Lössboden und perfekte klimatische Bedingungen, beides ein Geschenk der Natur, haben den Kreis Luochuan in der Provinz Shaanxi chinaweit als „Heimat des Apfels" bekanntgemacht. Schon seit Generationen werden hier Apfelbäume gepflanzt, und die charakteristische rote Farbe sowie der vorzügliche Geschmack versprechen in der Tat einen kulinarischen Genuß: die Größe variiert natürlich, einige der Äpfel erinnern an einen Tennisball, andere haben die Form einer Orange, aber ihnen allen gemein ist der hervorragende, süße Geschmack, der die Äpfel mittlerweile in ganz Südostasien und sogar in Teilen Kanadas so begehrt macht. Auf mehreren Plantagen erhielten wir zudem heute Vormittag die Möglichkeit, die Apfelernte mitzuverfolgen, sowohl das Pflücken als auch die Auswahl, das Sortieren sowie das Verpacken der Äpfel geschieht dabei von Hand; nur für spezielle Sortiments erfolgt das Abpacken mit Hilfe eines Laufbandes, um das korrekte Gewicht der Apfelkisten zu garantieren. Um die Qualität und den Geschmack der Äpfel noch weiter zu verfeinern, wird verstärkt Wert auf ökologischen Anbau gelegt, die Landwirte wollen damit der gestiegenen Nachfrage in diesem Bereich nachkommen und auch ihre Einnahmequelle weiter absichern.

Dass in der Region aber nicht nur der Apfelanbau gesichert und ausgeweitet werden soll, davon konnten wir uns in einer Ausstellung der Stadtverwaltung überzeugen. Bis 2025 soll nicht nur die Landwirtschaft gefördert werden, auch der Städtebau und die Dorfverschönerung ist Teil des ehrgeizigen Programms.

Nicht zuletzt beinhaltet das Vorhaben auch den Ausbau des Tourismusangebots, als besondere Attraktion kann der angrenzende Kreis Huangling zum Beispiel das Grabmahl von Huangdi, dem „Gelben Kaiser", vorweisen. Huangdi gilt als mythischer Ahnherr der chinesischen Kultur, der Legende nach ist er der Begründer der Traditionellen Chinesischen Medizin sowie der Landwirtschaft in China.

Aus diesem Grund pilgern heute noch zahlreiche Chinesen zu seinem Grabmahl, um ihm zu danken und zu huldigen. Vor einem kleinen Tempelbau gleich in der Nähe des Grabhügels entzünden sie dazu große Räucherkerzen und verneigen sich mit gefalteten Händen, dazu ertönen Glockenklänge und traditionelle Musik.

In einer neuerrichteten, imposanten Gedenkstätte keine zehn Fußminuten davon entfernt werden zudem jährlich, abhängig vom chinesischen Mondkalender, zwei feierliche Zeremonien abgehalten, um die Erinnerung an den Gelben Kaiser aufrechtzuerhalten und seiner zu würdigen.

Morgen geht es zurück nach Yan`an, unsere Reise neigt sich damit dem Ende zu. Bevor es am Samstag aber wieder zurück nach Beijing geht, treffen wir noch einmal mit Vertretern der Stadtregierung sowie der Landwirtschaft zusammen.

Schöne Grüße aus der „Heimat des Apfels" wünscht Ihnen

Christoph Limbrunner