China wende sich gegen Handelsprotektionismus jeglicher Art und lehne die von der EU eingeleiteten Anti-Dumping- und Anti-Subventionsuntersuchungen gegen chinesische Solar- und Telekommunikationsprodukte ab, unterstrich Li Keqiang. Sie schädigten nicht nur entsprechenden chinesischen Branchen und dem Arbeitsmarkt. Auch die Interessen europäischer Konsumenten würden in Mitleidenschaft gezogen. China hoffe, dass die EU im Hinblick auf die Gesamtsituation und im Interesse der Handelsliberalisierung den Handelsstreit angemessen behandeln werde.
Auf die chinesische Finanzreform und -öffnung eingehend sagte Li Keqiang, China werde die Reform und Öffnung intensivieren, um eine kontinuierliche und gesunde Entwicklung der chinesischen Wirtschaft zu realisieren und dem Weltwirtschaftswachstum Chancen zu bieten:
"Als Nächstes werden wir unbeirrt die marktorientierte Reform der Finanzen forcieren, das moderne Finanzsystem vervollständigen, den mehrschichtigen Kapitalmarkt beschleunigt entwickeln sowie die marktorientierte Reform der Zinsen und des Wechselkurses vorantreiben. Es gelte, die Zusammenarbeit zwischen auswärtigen strategischen Investoren und den chinesischen Banken zu vertiefen, die Außenöffnung der Märkte für Wertpapiere, Schuldscheine und Versicherungen sowie die grenzüberschreitende Verwendung der chinesischen Währung zu fördern."
Li Keqiang informierte überdies über den chinesischen Standpunkt zur Vervollkommnung und Reform des internationalen Finanzsystems. Er betonte, die derzeitig vernünftigen und effektiven Mechanismen und Regelungen sollten bewahrt werden. Der Premier plädierte zudem für ein erhöhtes Mitspracherecht der Entwicklungsländer.
Der Schweizer Bundesrat und Wirtschaftsminister, Johann Schneider-Ammann, meinte, Chinas Entwicklung habe zum Wachstum der Weltwirtschaft tatkräftig beigetragen. Er schätzte die Bedeutung des bilateralen Freihandelsabkommens positiv:
"Ich freue mich sehr über das Treffen mit engen Freunden. Das schweizerisch-chinesische Freihandelsabkommen zeigt eine neue Stufe der bilateralen Beziehungen."
Die Errichtung der Freihandelszone werde zudem dazu beitragen, Handelsprotektionismus abzulehnen und den globalen Handel weiter zu öffnen, ergänzte Schneider-Ammann.