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Kultur der Qiang - Wiederaufbau nach dem Erdbeben in Sichuan
  2009-05-07 14:09:48  cri
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Eine der ältesten ethnischen Volksgruppen Chinas, die Qiang, lebt in den Bergen Sichuans. Ursprünglich stammt die 3.000 Jahre alte Qiang-Nationalität aus den nordwestchinesischen Grenzgebieten. Doch dann zogen die Qiang im Laufe der Zeit immer mehr ins Landesinnere nach Sichuan. Während des Erdbebens am 12. Mai 2008 wurden auch die Qiang schwer getroffen. Denn viele ihrer Siedlungen befanden sich mitten im Epizentrum. Dabei verwüstete das Beben nicht nur viele Dörfer und forderte zahlreiche Menschenleben. Unter den Trümmern des Erdbebens wurden auch unwiederbringliche Kunstschätze und Wissen der Volksgruppe begraben. Doch alle Traditionen der Qiang konnten selbst die schweren Erdstöße nicht erschüttern.

Die Volkslieder der Qiang erklingen in den Tälern und auf den Bergen Sichuans. Dabei liegen die Steinhäuser der Qiang normalerweise auf halben Weg zur Spitze eines Berges. Deshalb werden die Qiang auch häufig als "Nationalität auf der Wolke" bezeichnet. Die Architektur der Wohnhäuser der Qiang ist bereits Jahrhunderte alt, und die Häuser werden noch heute auf traditionelle Art und Weise gebaut. Die Lieder und Tänze sowie Musikinstrumente der Qiang gehören zu den nationalen Kulturschätzen Chinas. Unmittelbar nach dem Erdbeben haben verschiedene Regierungs- und Nichtregierungsbehörden einiges getan, um dieses wichtige kulturelle Erbe der Qiang zu schützen. Arbeitsteams wurden zusammengestellt und Experten in die Katastrophengebiete entsendet. Mit Hilfe des chinesischen Kulturministeriums und anderer Institutionen wurde für die Qiang ein spezieller Freiraum zum Schutz ihrer Kultur und Umwelt geschaffen. Besonderes Augenmerk wird dabei auf den Schutz der Kulturgegenstände und des nichtmateriellen kulturellen Erbes gelegt. Dafür hat die Regierung spezielle Finanzfonds zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus plant das Kulturministerium Museen mit digitalen Ausstellungen und Datenbanken zu errichten. Mit der Hilfe modernster Wissenschaft und Technik kann so die Jahrtausendealte Kultur der Qiang bewahrt werden.

In ganz China gibt es nur einen autonomen Kreis der Qiang-Nationalität. In Beichuan unternimmt man einiges, um die Qiang-Kultur zu erhalten. So hat man seit dem Erdbeben in der Beichuan-Mittelschule verstärkt auf Kurse, die die Kultur der Qiang in den Mittelpunkt stellen, Wert gelegt. Zweimal die Woche lehren Speziallehrer die Geschichte und Traditionen der Qiang. Dabei seien die Volkslieder der Qiang nur ein Teil des Lehrstoffs, sagte Lehrer Xu.

"Wir sind gerade dabei, einen ausgedehnten Lehrplan, der zahlreiche Bereiche Qiang-Kultur umfasst, auszuarbeiten. Diese Arbeit läuft derzeit auf Hochtouren. Wenn der Lehrplan dann einmal fertig ist, werden die Inhalte sicherlich in der ganzen Schule gelehrt."

Das Erdbeben hat den Großteil der Gemeinden und Dörfer der Qiang zerstört. Seit der Naturkatastrophe werden diese Gemeinden und Dörfer oft mit Regierungshilfe wieder aufgebaut. Dabei werden die kulturellen Aspekte der Qiang-Nationalität besonders in den Vordergrund gestellt. Der Vizegouverneur des Autonomen Bezirks Aba, Xiao Youcai, sagt, der Wiederaufbau und die Bewahrung der Qiang-Kultur würden nach Plan laufen.

"Während des Erdbebens sind die von den Qiang bewohnten Gebiete schwer getroffen worden. Wir haben der Wiederbelebung der Kultur und der traditionellen Architektur der Qiang einen besonderen Stellenwert beim Wiederaufbau eingeräumt. Allen Bauten verkörpern den einzigartigen kulturellen Stil der Volksgruppe. Auf diesem Wege werden wir im Kreis Maoxian auch ein Museum über die Qiang errichten. Dieses Projekt ist bereits voll im Gange."

Das Bauamt der Provinz Sichuan hatte spezielle architektonische Pläne für die Qiang entwickelt und vorgelegt, um sicherzustellen, dass der spezielle kulturelle Stil beim Bau der Häuser berücksichtigt wird. Der Vizebürgermeister der Gemeinde Leigu, Yang Xiaokun, ist verantwortlich für den Wiederaufbau des Dorfes Jina der Qiang-Nationalität. Er meint, für die Dorfbewohner seien sichere Wohnungen nur der erste Schritt. Wichtiger sei es, eine angenehme Beschäftigung zu finden. Die Qiang sollten dabei hier vor Ort bleiben, um das Überleben ihrer Kultur zu garantieren.

"Vor dem Erdbeben verdienten die Qiang hauptsächlich mit der Landwirtschaft und Viehzucht ihren Lebensunterhalt. Nach dem Erdbeben sollen sie vor allem den Tourismus entwickeln."

Das Schutzprogramm für die Qiang-Kultur beinhaltet auch die Entwicklung kommerzieller und künstlerischer Produkte sowie Souvenirs. Laut Expertenmeinung, könne sich das Leben der Qiang auf der Grundlage der Bewahrung nationaler Besonderheiten und Kultur verbessern.

Übersetzt von: Zhu Qing'an

Gesprochen von: Xu Wei

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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