Der Andrang auf der Auto China 2010 ist groß, so wie hier beispielsweise am Stand von Mercedes (Photo: Christoph Limbrunner)
VW zeigt den überarbeiteten Phaeton, Mercedes präsentiert zum ersten Mal eine verlängerte E-Klasse, Porsche beeindruckt mit dem Panamera V6, Audi fährt mit einer Langversion des A8 vor und BMW trumpft mit dem neuen 5er in Langversion auf - die deutschen Autohersteller zeigen auf der Auto China 2010 in Beijing, wie wichtig ihnen der chinesische Markt ist und welche Hoffnungen sie in ihn setzen.
Diese Hoffnungen sind berechtigt, denn gerade Autos von deutschen Herstellern sind in China gefragt, ausschlaggebend hierfür sind hohe Qualität, perfekte Verarbeitung, modernste Technik, edles Design, umfangreiches Serviceangebot - und natürlich ihr Ruf.
Gerade im Luxussegment dominieren deutsche Autobauer, und da immer mehr Chinesen ein beachtliches Vermögen erlangen, wächst der Absatzmarkt immer mehr. Größe spielt bei diesem Statusdenken einen enormen Faktor; wer zu Reichtum gekommen ist, will diesen auch zeigen, und so sind auf dem chinesischen Markt gerade Langversionen deutscher Luxusmodelle gefragt.
Porsche zeigt in Beijing den Panamera (Photo: Christoph Limbrunner)
Chinesische Autohersteller versuchen hingegen, den Vorsprung, den die Deutschen auf diesem Gebiet haben, durch neue Technologien und Konzepte zu umgehen. Jahrzehnte der Entwicklung und Forschung sind im Automobilbau nur schwer zu kompensieren, und so konzentrieren sich Hersteller wie Geely, FAW, BYD oder Changan auf neue Antriebsmethoden wie etwa den Elektromotor. Zudem setzen die Chinesen verstärkt auf kleinere und preiswerte Modelle, denn während die Reichen sich puren Luxus gönnen, streben viele der einfachen Chinesen nach dem ersten eigenen Auto. Abstriche in Komfort und Qualität werden da gerne in Kauf genommen, solange das Fahrzeug stadttauglich ist und sich für einfache Fahrten zur Arbeit und zum Einkaufen oder zum Besuch der Verwandtschaft eignet.
Die Entwicklung des chinesischen Automarktes wird in den kommenden Jahren also sicher zweigleisig verlaufen, Luxushersteller werden mehr und mehr Käufer für ihre Edelmarken finden, und eine Vielzahl der Chinesen wird sich ihren Traum von Mobilität in Form von kleinen Modellen erfüllen.
"I AM GREEN" - Der chinesische Autobauer wirbt mit mehr Umweltschutz (Photo: Christoph Limbrunner)
Die Auto China 2010 in Beijing gewährt einen Einblick, wie hart dieser Markt umkämpft ist. Von 23. April bis 2. Mai zeigen neben der Konkurrenz aus China und Deutschland auch Ferrari, Dodge, Toyota, Jeep, Mitsubishi, Maserati, Citroën, Volvo, Ford, Skoda oder Peugeot Neuvorstellungen und ihre Ideen für den chinesischen Markt. Die Veranstalter haben dabei das Motto "For a Greener Tomorrow" („Für eine grünere Zukunft") ausgerufen, und nahezu jeder Aussteller präsentiert daher auch umweltfreundliche Technologien, Entwürfe und Konzepte. Offiziellen Angaben zufolge werden auf der Auto China 2010 immerhin 95 Fahrzeuge mit alternativen Antriebsmethoden (Elektro- und Hybridmotoren) vorgestellt. 990 Fahrzeuge werden insgesamt ausgestellt, 89 sind Weltneuheiten, davon stammen 75 Autos von chinesischen, 14 von multinationalen Unternehmen.
Der Andrang an den ersten zwei Tagen, vorgesehen für Medienvertreter und geladene Gäste, war bereits enorm, und die mehr als 2.100 Aussteller wollen nun auch ab 27. April, wenn die Messe für die Öffentlichkeit zugänglich ist, mit Showeinlagen, Models oder Lichtshows auf ihre Entwicklungen aufmerksam machen.
Text und Photos: Christoph Limbrunner
Mehr Informationen und Hinweise finden Sie auf der offiziellen Webseite der Auto China 2010: http://www.china-autoshow.com/2010bjx/En/