Nein, natürlich, vergleichen kann man beide Veranstaltungen sicherlich nicht, zu beeindruckend, imposant und verzaubernd war die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Beijing. Aber die Feier anläßlich der Eröffnung des Internationalen Tourismus- und Kulturfestivals 2008 in der Provinzhauptstadt Guangzhou brauchte sich dennoch nicht zu verstecken, denn genau diese Feier konnte unsere Delegation heute live mitverfolgen.

Wie am 8. August in Beijing gab es auch heute eine Taiji-Vorführung, Trommeleinlagen, Operngesang, traditionelle chinesische Musik, Tanzaufführungen, Radartisten, Rudereinlagen und weitere Attraktionen inklusive zahlreicher chinesischer Stars wie JJ Lam oder Cyndi Wong wie auch Song Zuying. Höhepunkt war aber sicher der Auftritt von Jackie Chan, der den Olympia-Hit "We are ready" vor tobenden Publikum sang. Und wie es sich für ein Ereignis dieser Art in China gehört, wurde zum Abschluß ein fantastisches Feuerwerk gezündet, das den Nachthimmel erstrahlen und die Sitzbänke vibrieren ließ.

Aber auch vor dem Spektakel am Abend gab es wieder Interessantes zu entdecken, so wurden wir zum Beispiel in der Fußgängerzone im historischen Altstadtviertel von Guangzhou durch ein traditionelles Restaurant geführt, in dem seit über 70 Jahren kantonesische Küche serviert wird und das heute zu den zehn besten Restaurants in ganz China zählt. Ein weiteres kulinarisches Schmankerl stand ebenfalls noch auf dem Tagesplan: eine Visite bei einem Verkaufsstand für verschiedene Wurstspezialitäten, zu deren Zubereitung unter anderem auch technisches Know-how aus Deutschland verwendet wird.

Auch für einen Kurzbesuch im hiesigen Büro von Radio China International blieb etwas Zeit, und die Kollegen freuten sich natürlich sehr über einen kleinen Schwatz mit alten Freunden und Bekannten aus Beijinger Zeiten.

Schließlich lernten wir noch den Grund kennen, warum Guangzhou auch „Stadt der Schafböcke" genannt wird: der Legende nach sollen nämlich zur Zeit der Zhou-Dynastie fünf himmlische Wesen auf eben solchen Schafböcken in die Stadt geritten sein, um die Bewohner vor Hungersnöten zu bewahren und ihnen in Zukunft eine reiche Ernte zu bescheren. Die himmlischen Reiter kehrten wieder zu ihrem angestammten Platz zurück, die fünf Schafböcke jedoch ließen sie zurück. Selbstverständlich verwandelten sich die fünf Tiere umgehend in Stein, und genau aus diesem Grund kann man sie heute noch im Yuexiu-Park in Guangzhou besichtigen.

Das war`s schon wieder für heute, morgen melde ich mich ein letztes Mal vor unserem Rückflug am Sonntag nach Beijing aus der Perle in Südchina, bis dahin alles Gute!

Christoph Limbrunner