In der Vergangenheit hatte Tibet nur traditionelles Handwerk wie das Herstellen tibetischer Bettdecken, Pulu (Wollstoff aus Tibet), bunte Schürzen, tibetische Stiefel und hölzerne Schüsseln. Dort gab es keine moderne Industrie. Nach der friedlichen Befreiung in Tibet im Jahre 1951, besonders nach der demokratischen Reform 1959, wurde die Industrie etabliert, die sich rasch entwickelte. Zur Zeit sind mehrere industrielle Branchen wie Energie, Hüttenindustrie, Kohle, Maschinenbau, Chemieindustrie, Baustoffe, Forstwirtschaftsindustrie, Streichhölzer, Plastik, Textilien, Lebensmittel, Leder und Papierherstellung in Tibet zu Hause.. Solche Betriebe sind meistens von kleinen Ausmaßen geprägt und wesentlich in Lhasa, Linchi und Xigaze angesiedelt. Neue Branchen, die im alten Tibet niemals existierten, wie moderner Handel, Tourismus, Post- und Fernmeldewesen, gastronomische Dienstleistungen, kulturelle Vergnügen sowie IT-Sektoren haben sich ebenfalls rasch entwickelt.
Im Jahre 2007 hat die Industrie Tibets insgesamt 4,7 Mrd. Yuan RMB erwirtschaftet, 18% mehr als im Jahre 2006. In Zukunft wird Tibet die Industrie aktiv weiterentwickeln und die Branchenstruktur regulieren. In diesem Zusammenhang wird großer Wert auf die Erschließung und Nutzung der drei großen Ressourcen gelegt, und zwar auf die Bodenschätze, Forsten und auf Viehzuchtprodukte. Zudem wird die technische Verbesserung der industriellen Unternehmen noch intensivierter durchgeführt, um die Proportion des industriellen Produktionswertes in der Volkswirtschaft zu erhöhen.
Landwirtschaft
Die Viehzucht gilt als die wichtigste Branche der landwirtschaftlichen Produktion in Tibet. Landwirtschaft und Viehzucht sind von der einzigartigen sehr kalten Agrar-Besonderheit geprägt. Die regionalen und vertikalen Unterschiede sind sehr deutlich. Die Anbauflächen in Tibet sind hauptsächlich in Tälern konzentriert, wo relativ gute natürliche Bedingungen herrschen. Die gepflanzten Kulturen sind ziemlich eintönig. Zu wichtigsten Agrar-Pflanzen gehört die Hochlandgerste, man findet aber auch Weizen, Raps und Erbsen sowie Wasserreis und Mais, allerdings in geringen Mengen. Die Hochlandgerste jedoch hat eine große Anbaufläche und ist weit verteilt. Durch die starke Frostbeständigkeit ist die Hochlandgerste umfassend in Gebieten mit Höhen von 2500 bis 4500 Metern über dem Meeresspiegel verbreitet.
Viehzucht
Die Viehzucht gilt als Hauptbestandteil der Agrar-Wirtschaft in Tibet. Sie hat eine lange Tradition und ein großes Entwicklungspotential. In dem ganzen autonomen Gebiet gibt es rund 82 Millionen Hektar natürliche Wiesen, mehr als 56 Millionen davon sind nutzbar. Dies entspricht einer Proportion von zirka einem Fünftel der gesamten Wiesenflächen Chinas. Damit gehört Tibet zu den fünf wichtigsten Weidegebieten in China. Die Wiesen im autonomen Gebiet sind von mehreren Arten geprägt. Über 90 Prozent davon sind Berggrasflachmoore und Bergssteppen und haben einen hohen Weidegras-Nährwert. Der Anteil der Viehzucht macht etwa 60 % des Gesamt-Agrar-Produktionswertes in Tibet aus. Zu wichtigen Vieharten gehören Jak, Tibet-Schaf und Tibet-Ziege. Am meisten in Tibet ist der Jak vertreten. Als eine spezielle Tierart des Hochlandes hat der Jak mehrere Besonderheiten. Er ist beständig gegen Kälte und kann mit dem niedrigen Sauerstoffgehalt in der Luft am besten umgehen. Er hat eine Vorliebe für das kühle und feuchte Klima und wird als "Schiff auf dem Plateau" bezeichnet. Der Jak liefert eine große Menge Milch und Fleisch und kann auch als Verkehrsmittel fungieren. Das Tibet-Schaf kann die Kälte und Trockenheit gut vertragen und hat eine hohe Wirtschaftseffizienz bei der Zucht. Deshalb ist es weit und breit in großer Anzahl gezüchtet.
Forstwirtschaft
Die Waldfläche in Tibet beträgt zirka über 6,3 Millionen Hektar und macht 5 Prozent der Gesamtfläche des autonomen Gebietes aus. Der. Holzvorrat des Gebietes beläuft sich auf mehr als 1,4 Milliarden Kubikmeter, was Platz 2 in China bedeutet. Damit gilt Tibet als eine äußerst wichtige Holzreservenbasis. Die Waldressourcen des autonomen Gebietes sind im Mittel- und Unterlauf des Yarlungzangbo-Flusses, im Shannan-Gebiet sowie in den östlichen Schluchten konzentriert, mit Urwäldern als Hauptbestandteil. Die Nadelbaumwälder mit Fichten und Tannen an der Spitze sind weit verbreitet. Diese Hölzer wachsen ausgesprochen schnell, was weltweit selten zu sehen ist.
Tibet legt großen Wert auf den ökologischen Aufbau. Mittlerweile sind bereits 18 Naturschutzzonen auf National- und Provinzebene errichtet worden. Dies macht 33,9 Prozent der Bodenflächen des ganzen autonomen Gebietes aus. Durch die Wälder ist die schwache ökologische bzw. Lebensumwelt auf dem Hochland sowie in Städten und Gemeinden gut geschützt. Zur Zeit befindet sich die ökologische Umwelt in Tibet noch wesentlich im primären Zustand. Deshalb gilt Tibet als das Gebiet mit der besten Umweltschutzlage in China.
Projekte zur Unterstützung Tibets
Tibet wird als das "Dach der Welt" bezeichnet. Wegen der geschichtlichen und natürlichen Faktoren war die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung für lange Zeit sehr rückständig. Von 1984 bis 1994 sind insgesamt 43 Projekte zur Unterstützung Tibets von 9 chinesischen Provinzen und regierungsunmittelbaren Städten mit staatlichen Investitionen in Gang gesetzt worden. Dafür wurden 480 Millionen Yuan RMB eingesetzt. 1994 wurden auf der 3. Konferenz des ZK der KP Chinas der Zentralregierung über Tibet 62 Unterstützungsprojekte mit einer Gesamtinvestition von über 4,86 Milliarden Yuan RMB in den Bereichen Land- und Forstwirtschaft, Energie, Verkehr sowie Post- bzw. Telekommunikationswesen festgelegt. Jetzt sind alle diese Projekte fertiggestellt und in Betrieb genommen worden. Dadurch wurde eine beträchtliche wirtschaftliche und gesellschaftliche Effizienz erzielt.
Die 62 Projekte zur Unterstützung Tibets haben auch die für lange Zeit immer unveränderlich gebliebene Lebensweise der Bevölkerung auf dem Hochland verändert. Heutzutage können die Bürger in der Hauptstadt des autonomen Gebietes Lhasa täglich mehrere Satellitenfernsehprogramme sehen. In Einzugsgebieten der 3 Flüsse in Osttibet ist das Ödland durch umfassende landwirtschaftliche Erschließung zu "Lebensoasen" geworden. In Südtibet werden kleine, niedrige ebenerdige Bauten durch mehrstöckige Schulgebäude ersetzt, die Kinder in ländlichen Gebieten können dort eine Schulbildung genießen. Der mit Granit gepflasterte Platz vor dem Potala-Palast wird von zahlreichen bunten Fahnen geschmückt und zieht unzählige Touristen an. Damit gilt er als ein Fenster zur Demonstrierung des Charmes des mit Schnee bedeckten Plateaus in der Welt.
Im Jahre 2006 hat der Staatsrat ein Paket von 40 Maßnahmen geschnürt, um die Entwicklung in Tibet zu beschleunigen und die Stabilität in Tibet zu wahren. Im Jahre 2007 hat der Staatsrat 180 Projekte im Rahmen des elften Fünf-Jahres-Plans in Tibet festgelegt. In die 180 Projekte sollen insgesamt mehr als 77 Mrd. Yuan RMB investieren. Unter den Projekten sind der Bau von Flughafen Ali, die Erweiterung der Qinghai-Tibet-Eisenbahn, Wasser- und Stromversorgungsprojekte, Ausbau der Telefonnetze und Wohnsiedlungen in den landwirtschaftlichen und Viehzuchtgebieten in Tibet.
Bis Ende 2007 wurden für die 180 Projekte Investitionen in Höhe von insgesamt 20,2 Mrd. Yuan getätigt. Dies machte rund 26% der gesamten geplanten Investitionen für den elften Fünf-Jahres-Plan. Man hat mit 139 der Projekte, etwa 77% des Programms, angefangen. Die staatlichen Investitionen für 48 Projekte sind festgelegt worden.