Zwei Fälle, in denen Kinder von Kampfhunden lebensgefährlich verletzt wurden, haben hitzige Debatten und Diskussionen über die städtische Verwaltung von Hunden losgetreten.
Ein sechsjähriges Mädchen aus Dalian, Provinz Liaoning, wurde von einer Tibet-Dogge gebissen, während sie mit ihrer Mutter am 27. Juni einkaufen ging. Ihre Verletzung war so schwerwiegend, dass das Mädchen starb, kurz nachdem sie in ein Krankenhaus gebracht wurde.
Am 3. Juni wurde ein achtjähriges Mädchen in Yuncheng, Provinz Shanxi, von einem anderen Hund dieser Rasse gebissen. Das Mädchen zappelte noch etwa eine Minute, bis es sich nicht mehr rührte. Eine vorbeikommender Dorfbewohner fuhr mit seinem E-Bike auf den Hund, um ihn zu verscheuchen, scheiterte aber. Dann benutzte er einen Stock, um den Hund auf den Kopf zu schlagen, bis der Hund weglief. Angeblich ist das Mädchen noch im Krankenhaus.
Die Polizei in der Hauptstadt Beijing begann am 2. Juni mit einer stadtweiten Hauruck-Aktion gegen große Hunde ebenso wie gefährliche Hunde, angeblich, um Angriffe von Menschen und Krankheiten von den Tieren fernzuhalten.
Bei der Aktion in Beijing werden alle Hunde mit einer Körpergröße von 35 Zentimetern und mehr und solche, die zu 41 Rassen zählen, die als gewalttätig gelten, darunter Bulldoggen und Collies gleichermaßen, in bestimmten Stadtgebieten verboten, darunter "sechs wichtige Regionen", sowie einige ländliche Regionen, die dicht besiedelt sind.
Personen, die die Regel brechen wird eine Geldstrafe von 5000 Yuan aufgebrummt, während Organisationen, die illegal Hunde halten, mit 10.000 Yuan bestraft werden, so die Beijinger Polizei.
Solch ein Aktionismus versetzte viele Bewohner, die als friedlich bekannte, große Familienhunde besitzen, in Panik.
Feng Jun, ein 31-jähriger Bankkaufmann, der im Bezirk Chaoyang wohnt, geht mit seinem Labrador Retriever, der viel größer ist als durchschnittliche Beijinger Schoßhunde, nur noch spät in der Nacht nach draußen, um ihm Bewegung zu verschaffen und natürliche Bedürfnisse zu ermöglichen. Feng ist nun besorgt, dass sein Hund tagsüber von der Polizei weggenommen und er abkassiert wird.
Mary Peng, Mitbegründerin des Internationalen Zentrums für Veterinärdienste, Chinas erste Tierklinik in ausländischem Besitz, wies jedoch darauf hin, dass Hundehaltung in Innenräumen keine Lösung sei und den Hunden tatsächlich schade. "Es ist irreführend, dass nun die Regierung aufgrund der Körpergröße entscheiden will, ob ein Hund gefährlich ist", sagte sie. "Das ist völlig absurd."
Manche Hundehalter schicken ihre Hunde inzwischen zu Verwandten, die in den Vorstädten von Beijing leben, um zu verhindern, dass sie während der Razzia gefangen werden.
Quelle: german.china.org.cn