Als ich Helmut Matt, den ich bisher lediglich von unserem gemeinsamen Radiohobby kannte, zu uns nach Hause einlud, fragte ich ihn, ob er bereit wäre, für einen kleinen Personenkreis aus seinem Buch vorzulesen. Ich brauchte ihn nicht lange zu überzeugen. Helmut sagte sofort zu, obwohl er nicht genau wusste, was ihn bei uns erwartet.
Meine Partnerin Barbara engagiert sich ehrenamtlich bei "IGM-Darmstadt". "IGM" steht für "International Generation Meeting" ( www.igm-darmstadt.de ). Das ist eine private Initiative von Deutschen, die Kontakt zu internationalen Studenten an der Technischen Universität Darmstadt aufnehmen, für diese Gastfreunde sind und ihnen den Alltag in Deutschland zeigen wollen. Als gemeinsame Aktivitäten finden beispielsweise Exkursionen, Theaterbesuche, Wanderungen, Fahrradtouren, Kunstprojekte, internationale Küche und Salonabende statt.
Chinesische Studenten
Wir dachten uns, wenn ein Buchautor zu Besuch kommt, wäre es doch schön, wenn er für ausländische Studenten aus seinem Werk vorliest.
Am Freitagabend (16.10.) war es dann soweit. Fünf Gäste, darunter zwei chinesische Studenten und eine chinesische Doktorandin, warteten in unserem Wohnzimmer schon gespannt auf den Autor. Mit etwas Verspätung traf Helmut Matt direkt von der Frankfurter Buchmesse in Alsbach ein. Mit frisch gebackenem Kartoffelkuchen und leckerem Federweißen (neuer Wein) konnte der erste Hunger und Durst gestillt werden und Helmut führte uns sogleich mit wunderschönen Fotos in das Thema ein. Er erzählte, wie sich seine Leidenschaft für China aufgrund des Hörens von CRI entwickelte. Höhepunkte waren seine beiden CRI-Hörerreisen, von denen er mit großer Begeisterung berichtete.
Für unsere internationalen Gäste war es neu, dass es einen chinesischen Auslandssender gibt, den man hier in Deutschland hören kann. Und dann auch noch in deutscher Sprache. Helmut und ich erklärten, wie und wo CRI zu empfangen ist. Wir hoffen, dass CRI so den einen oder anderen neuen Hörer bekommen wird.
Helmut Matt
Helmut Matt ist nicht nur ein eindrucksvoller Buchautor, sondern auch ein guter Fotograph und Erzähler. Seine stimmungsvollen Bilder von Hangzhou und dem Westsee fanden großen Anklang. Höhepunkt des Abends war sicherlich, als er die ersten Kapitel aus seinem Buch "Im Zauber der weißen Schlange" vortrug. Sofort zog die dramatische Erzählung von den zwei Schlangen und der Schildkröte die Zuhörer in ihren Bann. Nach wohlverdientem Beifall für die spannende Lesung schloss sich ein längeres Gespräch über die verschiedenen Versionen des Märchens an. Unsere chinesischen Gäste kennen diese Geschichte seit ihrer Kindheit. Sie waren begeistert, dass ein Deutscher diese berühmte chinesische Erzählung aufgegriffen, in ein neues, europäisches Gewand gekleidet und daraus ein Buch geschrieben hat.
Dank Helmut Matt wurde ein kleiner Teil der Frankfurter Buchmesse mit dem Gastland China in das südhessische Alsbach geholt.
Jörg-Clemens Hoffmann
Alsbach-Hähnlein, 20.10.2009