Der Mittwoch begann mit einem Ausflug in die jüngere chinesische Geschichte, ein Besuch des Revolutionsmuseums der Stadt Yan`an stand auf dem Programm. In dem beeindruckenden Prachtbau wird die Zeit von 1935 bis 1948 in der Revolutionshochburg mit vielen Dokumenten der Zeitgeschichte erlebbar und für den Besucher gut nachvollziehbar dargestellt. So kann man beispielsweise einen Einblick in den Alltag der Revolutionäre und der Führungsspitze der damaligen KP Chinas gewinnen und sich anhand von Mitschriften, Zeitungsausschnitten, zahlreichen Photos und Videoeinspielungen einen Einblick in die Verhältnisse der damaligen Zeit und der Geschehnisse verschaffen.

Das Pressemuseum der Stadt wiederum informiert über den Aufbau und die Ausweitung des Medienwesens, die parallel zu der Zeit in Yan`an stattgefunden hat. Neben Informationen über den Aufbau und die Arbeitsweise der Mitarbeiter der Nachrichtenagentur Xinhua oder auch über das Filmwesen in den späten 1930er Jahren beeindruckt vor allem ein Nachbau der Wohnhöhlen, in denen die Journalisten damals Zeitungen druckten, per Telegraph Kontakt zur Außenwelt hielten oder auch Nachrichten und Informationen per Rundfunk verbreiteten. So gesehen gab der dortige Besuch auch die Möglichkeit, einen Einblick in die Anfänge von Radio China International zu erhalten, wodurch der Besuch des Pressemuseums natürlich eine ganz besondere Note erhielt.

Durch wunderbare Lösslandschaft, die von der geologischen Anordnung an einen Canyon erinnert, ging es schließlich am Nachmittag zum Hukou-Wasserfall, der im Mittellauf des Gelben Flusses liegt und die Provinzen Shanxi und Shaanxi voneinander trennt. Der Gelbe Fluss durchfließt an dieser Stelle von Norden her kommend in Richtung Süden mehrere Schluchten, bei Longwangchan allerdings verengt sich der Fluss innerhalb weniger Meter von etwa 300 Meter auf 40 Meter und stürzt knapp 30 Meter in ein Tal, das an einen Trog erinnert. „Hukou" heißt demzufolge auch passenderweise „Trogöffnung"; an dieser Öffnung nimmt die Fließgeschwindigkeit des Gelben Flusses aufgrund der natürlichen Verengung rasant zu, wodurch wiederum durch den donnernden Sturz in die Tiefe auch ein ohrenbetäubender Lärm entsteht. Die Macht und gleichzeitig die Herrlichkeit der Natur war vielen der meist chinesischen Touristen vor Ort sichtlich anzumerken, neben staunenden Gesichtern gab es auch viele bewundernde Ausrufe, ganz besonders, als schließlich der Sonnenschein einen kleinen Regenbogen in die Gischt zauberte.

Am Donnerstag erfahren wir dann mehr über den Obstanbau im Kreis Luochuan, vor allem die Äpfel der Region gelten als die Besten in ganz China, ich bin also schon gespannt!

Alles Gute und bis zum nächsten Mal!

Christoph Limbrunner