Auf Einladung von Bundeskanzlerin Angela Merkel ist Chinas Ministerpräsident Li Keqiang am 25. Mai 2013 zu einem Besuch in Deutschland angekommen. Für Li ist Deutschland kein fremdes Land.
Alte Freunde wiedertreffen
Im Potsdamer Schloss Cecilienhof traf der Ministerpräsident nach 23 Jahren seinen alten Freund Rainer Dold wieder. Dieser ist Vorstandschef der Gesellschaft für deutsch-chinesische Freundschaft (GDCF); die beiden lernten sich kennen, als Li 1990 in Tübingen war. Als Vertreter von Chinas kommunistischer Jugendliga hatte er damals die Bundesrepublik besucht. Li bekam von Dold sechs Fotos, die ihn an die damalige Zeit vor 23 Jahren erinnern. Li schätzt den Beitrag Dolds zur Freundschaft zwischen China und Deutschland hoch und hofft, die tiefere Zusammenarbeit zwischen den beiden Völkern zu fördern.
Besuch bei BMW
Im Januar 2007 hatte Li Keqiang als Sekretär des Parteikomitees der Provinz Liaoning Norbert Reithofer, den Vorsitzenden der BMW-Gruppe empfangen. Damals befand sich Liaoning als alte Industriebasis in einer neuen Phase des Aufschwungs. Li sagte Reithofer, dass er die Autoindustrie in der Provinz Liaoning verstärkt unterstützen werde. Als stellvertretender Ministerpräsident Chinas realisierte er seinen lange geplanten Besuch bei BMW.
Beruhigung für deutsche Unternehmer
Im Januar 2011 hat Li Keqiang Deutschland besucht. Damals war es der einzige Deutschlandbesuch von Li in seiner Amtszeit als stellvertretender Ministerpräsident. Bei diesem Staatsbesuch hat Li bekannte deutsche Unternehmer von BMW, Siemens, BASF, Bayer, DaimlerAG und der Deutschen Bank getroffen. Damals hoffte er, dass diese Großunternehmen weiter in China investieren und gemeinsam gegen Handelsprotektionismus kämpfen würden. Zu diesem Zeitpunkt interessierte sich die deutsche Wirtschaft sehr für den 12. Fünfjahresplan Chinas und wollte sich nach der Entwicklung und Zukunft des Landes erkundigen. Die ausführlichen Erleuterungen Lis konnten die Unternehmer beruhigen.
Enge freundschaftliche Beziehung zu Merkel
Angela Merkel ist die erste führende Politikerin, die nach dem Amtsantritt von Li als Ministerpräsident mit ihm telefoniert hat. Nachdem das Flugzeug von Li in Deutschland gelandet war, flogen die beiden Politiker mit Helikoptern zum Abendessen. Solche Empfangszeremonien ereignen sich nur unter Politikern, die eine enge Beziehung zueinander pflegen.
Gratulation an deutsche Fußballmannschaft
Bei diesem Antrittsbesuch von Li in Deutschland stand auch das Finale der UEFA Champions League auf dem Programm. Vor dem Wettbewerb tat sich Li schwer mit einem Tipp, welche Mannschaft das Spiel gewinnen würde. Später kam er zu dem Schluss, dass Deutschland insgesamt gewonnen habe. Li gratulierte, dass zwei deutsche Fußballmannschaften zum ersten Mal in einem Finale spielten.
Dass Chinas Ministerpräsident bei seinem Antrittsbesuch in Deutschland alte Freunde trifft und sich die UEFA Champions League Final ansieht, scheint anders als bei einem offiziellen Staatsbesuch zu sein. Aber solche Programme entsprechen dem Charakter und dem Image von Li Keqiang und bestätigen die enge Beziehung zwischen den führenden Politikern beider Länder, so Chen Mingming, Politiker aus dem chinesischen Außenministerium.
Quelle: german.china.org.cn