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Die wissenschaftliche Forschungsmission der "Ozean 1"
  2009-09-07 21:51:11  cri
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Das chinesische Forschungsschiff "Ozean 1" ist vor kurzem von Guangzhou aus zu einer 300-tägigen Forschungsreise durch den Atlantik, den Indischen Ozean und den Pazifik aufgebrochen. Es handelt sich um die zweite Forschungsreise dieser Art von chinesischen Wissenschaftlern durch drei Ozeane. Zudem ist es die 21. wissenschaftliche Mission der "Ozean 1". Mehr dazu erfahren Sie in den folgenden Minuten!

Die "Ozean 1" ist von Guangzhou aus zu einer 300-tägigen Forschungsreise aufgebrochen. Es ist die 21. wissenschaftliche Mission des vielseitig einsetzbaren Forschungsschiffes und ihre zweite Reise durch drei Ozeane. Wang Fei, stellvertretender Leiter des staatlichen Meeresamtes und Vorsitzender der Chinesischen Ozeanischen Gesellschaft, erklärt dazu:

"Wir führen ununterbrochen wissenschaftliche Erkundungen durch. Diesmal unternehmen wir weitere Forschungen über die Gene der Lebewesen in der Tiefsee auf Basis der Sulfide am Meeresgrund."

Das wissenschaftliche Forschungsschiff "Ozean 1" ist ein Hochseeerkundungsschiff mit einer Tonnage von 5.600 Tonnen. Ursprünglich wurde das Schiff 1994 von Russland gekauft, 2001 wurde es ein Jahr lang umgebaut. Zu der hinzugekommenen Ausstattung gehören ein Ortungssystem, ein Telekommunikationssystem sowie Geräte zur Erforschung der Tiefsee und ein modernes Labor. In China entwickelte Anlagen wie etwa ein kameraunterstützer Greifbagger haben die vorhandene Forschungskapazität deutlich verstärkt. Ren Jiguo, früher zuständig für die technischen Geräte, erklärt dazu:

"Das Schiff ist in China einmalig. Auch international gesehen ist es nicht schlechter als die der entwickelten Länder. Die Bohrvorrichtungen und Greifbagger wurden alle im Inland hergestellt. Früher wurden die Anlagen noch importiert. Dank der Umsetzung des Projektes 863 verwenden wir nun auch einheimische Produkte. "

Die"Ozean 1" unternahm seine erste internationale wissenschaftliche Forschungsreise im Jahr 2005. Während der 297-tägigen Fahrt durchkreuzte sie den Pazifik, den Atlantik und den Indischen Ozean. Mit wertvollen Ergebnissen, etwa über die Entstehung von Sulfiden am Meeresgrund durch heiße Fluide, kehrten die Wissenschaftler wieder zurück. Durch heiße Fluide entstandene Lagerstätten am Meeresgrund zählen zu den wertvollsten dieser Art. Wissenschaftler in den USA sehen sie als potentielle Quellen zur Lösung der künftigen Nachfrage nach Metallen. Die japanische Regierung hat beispielsweise 7,5 Milliarden Yen speziell für die Erkundung solcher Vorkommen ausgegeben.

Der wissenschaftliche Forschungsleiter der ersten internationalen Forschungsreise der "Ozean 1", Wang Chuansheng, sagt:

"Die Umgebung von unterseeischen heißen Quellen ist ähnlich wie die Situation während der Frühphase der Erde. Das ist für die Erforschung des Ursprungs des Lebens und der Evolution von äußerst wichtiger Bedeutung. Daher bezeichnet man diese Orte auch als "Versuchslabor der Natur". Zudem leben noch heute in dieser besonderen, extremen Umgebung zahlreiche Lebewesen. Die Gene dieser Lebewesen sind auch sehr interessant."

(Am 17. März 2009 beendete die "Ozean 1" ihre 20., zeitlich längste, räumlich größte und ergebnisreichste Mission: die Entdeckung von elf Zonen mit heißen Fluiden am Meeresgrund. Es handelt sich dabei um elf Erzlagerstätten und zugleich elf natürliche Versuchslabore in der Tiefsee für die Erforschung von Lebewesen. Dr. Tao Chuanhui, wissenschaftlicher Projektleiter der 20. Forschungsmission, erläutert, das Wertvollste in den Zonen mit heißen Fluiden seien die Lagerstätten von Metallsulfiden:

"In diesen Lagerstätten gibt es Eisen, Kupfer, Blei, Zink, Gold und Silber. Dort sind zudem verschiedene nützliche Faktoren vorhanden. Diese Faktoren haben hohen potentiellen Wert für die Zukunft."

Seit der ersten Entdeckung von heißen Fluiden am Meeresgrund 1977 sind bislang nur etwa 160 solcher Zonen entdeckt worden. Pro Jahr werden nur etwa fünf entdeckt. Erst 2007 fanden chinesische Forscher im Südwesten des Indischen Ozeans ihre erste Zone mit heißen Fluiden am Meeresgrund. Während der 20. Mission der "Ozean 1" wurden jedoch gleich elf derartige Zonen entdeckt!

"Wir haben erst sehr spät angefangen. Mit diesen Forschungsarbeiten haben wir erst 2005 begonnen. Wir haben nur zwei, drei Jahre gebraucht, um den Abstand von 30 Jahren zu den entwickelten Ländern abzubauen."

Die "Ozean 1" ist mittlerweile schon wieder unterwegs auf neuer wissenschaftlicher Mission, der 21., und zwar mit dem Ziel, weitere Schätze der Tiefsee zu entdecken. Noch mal der stellvertretende Leiter des staatlichen Meeresamtes, Wang Fei:

"Die internationalen Tiefseeregionen sind das gemeinsame Erbe der Menschheit. Wir sind verpflichtet, die Geheimnisse der Tiefsee zu erkunden und zur friedlichen Nutzung der internationalen Ressourcen am Meeresgrund beizutragen."

Wegen dem drastisch wachsenden Energiebedarf treten die Bodenschätze auf dem Grund der Ozeane immer mehr in den Mittelpunkt der verschiedenen Staaten. Der ehemalige Vorsitzende der Chinesischen Ozeanischen Gesellschaft, Chen Bingxin, betont abschließend:

"Die Meere bedecken mit 250 Millionen Quadratkilometer mehr als die Hälfte der Gesamtfläche der Erde. Das ist eine enorme Fläche, von der die Menschheit aber nur ganz geringe Kenntnisse hat. Auch die Nutzung ist sehr begrenzt. Das grundlegende Ziel der Meeresforschung bleibt deshalb auch immer, der langfristigen nachhaltigen Entwicklung der Menschheit zu dienen."

Übersetzt von: Qiu Jing

Gesprochen von: Lu Ming

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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