Cheng Lesheng, Geschäftsführer des in Beijing ansässigen chinesisch-deutschen Zentrums für Wissenschaftsförderung, äußerte sich anlässlich des Deutschland- Besuchs von Ministerpräsident Li Keqiang.
"Wenn Deutschland beschließt, während des Besuchs des chinesischen Ministerpräsidenten eine offenere Haltung bezüglich der High-Tech-Zusammenarbeit beider Länder einzunehmen und seine Kontrollen darüber entschärft, könnte das Land dadurch weitaus mehr Möglichkeiten in China gewinnen", sagte Cheng.
Cheng bat Deutschland darum, sich nicht den Aktionen der USA und der EU anzuschließen, die aufgrund von Sicherheitsbedenken mehrere Sanktionen gegen China verhängt hatten. Er forderte die deutsche Regierung stattdessen auf, ein "strategisches Denken" an den Tag zu legen und die wirtschaftliche Zusammenarbeit beider Länder in Zukunft noch zu intensivieren.
China und Deutschland würden in diesen Tagen diverse gemeinsame Forschungsprojekte unterzeichnen, darunter seien auch "internationale Mega-Projekte", erklärte Cheng.
Chengs Forschungszentrum war vor 13 Jahren von der deutschen und der chinesischen Regierung gegründet worden. Seitdem hatten rund 17.000 Wissenschaftler beider Länder Forschungsgelder erhalten. Zudem sind 19 gemeinsame Forschungslabore entstanden und über 300 Seminare gesponsert worden.
Seit Chinas Öffnungs- und Reformpolitik sei Deutschland im Gegensatz zu anderen westlichen Mächten wie beispielsweise den USA, einer der führenden High-Tech-Exporteure nach China, so Cheng. Die deutsche Regierung habe in der Vergangenheit bereits intensiv in den Forschungsbereichen Bildung und Wissenschaft zusammengearbeitet.
"Ich denke, die deutsche Industrie und Wirtschaft hat bislang bereits sehr von diesem strategischen Denken profitiert", sagte Cheng und fügte hinzu: "Es gibt kaum deutsche Geschäftszweige, die in China Geld verloren haben."
Die Zusammenarbeit beider Länder könne aber gerade in Bezug auf die High-Tech-Forschung noch ein weitaus höheres Level erreichen, so Cheng.
Quelle: german.china.org.cn