Berlin
Der Deutschlandbesuch des neuen chinesischen Ministerpräsidenten Li Keqiang wird von deutschen Medien mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. Vor allem die Wirtschaft wird bei den Berichten erwähnt.
Wie es am Samstag in einem Bericht auf dem Nachrichtenportal FOCUS Online hieß, sei die Verflechtung zwischen China und Europa so eng, dass man sich den Streit mit Beijing nicht leisten könne. China sei von einem Zwerg vor 20 Jahren zu einem Riesenspieler auf dem Weltmarkt geworden. In den Schlüsselindustrien wie Auto- und Maschinenbau sei der chinesische Markt für deutsche Unternehmen überlebenswichtig.
Die Strafzölle der EU gegen Solarprodukte aus China würden unausweichlich ein Thema beim Treffen zwischen Li Keqiang und Angela Merkel, prognostizierte FOCUS Online. Die Bundeskanzlerin werde sich weiter für Entspannung und Kompromiss einsetzen.
Der Bericht zitierte auch die Äußerungen des BDI-Präsidenten Ulrich Grillo, dass die Strafzölle den Interessen beider Seiten schaden würden. Auch die Exporteure in Europa vertraten die Ansicht, die Zuspitzung werde den Aufschwung der deutschen Wirtschaft beeinflussen und die Wirtschaft in der EU in den Abgrund treiben.
Auch die Münchner Abendzeitung schrieb einen Artikel über die Strafzölle. Die deutsche Regierung sei gegen jeglichen Handelsprotektionismus, wurde der deutsche Botschafter Michael Schäfer zitiert. Als große Exportländer hätten China und Deutschland das gemeinsame Interesse, den freien Handel zu sichern, so das Schreiben.