Der Flug wird 15 Tage dauern und ist damit die bislang längste chinesische Weltraum-Mission. Dabei soll "Shenzhou 10" an das bereits im Orbit kreisende Raumlabor "Tiangong 1" andocken. Die drei Besatzungsmitglieder – zwei Taikonauten und eine Taikonautin - werden in "Tiangong 1" medizinische und technische Experimente durchführen, zudem wird die Taikonautin Wang Yaping auch zur ersten chinesischen Weltraumlehrerin. Denn sie wird aus dem Erdorbit Unterricht geben:
"Der Unterricht ist die erste populärwissenschaftliche Aktivität Chinas im Weltraum. Interaktiv zwischen Himmel und Erde wollen wir die Phänomene in der schwerelosen Welt zeigen. Sehen wir uns im Weltraumunterricht!"
Neben den russischen "Sojus-Raumschiffen" ist „Shenzhou 10" derzeit das einzige praktisch verfügbare System zum Transport von Menschen und Gütern zwischen Himmel und Erde. Dazu sagt Wu Ping, die Sprecherin des Büros für Chinas bemannte Raumfahrt, „Shenzhou 10" werde den Weg zu Chinas praktischer bemannter Raumfahrt ebnen:
"Durch Prüfungen von 'Shenzhou 8' und 'Shenzhou 9' sind die Funktionen der Raumschiffe und Raketen besser und stabiler geworden. Die Betriebssicherheit ist weiter erhöht worden. Das Transportsystem aus 'Shenzhou-Raumschiff' und 'Langer Marsch 2F Trägerrakete' ist mit der Mission von 'Shenzhou 10' in die praktische Flugerprobung eingetreten."
Seit 1992 hat Chinas bemanntes Raumfahrtprogramm Techniken wie den Weg zwischen Erde und Himmel und zurück sowie Andockmanöver gemeistert. Mit der derzeitigen bemannten Mission „Shenzhou 10" werde die erste Phase des zweiten Schrittes innerhalb des insgesamt dreistufigen chinesischen Programms der bemannten Raumfahrt abgeschlossen. Künftig werden weitere bemannte Raumschiffe, Frachtraumschiffe und Forschungsmodule folgen, für 2020 ist eine eigene chinesische Raumstation geplant.