Der chinesische Ministerpräsident hat am Sonntagvormittag das Schloss Cecilienhof in Potsdam besucht. Dort hatten im Juli 1945 die Außenminister der ehemaligen Sowjetunion, der USA und Großbritanniens das Potsdamer Abkommen veröffentlicht, in dem Japan zur Kapitulation gedrängt wurde.
In einer kurzen Rede im Schloss Cecilienhof bekräftigte Li Keqiang die Bedeutung des Potsdamer Abkommens:
„Der Veranstaltungsort der Potsdamer Konferenz ist ein Ort voller historischer Bedeutung. Hier wurde den japanischen Faschisten ein Ultimatum gestellt. Mehrere Tage danach kündigte Japan seine bedingungslose Kapitulation an. Das war ein Sieg nicht nur des chinesischen Volkes, sondern auch der Weltbevölkerung."
Das im Potsdamer Abkommen verankerte Prinzip sei ein wichtiger Bestandteil der Weltordnung nach dem Krieg. Niemand dürfe das Ergebnis sabotieren und verleugnen, bekräftigte Li Keqiang:
„An dieser Stelle möchte ich betonen, dass in der 8. Klauser des Potsdamer Abkommens das in der Kairoer Erklärung verankerte Prinzip bestätigt wurde. Demnach musste Japan die im Krieg besetzten nordöstlichen Landesteile Chinas und Inseln wie Taiwan zurückgeben. Das war ein Sieg, für den Zigmillionen Menschen ihr Leben geopfert haben, und ist ein wichtiger Bestandteil für die friedliche Ordnung nach dem Krieg. "
Abschließend rief der chinesische Ministerpräsident dazu auf, die Geschichte anzuerkennen:
„Jedwede Äußerungen und Aktionen zur Verleugnung oder Verschönung der faschistischen Aggressionsgeschichte sind für keine gerechten Kräfte akzeptabel. Auch die friedensliebende chinesische und die Weltbevölkerung können so etwas keinesfalls akzeptieren. China ist bereit, zusammen mit allen friedlichen und gerechten Kräften aus aller Welt die Weltordnung nach dem Krieg und eine friedliche Entwicklung der Welt zu wahren."