Bergungsteams ist es am Sonntag gelungen, einige Straßen ins Erdbebengebiet in Sichuan wieder befahrbar zu machen. Damit werden die Transporte von Verletzten und Hilfsgütern wesentlich erleichtert.
Bei dem Erdbeben der Stärke 7,0 auf der Richterskala, das am Samstagmorgen das Gebiet Lushan verwüstet hatte, sind bis Sonntagabend mindestens 184 Menschen ums Leben gekommen, 24 werden noch vermisst. Mehr als 11.800 Menschen wurden verletzt.
Ministerpräsident Li Keqiang, der vor Ort erste Rettungs- und Bergungsarbeiten koordiniert hatte, besuchte vor seinem Rückflug nach Beijing noch das Krankenhaus Huaxi, in dem viele Verletzte behandelt werden. Ihnen versicherte Li Keqiang, dass die Regierung die Behandlungskosten übernehmen wird. Zudem werde die Regierung den Betroffenen beim Wiederaufbau ihrer Heimat helfen, sagte Li.
Im Katastrophengebiet in der südwestchinesischen Provinz Sichuan sind weiterhin Tausende Soldaten, Feuerwehrleute, Ärzte, Sanitärer und Seismologen im Einsatz.
Die Zentralregierung hat inzwischen 50.000 Zelte, 100.000 Decken und 10.000 Feldbetten in die Region fliegen lassen.
Namens der chinesischen Regierung und des Volkes hat der Sprecher des chinesischen Außenministeriums Qin Gang der internationalen Gemeinschaft für die Anteilnahme und die Hilfsangebote nach dem Erdbeben gedankt.
Auf einer Pressekonferenz am Sonntag sagte er weiter, China habe genügende Hilfsgüter für die Erdbebengebiete vorbereitet. Zahlreiche Rettungs- und medizinische Kräfte stünden zum Einsatz bereit. Wegen der ungünstigen Verkehrs- und Kommunikationsbedingungen zwischen den Erdbebengebieten und der Außenwelt plane die chinesische Regierung, zunächst weder Rettungskräfte noch Hilfeleistungen aus dem Ausland anzunehmen, so der Sprecher weiter.
Das Erdbeben im Kreis Lushan in der südwestchinesischen Provinz Sichuan hatte weltweite Anteilnahme ausgelöst. Internationale Medien verweisen auf die sofort von der chinesischen Regierung und der Armee eingeleiteten umfangreichen Rettungsarbeiten. Viele Länder haben ihre Bereitschaft geäußert, den Erdbebenopfern in Sichuan zu helfen.
Der deutsche Bundesaußenminister Guido Westerwelle hatte unmittelbar nach dem Erdbeben der chinesischen Regierung sowie den Erdbebenopfern in Sichuan seine Anteilnahme übermittelt. Zugleich sicherte er alle erdenkliche Hilfe seitens der Bundesregierung zu.