1. Durch das Schröpfen sollen Yin und Yang harmonisiert, gesunde Tendenzen gefördert und ungesunden Tendenzen entgegengewirkt sowie die Funktionen des Körpers reguliert werden.
2. Auch sollen so das Qi und das Blut reguliert, die Leitbahnen durchgängig gemacht und somit die körperliche Verfassung gestärkt werden. Übermäßiges wie mangelndes Blut und Qi führen zu einer Disharmonie zwischen Yin und Yang und machen die Leitbahnen undurchlässig. Durch das Schröpfen werden die geschlossenen Punkte angeregt. Diese Anregung wird durch die Leitbahnen weitergeleitet, so dass das gestaute Blut und Qi wieder in Bewegung gebracht werden.
3. Durch das Schröpfen wird das Blut in Bewegung gebracht, der Stau gelöst, Giftstoffe ausgeleitet und die Durchblutung verbessert. Da die lokalen Meridiane und Punkte durch diese Therapie angesaugt werden, kommt es zum Blutandrang und zum Austritt von Blut unter die Hautoberfläche. Dadurch werden das Qi und das Blut sowie die Leitbahnen in Bewegung gebracht, die Durchblutung wird verbessert und die Organe werden genährt. Durch das Ansaugen werden auch Eiter und Giftstoffe von Geschwüren und Furunkeln ausgeleitet, wodurch sich Beschwerden schneller bessern.
4. Durch die Wärme, die mechanischen Reize und das Ansaugen beim Schröpfen werden Schwellungen beseitigt, Schmerzen gestillt, Wind, Nässe und Kälte aus dem Körper ausgeleitet sowie das Qi, das Blut und die Gelenke durchgängig gemacht.
5. Das Schröpfen hilft auch bei der Diagnostik. Durch die Hautveränderungen an den geschröpften Stellen kann das Wesen und die Lokalisierung der Erkrankung sowie deren Zusammenhang mit den Organen festgestellt werden. Wenn beispielsweise die geschröpfte Stelle dunkel wird und juckt, zeigt dies übermäßiges Hitze-Giftstoffe oder einen Yin-Mangel an. Weniger Hitzegefühl beim Schröpfen gilt oft als Zeichen für eine Kältestagnation sowie eine Yang- und Qi-Schwäche. Wenn es juckt oder Fältchen auftreten, zeigt das, dass Wind die Leitbahnen angreift.