Im Ergebnis der dreijährigen Verhandlungen in neun Runden wird nun die erste Freihandelszone von China auf dem europäischen Kontinent ins Leben gerufen. Vor kurzem meinte dazu der chinesische Handelsminister Gao Hucheng in einem Interview, die Vereinbarung zwischen China und der Schweiz sei ein umfassendes, hochklassiges Abkommen von gegenseitigem Nutzen. Einzelheiten erläutert der chinesische Chefhandelsunterhändler Yu Jianhua:
„Die Schweiz zeigt sich einverstanden, keinen Zoll auf 99,7 Prozent der chinesischen Exportwaren zu erheben. China wird 84 Prozent der Exportwaren aus der Schweiz zollfrei importieren, und mit anderen Zollsenkungen kann die Proportion ebenfalls 96 Prozent erreichen. Dies gilt als ein hohes Niveau in einer Freihandelsvereinbarung. Normalerweise macht die Zollfreiheit in einer derartigen Vereinbarung zirka 90 Prozent aus. Zudem ist die chinesisch-schweizerische Vereinbarung ein sehr umfangreiches Abkommen. Denn darin sind auch Handelsumgebung, Konkurrenzpolitik, geistiges Eigentum, Handelsbegünstigung, Transparenz, Informationsaustausch über Regierungsankauf, Branchenkooperation sowie ökonomische bzw. technologische Kooperation enthalten."
Mittlerweile ist die Schweiz der neuntgrößte Handelspartner Chinas in Europa. Für die Schweiz ist China der siebtgrößte Exportmarkt und die fünftgrößte Importquelle. Laut dem chinesischen Handelsministerium betrug das bilaterale Handelsvolumen 2012 gut 26,3 Milliarden US-Dollar. Dazu verweist Yu Jianhua darauf, dass sich China und die Schweiz in der Branchen- und der Handelsstruktur sehr gut ergänzen.
„Die High-Tech-Produkte aus der Schweiz sind nützlich für eine gemäßigte Senkung der Zölle und gemäßigte Importzunahme in China. Sie dienen nicht nur den Konsumenten, sondern auch einer Optimierung der Industrie unseres Staates."
Yu Jianhua betonte ferner, die chinesisch-schweizerische Freihandelszone sei ein gutes Beispiel und Vorbild:
„Die Freihandelszone zwischen China und der Schweiz hat eine positive Bedeutung für die Vertiefung der chinesisch-europäischen Handelsbeziehungen. Für Chinas Exporte, Investitionen und Dienstleistungen in Richtung Europa kann die Freihandelszone ein Beispiel geben."