In ihrer verzweifelten Hoffnung auf Beförderung wenden sich immer mehr chinesische Lokalbeamte der antiken Praxis der Geomantik, dem Fengshui zu.
Fengshui war in der chinesischen Antikeweit verbreitet, um die Modalitäten von Gräbern und Häusern festzulegen, damit eine harmonische Beziehung zwischen Mensch und Natur geschaffen werden konnte.
Zeng Xianbai, 75, ist ein renommierter Geomantikmeister im Dorf Sanliao in der südlichen Provinz Jiangxi. Obwohl er nur über Grundschulbildung verfügt, brachte ihm sein "Talent für Geomantik" sowohl einen guten Ruf, als auch viel Geld ein. Er bietet häufig Beratung an, seine Kunden kommen sogar aus Shanghai und Guangdong zu ihm.
"Die meisten meiner Kunden sind lokale Beamte" sagte Zeng. "Meine Arbeit besteht hauptsächlich aus Planung und Design, einschließlich der Position der Bürotür, der Anordnung der Möbel, und dem Kauf von Glücksbringern." Auf die Frage nach seinen Gebühren, antwortet Zeng: "Es kommt darauf an. Manchmal sind es 100 Yuan, manchmal 10.000 Yuan."
Laut Dorfvorsteher Zeng Qingwei gibt es mehr als 200 Geomanten in diesem "Geomantik-Dorf", von denen die meisten in anderen Provinzen "arbeiten" und sich eine goldene Nase verdienen. Einige konnten sich sogar Wohnungen in großen Städten wie Guangzhou kaufen, und andere besitzen einen BMW oder Mercedes.
Cheng Ping, ein Forscher der Abteilung für soziale und kulturelle Lehre und Forschung unter der Chinesischen Akademie für Regierungsführung, hat eine Umfrage unter mehr als 900 chinesische Beamten auf Kreisebene über ihre Haltung zur Geomantik durchgeführt. Das Ergebnis: 52,4 Prozent der Beamten glauben, Geomanten können ihnen bei der Beförderung helfen.
Quelle: german.china.org.cn