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Reisetipps zum Frühlingsfest in und um Beijing
  2009-01-23 13:55:46  cri
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Für Chinesen ist kein traditionelles Fest so wichtig wie das Frühlingsfest. Denn schließlich ist es der Beginn des neuen Jahres, gerechnet nach dem Mondkalender. Bereits zwei, drei Wochen vor dem Neujahr taucht das ganze Land in eine festliche Stimmung. Überall gibt es rote Glück bringende Spruchbänder oder Scherenschnitte an Türen und Fenstern. Die beliebten Jahrmärkte quellen über mit Menschen, und Künstler zeigen ihre akrobatischen Hochleistungen im Zirkus. Man hört gesungene Balladen und vieles mehr... Egal wo... in China ist zum Frühlingsfest jede Menge los. Das Frühlingsfest ist zudem die Zeit, zu der Millionen von Menschen verreisen. Immerhin macht das ganze Lande eine Woche Ferien. Sehr beliebt zum Frühlingsfest sind auch einfach Kurzausflüge und die chinesische Hauptstadt Beijing hat dabei aller Hand zu bieten.

Jahrmarkt Changdian

Vor etwa 700 Jahren rückte Beijing ins politische Rampenlicht. Damals wurde die heutige Hauptstadt Chinas zur Kaiserstadt in der Ming- und Qing-Dynastie. Seit dieser Zeit ist Beijing auch ein kultureller Schmelztiegel Chinas. Aus allen Landesteilen kamen die Menschen in die Kaiserstadt und beeinflussten nach und nach das Alltagsleben der Beijinger. Natürlich wurden dabei auch die Sitten und Gebräuche zum Frühlingsfest in Beijing um einiges bereichert. Diese kulturelle Vielfalt kann man am besten auf einem Jahrmarkt zum Frühlingsfest erleben. Neben Kunsthandwerk und Leckerein aus den verschiedenen Regionen führen Akrobaten ihre Kunststückchen vor. Eine besondere Attraktion ist der Jahrmarkt Changdian im südlichen Stadtteil Beijings Xuanwu. Der Reiseleiter Chang ist ein häufiger Besucher dieses traditionsreichsten aller Jahrmärkte der chinesischen Hauptstadt.

"Der Jahrmarkt Changdian hat eine lange Geschichte. Er ist mehr als 400 Jahren alt. Ursprünglich gab es auf diesem Markt zum Frühlingsfest nur Laternen zu kaufen. Im 18. Jahrhundert zur Zeit der Qing-Dynastie erreichte dann der Jahrmarkt seinen Höhepunkt."

In der Kaiserzeit gab es viele Gildenhäuser in der Nähe des Jahrmarktes. Kaufleute brachten ihre Waren aus den verschiedenen Landesteilen und verkauften sie auf dem Markt. Da gab es Tee aus dem Süden, Seide aus dem Osten und Pelze aus dem Norden Chinas. Auf diesem Markt konnte man fast einfach alles selbst aus den entferntesten Ecken des Landes bekommen.

Unweit des Marktes liegt auch die berühmte Straße Liulichang. Dort gibt es die angesehensten Galerien für chinesische Kalligrafie und Tuschmalerei. Nach dem Bummel auf dem Jahrmarkt machen viele Menschen noch einen kleinen Abstecher, um die Galerien in Liulichang zu besuchen.

Trommelturm

Zu jedem richtigen Frühlingsfestserlebnis gehören neben einem Jahrmarktsbesuch vor allem Glocken. Denn die Glocken sind es, die Punkt Null Uhr das Neujahr einläuten. Wer dann um Mitternacht im historischen Stadtkern von Beijing unterwegs ist, kann da den Klängen von zwei Türmen lauschen: des Glockenturms und des Trommelturms. Buddhisten glauben, dass die 108 Glockenschläge zum Neujahr Unglück fern halten können. Neben der Magie hatten die Türme allerdings auch alltägliche Aufgaben zu erfüllen, so Reiseleiterin Li:

"Der Glocken- und der Trommelturm standen in der Mitte der Kaiserstadt. Die Glocken und Trommeln dienten seit 700 Jahren zur Zeitansage der Stadt Beijing. Doch im Jahr 1924 hörten das Geläut und die Trommelschläge als Zeitansage auf. Das war etwa zwölf Jahre nach der Gründung der Republik China. Zu dieser Zeit musste auch der letzte Monarch die Verbotene Stadt verlassen."

Die Glocke auf dem Glockenturm ist glücklicherweise erhalten geblieben. Sie gehört zu den ältesten Bronzeglocken der Welt. Die 25 Trommeln des Trommelturms dagegen verschwanden in Kriegszeiten Anfang des 20. Jahrhunderts. Erst vor einigen Jahren hat man die Trommeln mit Hilfe von Originalvorlagen aus der Kaiserzeit nachgebaut und wieder auf den Trommelturm gebracht.

Der Alltag in der Verbotenen Stadt konnte in der Kaiserzeit beschwerlich sein. Selbst für die Mitglieder der kaiserlichen Familie waren oft die Protokolle und Rituale am Hofe zu viel. Sie suchten einen Ausgleich und der Alltag der normalen Bevölkerung zog viele der Aristokraten magisch an. So wurde etwa im Sommerpalast mit viel Aufwand eine Handelsstraße mit allen Raffinessen nach gebaut. Diese Minisiedlung inmitten einer großzügigen Parkanlage wurde einer Stadt im Yangtze-Delta nachempfunden. Kaiser Qianlong war damals oft im Yangtze-Delta unterwegs. Er liebte die Wasserlandschaften und die Architektur dieser Region. Und so lud er Maler und Architekten in seinen Sommerpalast ein, um die Handelsstraße nachzubauen, erzählt Reiseleiterin Li:

"Auf dieser Straße fand man alles, was es draußen auch gab: Läden, Teehäuser, Theater sogar Pfandhäuser. Adlige spielten Kunden, während Eunuchen und Dienerinnen Verkäufer spielten. Zum Frühlingsfest wurde von Eunuchen und der Dienerschaft auch ein Jahrmarkt nachgestellt. Wie auf einem normalen Jahrmarkt gab es im Sommerpalast auch Schmuck zum Frühlingsfest, Spezialitäten aus dem ganzen Land und Kunsthandwerk. Opern und Balladen wurden ebenfalls aufgeführt, wie es außerhalb der Palastanlage üblich war."

Der kaiserliche Jahrmarkt zum Frühlingsfest mitten im Sommerpalast ist jetzt bereits seit 18 Jahren für viele Einheimische und Touristen ein attraktives Ausflugsziel in Beijing.

Kloster der Weißen Wolken

Für viele Buddhisten und Taoisten steht zum Frühlingsfest ein Besuch in einem der vielen Klöster an. Sie strömen in die Klosteranlagen vor allem, um für ein gesundes und gesegnetes neues Jahr zu beten. Besonders viele Menschen besuchen das taoistische Kloster der Weißen Wolken und den Lamatempel.

Im Kloster der Weißen Wolken gibt es zum Beispiel ein ganz besonderes Glück bringendes Ritual. Direkt am Eingang des Klosters versuchen Pilger, Münzen auf von einer Brücke herabhängende Glocken zu werfen. Je lauter dann die Glocken klingen, desto segensreicher und glücklicher soll das neue Jahr werden.

Verfasst von: Lu Ming

Gesprochen von: Lu Ming

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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