Firma Hi-Tech Development. Er ist einer der Wegweiser in China, die sich mit der Umwandlung von unbrauchbaren Reifen beschäftigen. Seine Firma verfügt nun über weltweit führende Anlagen und Techniken, die aus alten Reifen Materialien zum Pflastern von Straßen machen. Die alten Reifen werden dabei zu Pulver mit Körnern verarbeitet, mit Asphalt und Steinen vermischt und dann für neue Straßen verwendet.

Auf einer Autobahnstrecke zwischen Tianjin und Tangshan hat man aus alten Reifen verarbeitete Materialien verwendet. Die Farbe der Straße ist dort ein bisschen dunkler. Dazu sagt uns Xiao Zhou, ein Mitarbeiter beim Straßenbau:

„Wir vermischen aus alten Reifen verarbeitete Pulver mit Asphalt. Da die Intensität des Asphalts damit stärker wird, braucht man nicht wie sonst so viel Asphalt für das Straßenpflastern. Die Kosten können dadurch gesenkt werden."

Ein Vorteil des Straßenpflasterns mit alten Reifen ist, dass die Straße feinere Körnchen hat. Bei der Fahrt auf solchen Straßen verursachen Autos drei bis acht Dezibel weniger Lärm. Die Straßen selber sind im Vergleich zu herkömmlichen Straßen auch um 20 Prozent Hitze und Kälte beständiger. Sie halten länger und sind nicht so leicht abnutzbar. Pflastert man einen Kilometer Straße auf diese Art, so können 6.000 alte Reifen genutzt und rund 30.000 Euro gespart werden. Dazu erklärt uns der Geschäftsführer Yu Qiang:

„Gebrauchte alte Reifen sind für Autos nicht mehr nutzbar. Aber die Reifenmaterialien sind noch gut zu verwenden. In den Reifen sind zahlreiche nützliche Elemente wie Gummi, Ruß und Antioxidationsmittel enthalten. All dies sind sehr wichtige Produktionsmaterialien."

Yu Qiang kannte sich früher noch nicht in seinem heutigen Fach aus. Doch der Handelsbetrieb, in dem er früher gearbeitet hatte, hatte dreimal nacheinander Projektausschreibungen für das Verschrotten alter Reifen in Macao und anderen Gegenden erhalten. Dies gab ihm die Chance, die Schatzkammer der alten Reifen zu erschließen. Im Jahre 2003 begann er, sein Team aufzustellen, das für das Pflastern von Straßen mit gebrauchten Reifen eingesetzt werden sollte. Doch erkannte er schon bald, dass die Sache viel schwieriger war als er es sich vorgestellt hatte.

Schon damals gab es viele Methoden für die Wiederverwendung alter Reifen. Bereits gegen Ende der 1980er Jahre wurde die Chinesische Gesellschaft für das Recycling alter gebrauchter Reifen gegründet. Aber man blieb damals noch auf einfacher Stufe, zum Beispiel reparierte man die Reifen, ließ sie mit hohen Temperaturen verschmelzen oder gewann aus den Reifen recyceltes Gummi, um einfache Gummi-Produkte herzustellen. Professor Liu Shuangxi von der Nanjing-Universität, ein Experte aus dem Bereich, sagt uns:

„Alte Reifen sind weltweit ein schwieriges Thema. Auch in den wirtschaftlich hoch entwickelten USA ist die Frage der alten Reifen nicht gut gelöst. Die Reifen bergen die Gefahr der Verursachung von Feuerkatastrophen, ziehen Mücken an und belasten die Umwelt."

Yu Qiang initiierte den Bau der ersten Produktionslinie, um alte Reifen umzuwandeln und verarbeitetes Reifenpulver mit Asphalt zu vermischen. Doch er und seine Mitarbeiter standen vor einem weiteren Problem: Die Materialien für Straßenpflaster konnten nur 48 Stunden aufbewahrt werden. Wenn sie nicht rechtzeitig für den Bau benutzt wurden, wurden die Materialien schnell trocken und nicht mehr verwendbar. Für die Betriebsproduktion war dies natürlich ein großes Hindernis. Yu Qiang lud daher Experten und Fachlabors von verschiedenen chinesischen Universitäten ein, bei der Forschung mitzuwirken, um die Lagerungsfrist des neuen Materials zu verlängern.

Nach fünfmonatigen harten Forschungen hat man es geschafft, die Lagerungsfrist des aus Reifen umgewandelten neuen Materials von 48 Stunden auf 30 Tage zu verlängern. Auch hinsichtlich anderer technischer Normen ist das neue Material besser.

Heute sieht man in China häufig Autobahnen und Brücken, die mit aus alten Reifen verarbeiteten Materialien gebaut worden sind. Der Vorreiter dieser Branche, die Tianjiner Firma Hi-Tech Development, hat nur fünf Jahre gebraucht, um sich zu einem Unternehmen mit einem Festanlagevermögen von 100 Millionen Yuan RMB zu entwickeln. Bislang hat die Firma 400 Kilometer Landstraßen gepflastert und drei Millionen alte Reifen recycelt. Dies entspricht einer Einsparung von 30.000 Tonnen Erdölressourcen. Materialkosten in Höhe von 100 Millionen Yuan RMB sind damit gespart worden. Professor Liu Shuangxi erklärt:

„Plastiktüten zählen zur weißen Umweltverschmutzung. Gummi plus Ruß und schwarze Reifen sind schwarze Verschmutzung. Wenn wir sie aber sinnvoll nutzen, stellen sie keine Verschmutzung mehr dar, sondern sind im Gegenteil geradezu Schatzkammern von Rohstoffen. Aus dieser Sicht entsprechen sie dem Geist der grünen Wirtschaft."

Gesprochen von: Huang Gang, Xu Wei

Text von: Xu Yanqing

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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