"Yan'an - Revolution und Ökolandbau", so lautet das Motto der aktuellen Reportagereise von CRI, und mit ganz viel Revolution begann dann auch schon der erste Tag. Gleich nach unserer Ankunft mit dem Flugzeug ging es nach dem Einchecken im Hotel nach Zaoyuan, einem ehemaligen Wohn- und Versammlungsort wichtiger Mitglieder der KP Chinas. Yan'an, in der nordchinesischen Provinz Shaanxi gelegen, war 1935 Ziel des "Langen Marsches" und entwickelte sich in der Folge zu einer Hochburg der Revolutionäre um Mao Zedong, Zhou Enlai oder auch Zhu De. Das Zentralkomitee des KP Chinas hatte einige Zeit den Hauptsitz in Zaoyuan, nicht zuletzt aus diesem Grund wurden viele der für diese Region typischen traditionellen Wohnhöhlen (Yaodong) erweitert beziehungsweise neu errichtet, um in der Folgezeit als Unterkunft für die Revolutionäre zu dienen. Von der Einfachheit dieser Wohnhöhlen, die alle mit einem gemauerten Gewölbe versehen sind, wodurch die Einheit von Himmel und Erde repräsentiert werden soll, kann man sich vor Ort selbst ein Bild machen, ebenso von den kargen Lebensbedingungen und der Beschränktheit der verfügbaren Mittel: lediglich einige alte Telephonapparate stehen in einigen Zimmern, ein Hinweis darauf, wie schwierig und kompliziert allein die Kommunikation nach außen vor 70 Jahren gewesen sein muss, verglichen mit den heutigen Möglichkeiten.

Neben Zaoyuan gilt auch Yangjialing als beliebtes Ziel der "Roten Reise", so lautet die Bezeichnung hier in China für einen Besuch der revolutionären Stätten, schließlich steht gerade "Rot" für Revolution. So kann man auch in besagtem Yangjialing, wie unser erster Besichtigungspunkt nicht weit vom Yan`aner Stadtzentrum gelegen, traditionelle Yaodong besichtigen, in denen ebenfalls viele namhafte Vertreter der ersten Jahre der KP Chinas für einige Zeit gelebt und gearbeitet haben. In einem der Hauptgebäude dort fand beispielsweise der siebte Parteitag der KP Chinas statt.

Einen wunderbaren Überblick von der Stadt konnten wir uns dann anschließend von der Spitze des "Berges der wertvollen Pagode" machen, der nahe des Zentrums von Yan`an liegt. Der "Baotashan", wie er auf Chinesisch heißt, ist zwar eher ein Hügel, trotzdem erhält man einen schönen Ausblick über die Lage Yan`ans und die angrenzenden Lössberge.

Der stellvertretende Bürgermeister der Stadt sowie einige Mitarbeiter der Stadtverwaltung luden schließlich noch am späten Nachmittag zu einer Pressekonferenz ein, auf der beispielsweise der Leiter der Tourismusbehörde über die angestrebten Ziele der Stadt auf diesem Gebiet in den kommenden Jahren referierte beziehungsweise der stellvertretende Bürgermeister über die Region als Obstanbaugebiet informierte.

Mehr Informationen dazu gibt es morgen an dieser Stelle, dann besucht unsere Delegation den Hukou-Wasserfall als Beispiel für die touristischen Sehenswürdigkeiten der Region, und auch ein Besuch eines Obstanbaugebietes steht auf dem Programm: dann erfahren wir, warum die Gegend auch "Heimat der Äpfel" genannt wird.

Ihnen alles Gute und bis zum nächsten Mal!

Christoph Limbrunner