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Wissenschaft und Technik verändern das Leben der Chinesen
  2008-11-17 16:03:02  cri
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In den 30 Jahren seit Beginn der Reform- und Öffnungspolitik hat sich China im Bereich Wissenschaft und Technik rasch entwickelt. Von der Ernährung übers Wohnen bis hin zur Kleiderwahl ist der Alltag der Chinesen heute eng mit der Wissenschaft und Technik verbunden.

Obwohl ein Fünftel der Erdbevölkerung in China lebt, verfügt China nur über sieben Prozent der weltweiten Ackerfläche. Dass es trotz der begrenzten Ackerfläche in China keine Nahrungsknappheit gibt, darf als kleines Wunder betrachtet werden. Eng verbunden mit diesem Wunder sind modernste Anbautechniken. Nehmen wir zum Beispiel die Hybridwasserreissorten, die vom chinesischen Agrarexperten Yuan Longping entwickelt wurden. In den vergangenen 30 Jahren wurden seine Techniken auf 15 Millionen Hektar Ackerfläche eingesetzt. Dank der Ertragserhöhung von Wasserreis um 4,5 Tonnen pro Hektar ist die Getreideversorgung in China gesichert. Der über 70-jährige Yuan Longping gibt sich damit aber noch nicht zufrieden:

"In der dritten Projektphase sollen pro Hektar 13,5 Tonnen Wasserreis geerntet werden. Ich bin zuversichtlich, dass wir dieses Ziel im Jahr 2010 erreichen werden."

Infolge der Verbreitung zahlreicher Agrartechniken ist auch das Angebot an landwirtschaftlichen Produkten und Nebenprodukten viel bunter geworden. Das chinesische Essverhalten heißt inzwischen nicht mehr "satt essen", sondern "besser essen".

Auch der öffentliche Verkehr in den chinesischen Städten hat sich dank der sprunghaften wissenschaftlichen Entwicklung grundlegend verändert. Vor 30 Jahren fuhren die Züge in China lediglich mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 54 Kilometern pro Stunde. Die Fahrt von Beijing nach Shanghai dauerte beinahe 20 Stunden. Heutzutage benötigt man für dieselbe Strecke nur noch rund zehn Stunden. Günstige Eisenbahn-, Straßen- und Luftverbindungen haben das Reisen in China viel bequemer gemacht.

In den Städten Beijing, Wuhan, Tianjin und Weihai verkehren heute sogar Elektrobusse, die von China selbst entwickelt worden sind. Su Xiumin, eine Bewohnerin Beijings, befürwortet die Einführung von Elektrobussen und hofft, dass sich diese Maßnahme positiv auf die Luftqualität Beijings auswirken wird:

"Bei der Fahrt merke ich keinen Unterschied zu normalen Bussen. Aber die Elektrobusse belasten unsere Umgebung deutlich weniger. Wenn später einmal mehr Elektrobusse auf den Straßen fahren, wird die Luft in Beijing bestimmt viel besser sein."

Unterhaltungselektronik verschiedenster Art wie Digitalfernseher, Digitalkameras, multifunktionale Computer oder MP3-Player bereichern das Leben der Chinesen ebenfalls. Durch die rasche Verbreitung der Internettechnologien hat auch in China das digitale Informationszeitalter Einzug gehalten. Gemäß den neuesten Statistiken gibt es in China momentan bereits über 250 Millionen Internetnutzer. Das Internet verschafft den Chinesen heute einen wichtigen Zugang zu Informationen, Unterhaltung und beruflichen Kontakten. Sun Wen wohnt in Beijing und reist gern. Vor zwei Jahren entdeckte sie ihr Interesse für Blogs. Seitdem ist das Verfassen von Blogs zu einem unentbehrlichen Teil ihres Lebens geworden. Vor allem während ihren Reisen schreibt Sun Wen Blogs in Form eines Tagebuches:

"In meinem Blog schreibe ich über meine Erlebnisse und Eindrücke. Meine Freunde können mich nicht alle auf meinen Reisen begleiten, aber in meinem Blog können sie zumindest meine Gefühle mit mir teilen."

Internettechnologien kommen auch immer häufiger in öffentlichen Dienstleistungen der Regierung zur Anwendung. Ein Beispiel ist das vor vier Jahren gestartete moderne Fernausbildungsprojekt für ländliche Mittel- und Grundschulen. Rund 80 Prozent der ländlichen Schulen Chinas sind an dieses Netz angeschlossen. Über das Internet oder das Satellitenfernsehen haben nun sogar Kinder in ländlichen Dörfern Chinas Zugang zu den Unterrichtstunden bekannter Lehrer oder zu Multimedia-Kursen. Li Xiang besucht die Grundschule Huizhaizhen in der südchinesischen Provinz Guangdong. Sein Interesse am Lernen habe durch diese Unterrichtsmethode zugenommen, sagt Li Xiang:

"Es ist so, als ob man einen Film schauen würde. Es gibt Zeichentrickfilme und Stimmen. Das Ganze ist interessant und macht uns viel Spaß."

Die Lebensbedingungen im heutigen China waren vor 30 Jahren noch unvorstellbar. Viele Bauern hatten damals nicht einmal genug zu essen. Selbst in den Städten war das Warenangebot sehr knapp. Auch wenn man Geld hatte, konnte man Gebrauchsartikel nur in beschränkter Menge kaufen. Erst die im Jahr 1978 eingeleitete Reform- und Öffnungspolitik hat die Entwicklung von Wissenschaft und Technik rasch vorangetrieben und damit auch den Alltag der Menschen in China einschneidend verändert. Bei der Verbesserung des Lebensstandards der Chinesen spielen Wissenschaft und Technik heute eine immer wichtigere Rolle.

Auf der nationalen Wissenschaftskonferenz im Jahr 1978 stellte der Architekt der chinesischen Reform- und Öffnungspolitik Deng Xiaoping die bekannte These auf, nach der Wissenschaft und Technik Produktivität bedeuten. Seitdem hat in China der "Frühling" der Wissenschaft und Technik Einzug gehalten. Zahlreiche wissenschaftlich-technologische Schlüsselprogramme wurden erfolgreich durchgeführt. Sowohl das Forschungssystem als auch das Ausbildungssystem für Nachwuchsforscher wurden beide vervollständigt. Die Weiterentwicklung von Wissenschaft und Technik zur Verbesserung des Lebensstandards der chinesischen Bevölkerung steht auf der Tagesordnung der chinesischen Regierung.

In einer Rede vor kurzem betonte der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao die Wichtigkeit der Forschung. Wissenschaft und Technik seien der Anstoß und die Stütze für die Entwicklung der chinesischen Wirtschaft und Gesellschaft. An die neuesten Erkenntnisse der internationalen Forschung müsse angeknüpft werden, ohne dabei die Grundlagenforschung zu vernachlässigen, so Wen Jiabao:

"Wir müssen verstärkt in den High-Tech-Bereich, in den Schutz unserer Ökosysteme sowie in die Umweltsanierung investieren. Zu den Schwerpunkten der Forschung gehören auch Programme zur Lebensmittel- und Produktionssicherheit. Wir sollten alle nützlichen Forschungsergebnisse der internationalen Wissenschaft aufnehmen, um die Entwicklung der Wissenschaft und Technik unseres Landes voranzutreiben und ständig neue Vitalität zu schöpfen."

Die dank der Reform- und Öffnungspolitik erzielten Erfolge haben das Leben der Chinesen so stark verändert, dass berechtigte Hoffnung besteht, dass China eine vielversprechende Zukunft im Bereich Wissenschaft und Technik haben wird.

Verfasst von: Wei Ning

Übersetzt und bearbeitet von: Qiu Jing

Gesprochen von: Yin Jinghui

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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