Lange andauernde Hitzeprozesse können das Yin und die Säfte konsumieren, verbrauchen und vermindern. Auch der pathogene Faktor Trockenheit kann das Yin angreifen. Der unangebrachte oder zu lange Gebrauch von warmen, scharfen Arzneimitteln kann das Yin ebenfalls verbrauchen und gefährden. Ein allmählicher Verbrauch des Yin durch den Alterungsprozess kann als physiologisch betrachtet werden. Weitere Ursachen für einen Yin-Mangel können sein: hohes Fieber, ständiges Fieber, starkes Schwitzen oder Erbrechen. Eine stark austrocknende Ernährung kann ebenfalls zu einem Yin-Mangel beitragen: Kaffee ist bitter und trocknet besonders das Herz-Yin aus. Nikotin ist energetisch heiß und scharf und trocknet das Lungen-Yin aus. Hochprozentiger Alkohol erzeugt viel Hitze in Magen und Leber und verbraucht so Magen- und Leber-Yin.
Die Hauptsymptome eines Yin-Mangels sind Trockenheit in verschiedenen Bereichen: Haut, Schleimhäute, Augen oder Nasenschleimhaut. Mund und Kehle sind trocken. Es besteht Durst und ein trockener Stuhl mit Neigung zu Obstipation (Verstopfung), trockene Lippen, wenig, konzentrierter Urin, eine trockene Zunge oder ein trockener, rauer Zungenbelag. Des Weiteren Unruhe oder Schlaflosigkeit. Typisch sind auch Nachtschweiß, aufsteigende Hitze und ein rotes Gesicht.