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Ein Restaurant mitten im Epizentrum - 27. April 2009
  2009-04-28 08:40:23  cri
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Blech an Blech, Stoßstange an Stoßstange auf knapp 44 Kilometern: So fährt es sich auf der Straße von Dujiangyan nach Yingxiu in der chinesischen Provinz Sichuan. Lastkraftwagen, vollgeladen mit Baumaterialien, Betten, Bäumen, Kaninchen und vielem mehr, schieben sich zum Teil im Schritttempo die gewundenen Bergstraßen von Sichuan hinauf. Kein Wunder, denn die Straße von Dujiangyan nach Yingxiu ist erst seit dem 22. April 2009 wieder offen. Als die Erde am 12. Mai 2008 bebte, wurde Yingxiu mit am stärksten getroffen. Während der Katastrophe starben etwa 6.500 Menschen der fast 16.000 Bewohner der Region. Noch heute zeugen Ruinen von dem unbeschreiblichen Ausmaß der Verwüstung. Steinlawinen hatten indes die einzige Straße nach Yingxiu zerstört. Es dauerte nun knapp ein Jahr, bis diese Lebensader der Region wieder zu fließen begann. Dringend benötige Baumaterialen können endlich schneller an ihr Ziel kommen. Außerdem bringt die sanierte Straße wieder mehr Menschen in die Gegend. Dies freut auch Jiang Yongfu. Denn er betreibt ein kleines Restaurant im Dorf Yuzixi ganz in der Nähe der Straße. Eigentlich arbeitete Jiang Yongfu als Bauarbeiter, doch nach dem Erdbeben kamen viele internationale Aufbauhelfer nach Yingxiu, und die mussten auch irgendwie versorgt werden. Das war der Beginn von Jiang Yongfus Gastronomiekarriere. Denn nachdem er sein zerstörtes Haus wieder aufgebaut hatte, eröffnete er seine kleine Gaststätte. Auf seinem kleinen Dreiseiten-Hof hat er zwei Pergolen mit mehreren sehr einladenden Holztischen aufgebaut. Seine Küche ist blank geputzt, und frisches Gemüse wartet bereits auf den Kochtopf. Jiang Yongfu sagt, er baue das Gemüse für sein Restaurant selber an und seine Frau erledige den restlichen Einkauf. Er sagt, in seiner Gaststätte würden auch ein paar Bewohner von Yuzixi arbeiten. Allerdings sei er sich nicht sicher, wie lange er sein Restaurant betreiben werde. Derzeit läuft noch alles auf Probe, aber falls das Geschäft genug Geld abwirft, dann will Jiang Yongfu auch weiter in der Gastronomie arbeiten. Die wiedereröffnete Straße von Dujiangyan nach Yingxiu bringt vielleicht auch genau die Kundschaft, die er für ein erfolgreiches Geschäft braucht.

Während des Erdbebens hatte Jiang Yongfu Glück. Denn er war während des Unglücks auf Reisen und auch all seine Familieangehörigen kamen mit dem Schrecken davon. Er sagt, nachdem sein Haus komplett zerstört wurde, habe er sein neues Heim jetzt erdbebensicher gebaut.

Dong Laiqi ist ein Nachbar von Jiang Yongfu und lebt auf der anderen Seite der Dorfstraße von Yuzixi. Sein ehemaliges Haus wurde auch völlig während des Bebens zerstört. Derzeit wohnt Dong Laiqi in einer temporären Holzhütte. Er sagt, es fehle ihm noch an Geld, um ein richtiges Haus zu bauen. Außerdem sei es nicht einfach, sagt er, die Auflagen für ein erdbebensicheres Haus zu erfüllen. Dong Laiqi ist bereits 64 Jahre alt und lebt mit seinem 94 Jahre alten Schwiegervater zusammen. Derzeit bekommt Dong Laiqi von der Regierung eine kleine Rente. Doch er verdient auch etwas Geld mit der Zucht von Schweinen. Denn er will so bald wie möglich ein neues sicheres Haus bauen. Denn er sagt, nach dem schlimmen Erdbeben vor einem Jahr fürchte er sich, dass seine Heimat wieder von so einer Katastrophe heimgesucht werde.

Michael Koliska

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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