Berlin
Wie viele andere deutsche Medien, hat auch die Tageszeitung „Die Welt" ausgiebig über Li Keqiangs Deutschland-Besuch berichtet. In einem jüngsten Artikel bezeichnet das Blatt den Staatsbesuch des chinesischen Ministerpräsidenten als Ausdruck der gegenseitigen Abhängigkeit beider Länder. Jedoch brauchten die europäisch-chinesischen Beziehungen ehrliche Worte und Taten, so heißt es weiter.
Auf seiner ersten Auslandsreise durch Südasien und Europa hat der neue Premier Deutschland als erstes und einziges Ziel in der EU ausgewählt. Die Bundesregierung hat derweilen in Brüssel gegen Anti-Dumping-Maßnahmen der EU-Kommission gegen chinesische Solarprodukte gestimmt.
Laut der „Welt" seien aus Sicht der Bundesregierung die vermeintlichen Dumpingpreise und Urheberrechtsverletzungen einen Handelskrieg zwischen der EU und China nicht wert. Ebenso klar müsse aber sein, dass die Marktgrundsätze der EU nicht nur für Microsoft oder Google, sondern auch für chinesische Firmen gelten. China brauche Europa, denn es wolle seine Wirtschaft unabhängiger von Exporten in die USA machen. Auch teilten China und Europa das gemeinsame Interesse, den freien Welthandel zu stärken, wozu auch freier Wettbewerb gehöre, heißt es in dem Artikel weiter.