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Kein schnelles Ende für Smog in Beijing in Sicht
  2013-07-03 09:00:51  cri

Nach einem reinigenden Gewitter in der Nacht von Montag auf Dienstag zeigte sich die chinesische Hauptstadt nach Wochen der Finsternis endlich wieder von ihrer Sonnenseite. Doch die schmutzige Luft, die den Himmel über Beijing verhüllt, wird sich nach Ansicht von Experten nicht so schnell aufklaren. Dies könnte nur ein starker Wind ermöglichen, aber in der kommenden Woche wird keine Bewegung kalter Luftmassen erwartet.

Seit Ende Juni hängt eine trübe, braune Wolke über der Hauptstadt, der Luftverschmutzungs-Index erreichte Montagnachmittag einen Wert von 244, was nach Angaben des Beijinger Zentrums für Umwelt-Überwachung einen weiteren schwer verschmutzten Tag markiert. "Wenn es nicht zu einer Umwälzung kalter Luftmassen kommt, könnte die stabile Wetterlage in Kombination mit einer hohen Luftfeuchtigkeit den Smog sogar noch verschärfen", sagte Sun Jisong, Chef-Meteorologe am Beijinger Büro für Meteorologie am Montag. Er sagte, Regen könnte die Luft für eine kurze Zeit reinigen, aber der Smog selbst wird nicht weggehen, solange kein starker Wind bläst. Zu einer derart dichten Smoglage kommt es in Beijing üblicherweise im Winter. Nachdem jedoch immer mehr Schadstoffe in die Luft geblasen werden, häufen sich auch versmogte Sommertage, sagte Sun.

Der frühe Sommersmog hat zu einem Anstieg an Patienten in den Krankenhäusern geführt, die über Probleme in den Atemwegen klagen. Zhang Shunan, der verantwortliche Direktor an der Abteilung für Traditionelle Chinesische Medizin und Lungenkrankheiten am Krankenhaus Beijing sagte, die Anzahl der Patienten sei in seiner Abteilung in den letzten Tagen im Vergleich zu den letzten Jahren um 20 Prozent angestiegen. "Doch der Sommer sollte eine Jahreszeit mit weniger Atemwegserkrankungen sein", sagte er. Bei schwerer Verschmutzung empfehlen die Experten, Aktivitäten im Freien zu vermeiden, auch Turnübungen in den Schulen sollten vorübergehend eingestellt werden.

Ma Jun, Direktor am Institut für Öffentlichkeit und Umweltangelegenheiten sagte, die exzessiven Emissionen an Schadstoffen seien teilweise verantwortlich für den häufigen Smog in der Hauptstadt. Nur bei einer Reduzierung der Schadstoffe bestünde die Chance, dass die Anzahl an Smogtagen sinkt. Song Guojun, ein Professor für Umweltwissenschaften an der Renmin-Universität von China schlägt vor, dass ein Nummernschild für gerade und ungerade Tage in Beijing eingeführt werden sollte, um die Verschmutzung und die Anzahl der Autos auf den Straßen zu reduzieren. Beijing hat eine derartige Regel anlässlich der Olympischen Spiele 2008 eingeführt, um eine akzeptable Luftqualität sicher zu stellen und Verkehrsstaus zu reduzieren. Doch die Regel, welche die Hälfte alle Fahrzeuge von den Straßen verbannte, wurde kontrovers aufgenommen, da sie die Rechte der Fahrzeugbesitzer einschränkte.

"Automobile leisten bei der Luftverschmutzung einen substanziellen Beitrag", sagte Song. In der Hauptstadt fahren jeden Tag ungefähr fünf Millionen Fahrzeuge, was zu Verkehrsstaus führt und ungefähr 22 Prozent zu den PM2.5 Feinstaubwerten beiträgt. Im vergangenen Jahr hat Beijing zum ersten Mal einen Notfall-Reaktionsplan für schwere Verschmutzung veröffentlicht. Demnach soll die Aktivität an Baustellen, die große Mengen an Staub aufwirbeln eingeschränkt werden. Industriefirmen müssen ihre Emissionen während der Tage mit schwerer Verschmutzung beschränken. Der Plan reduziert auch den Gebrauch von Regierungsfahrzeugen an versmogten Tagen um 30 Prozent im Vergleich zu den normalen Tagen. Lehrer werden angewiesen, an diesen Tagen den Sport nur im Inneren der Schule durchzuführen.

Trotz der anhaltenden Smoglage tragen nur wenige Menschen in der Hauptstadt eine Schutzmaske. Bill Milewski, ein Gastarbeiter aus den Vereinigten Staaten, der seit einigen Jahren in Beijing lebt, sagte, er würde den Luftqualitäts-Index nicht oft abrufen, denn die Verschmutzung sei ohnehin alltäglich. "Es macht mich traurig, wenn ich sehe, dass die Werte wieder einmal den Index sprengen, also habe ich einfach aufgehört, darauf zu achten", sagte er und fügte hinzu, er hätte sich bereits vor Jahren Luftfilter für seine Wohnung gekauft.

Quelle: german.china.org.cn

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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